Auf der immer diffizileren Suche nach Rendite erfordert das strategische Asset Management eine Menge Fingerspitzengefühl. Das beobachten auch die Analysten, die seit Anfang 2012 die Bewegungen auf der Plattform von Universal-Investment unter die Lupe nehmen. Per Ende März 2021 waren hier 456 Milliarden in Spezialfonds angelegt.
Auf einen Blick zeigt sich dabei eine steigende Aktienquote und eine Rentenquote auf Rekordtiefstand. 40,9 Prozent Rentenquote sind der niedrigste Wert seit Beginn der Analyse; 26,5 Prozent Aktienquote erreicht zwar noch nicht den Höchststand von über 30 Prozent wie zwischen 2015 und Sommer 2017 gesehen, aber der Aufwärtstrend ist deutlich.
Rentenmärkte in Bewegung
Quelle: Universal-Investment, Stand: 31.03.2021
Anleihen, die mit Immobilien oder staatlichen Darlehen besichert sind, also Covered Bonds oder Pfandbriefe, legten seit ihren Tiefstständen im Jahr 2016 zu. Seit die EZB im Rahmen ihres Anleihekaufprogramms Covered Bonds erwirbt, weiß jeder Emittent, dass er sicher platzieren kann. So sind die Papiere trotz niedriger Renditen weiterhin ein interessantes Investment.
Nachdem Anfang 2014 zehnjährige Bundesanleihen bei zwei Prozent Rendite und Anfang 2015 bei null Prozent lagen - und auch viele andere Euro-Staatsanleihen unattraktiv wurden – wurde verstärkt in Corporates umgeschichtet. Das ging umso besser, als das gleichzeitig das Volumen der Unternehmensanleihe-Märkte spürbar anstieg. Ein Index aus europäischen Corporate Bonds hatte zum Beispiel von 2009 bis 2013 stabil ein Volumen von 1,5 Billiarden Euro und stieg seither linear auf heute 2,85 Billiarden Euro an. Während Staatsanleihen aktuell dem Risiko eines Renditeanstiegs ausgesetzt sind, profitieren Unternehmensanleihen von den positiven Konjunkturaussichten.
Schuldscheindarlehen werden nicht an öffentlichen Börsen gehandelt, wurden aber wegen vergleichsweise attraktiver Renditen in der Vergangenheit gern zur Diversifizierung in die Portfolios aufgenommen. Dieser Trend schwächt sich seit 2018 merklich ab. Mittlerweile belegen Loans nur noch knapp drei Prozent des Rentensegments.
Alternative Investments und Immobilien gefragt
Seit einigen Jahren erhält der klassische Aktien-Renten-Mix Konkurrenz durch Alternative Investments. Bei Universal-Investment fing dieser Trend im Jahr 2010 mit ersten einzelnen Anlagen an. Daraus ist bis Ende 2020 ein Volumen von 56,8 Milliarden Euro geworden – breit gestreut in Eigen- und Fremdkapitalstrukturen, sowie Verbriefungen und Hedgefonds.
Im Eigenkapitalbereich liegt das Anlagevermögen mit 33,5 Milliarden bei fast 60 Prozent der Alternative Investments; das bedeutet ein Plus von 14,7 Prozent in nur einem Jahr. Dabei liegt Private Equity ganz vorn und auch Infrastrukturbeteiligungen legten zu. In Fremdkapitalstrukturen haben die institutionellen Anleger 12,2 Milliarden und damit 21,5 Prozent investiert. Das sind 23 Prozent mehr als 2019.
Immobilieninvestments belegten in den ersten drei Monaten des Jahres etwa fünf Prozent aller Spezialfondsanlagen. Dabei fällt die große Bandbreite nach Ländern und Nutzungsarten auf: 38 Prozent sind im deutschen Heimatmarkt investiert, 27 in europäische und weitere 23 in nordamerikanische Projekte. Asiatische sowie australische Bauvorhaben kommen auf zwölf Prozent. Insgesamt stehen Büroimmobilen mit 33 Prozent noch an der Spitze, ihr relativer Anteil nimmt aufgrund der Unsicherheit der Anleger allerdings ab. Insbesondere Wohnprojekte legten dagegen zu. Zusammen mit Handelsimmobilien belegen diese drei Klassen die Spitze.
Spezialfonds mit dauerhaft solider Wertenwicklung
Fondslenker profitierten im ersten Quartal 2021 von der außergewöhnlich guten Performance von Alternatives und Aktien. In Kombination mit dem Corona-Tief vor einem Jahr ist auch der starke Ausschlag von fast 16 Prozent zu erklären. Aber auch in der Langfristbetrachtung auf zehn Jahre liegen Spezialfonds mit 4,42 Prozent per annum über dem Wert von vor einem Jahr. Das kann als positives Signal gewertet werden und als eine ermutigende Vorlage für das restliche Jahr, wobei wir eine nachhaltige Stabilisierung der Märkte erst sehen werden, wenn langfristig wieder mehr Zuversicht herrscht.
Quelle: Universal-Investment, Stand: 31.03.2021
Autor: Markus Neubauer, Geschäftsführer, Universal-Investment
Gastkommentare werden von anerkannten Experten verfasst, deren Meinungen nicht mit jener der e-fundresearch.com Redaktion übereinstimmen müssen.
Die Auswertung erfasst alle Anlagen in Spezialfonds bei Universal-Investment für den Zeitraum von Januar 2012 bis zum 31. März 2021. Sie wird regelmäßig aktualisiert. Das Gesamtvolumen der analysierten Assets under Administration beträgt derzeit rund 456 Milliarden Euro.