Grenzmärkte werden die Werkbänke Chinas
Und Asien bietet Investmentmöglichkeiten auf der Konsum- wie auf der Produktionsseite. „Mit der aufstrebenden Mittelklasse in China rückt dort der Konsum in den Vordergrund“, sagt Ebner. Die Kehrseite der Medaille: Die Löhne in China steigen und die demografische Entwicklung verschlechtert sich. Das ist zwar ein Risiko, dafür eröffnet es den Grenzmärkten die Chance, in diese Lücke zu stoßen und einen ähnlichen Weg zu beschreiten wie China in den vergangenen Jahrzehnten. „Und tatsächlich haben Unternehmen aus den Industriestaaten damit begonnen, Teile ihre Produktion dort fertigen zu lassen“, sagt Tan.
Dass dennoch Risiken bestehen, will er nicht bestreiten. „Die größten Gefahren sehen wir aber nicht im Schattenbanken- oder dem Immobiliensektor“, sagt er. Zum einen wisse niemand, wie hoch die Summen, um die es in den beiden Märkten geht, tatsächlich sei. Alle Zahlen, die herumgereicht würden, seien nur Schätzungen, die niemand belegen könne. Zum anderen gebe es gute Gründe anzunehmen, dass die Regierung einschreitet, bevor es Zahlungsausfälle gibt. Und schließlich dürften die jüngsten selektiven Lockerungsmaßnahmen der Regierung dazu beitragen, die Risiken in diesen Sektoren abzumildern.
Dagegen sollten Investoren die geopolitischen Risiken in der Region genau beobachten. „Eine Verschlechterung des Verhältnisses zwischen China und Japan zum Beispiel könnte die wirtschaftliche Entwicklung, die grundsätzlich positiv verläuft, sehr wohl beeinträchtigen“, so Tan. Dazu kommen die üblichen Investmentrisiken wie in anderen Region der Welt auch. „Eine breite Diversifizierung über die verschiedenen Länder und Branchen sowie genaue Auswahl der Einzeltitel durch anerkannt Experten vor Ort ist deshalb, wie sonst auch, für den langfristigen Anlageerfolg entscheidend“, folgert Ebner.