„Seit 1929 verbuchten attraktiv bewertete Value-Aktien jährlich 4,4% höhere Wertzuwächse als hoch bewertete Wachstumsunternehmen“, erklärt StarCapital Research-Chef Norbert Keimling in seinem aktuellen Research-Update. In den letzten Jahren zeigte sich jedoch ein umgekehrtes Bild: Wachstumswerte legten überdurchschnittlich zu und attraktive Value-Unternehmen blieben allein in den letzten 5 Jahren jährlich knapp 5% zurück.
Mit Blick auf die von Keimling untersuchte Historie ein seltener Fall: Seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1929 verbuchten Value-Investoren in nur 14 von 1.055 monatlich rollierenden 5-Jahresperioden ähnliche oder größere Enttäuschungen (also in nur 1,3% der Fälle!).
Übertroffen wird die aktuelle Überwertung von Growth-Aktien laut Keimling übrigens nur von der Dotcom-Blase 2000: „Betrachtet man den aktuellen Bewertungsaufschlag im Vergleich zu den historischen Mittelwerten, so zeigt sich nach den überproportionalen Wertzuwächsen von Growth-Titeln der letzten Jahre aktuell eine extreme Überbewertung im Wachstumssegment. Über alle Regionen hinweg war das Ausmaß der Überbewertung lediglich im Jahr 2000, unmittelbar vor dem Platzen der Dotcom-Blase und dem Beginn einer der value-stärksten Perioden überhaupt, höher als aktuell“, so der Experte.
Mit Blick auf die Historie würde eine zukünftige Outperformance von Value-Titeln alles andere als überraschend kommen: „In allen vergleichbar enttäuschenden Value-Perioden folgten über die folgenden 5 Jahre jeweils zweistellige jährliche Value-Prämien“, sagt Keimling und verweist auf die abschließend eingefügte Grafik.