Mehr als zwei Drittel (67,3 Prozent) der Mitarbeitenden in der Schweizer Finanzbranche erwarten, dass es in den nächsten fünf Jahren weniger oder sogar drastisch weniger Stellen geben wird. Damit haben sich die Zukunftsperspektiven gegenüber dem Vorjahr weiter verschlechtert. Damals kamen erst 66 Prozent zu dieser Einschätzung.
Dies sind Erkenntnisse aus der 3. Online-Befragung über die Berufsaussichten in der Schweizer Finanzbranche. Die repräsentative Erhebung bei total 680 Personen erfolgte durch das Branchenportal finews.ch und die Kommunikationsagentur Communicators und wurde unterstützt vom Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ.
Wer steigt ein?
Es gibt allerdings auch Hoffnungsschimmer: So stufen «bloss» noch 54,0 Prozent (im Vorjahr: 57,8 Prozent) der Umfrageteilnehmer die Aussichten als mittelmässig oder sogar schlecht ein. Und nur noch 27,9 Prozent (31,4 Prozent) raten Schul- oder Studienabgängern von einem Einstieg in die Finanzbranche ab.
Selber würden immer noch 37,5 Prozent (im Vorjahr: 37,4 Prozent) der Finanzleute wieder in die Branche einsteigen, wenn sie vor diese Wahl gestellt würden. Allerding sind auch 43,3 Prozent (38,4 Prozent) der Befragten unschlüssig und antworten auf einen neuerlichen Einstieg in den Finanzsektor mit einem «Vielleicht».
Spezialisten und Networker gesucht
Ziemlich klar ist, welche Fähigkeiten jemand mitbringen muss: 62,3 Prozent der Befragten nannten an erster Stelle «spezialisiertes Fachwissen», gefolgt von Networking-Fähigkeiten mit 57,8 Prozent, juristischem Fachwissen mit 56,3 Prozent und permanenter Weiterbildung mit 55,5 Prozent. Social-Media-Kompetenz ist für 21,7 Prozent der Befragten wichtig, während eine militärische Offiziersausbildung mit 3,8 Prozent Nennung heutzutage vernachlässigbar ist.
Den jüngsten Entwicklungen entsprechend bieten sich gute Karrierechancen im Asset Management (46,1 Prozent), Private Banking/Wealth Management (41,4 Prozent) sowie in der Informatik (40,8 Prozent). Die allerbesten Perspektiven bieten sich jedoch in einem anderen, «banknahen» Bereich, nämlich in der Rechtsabteilung (Legal & Compliance); nicht weniger als 76,5 Prozent der Befragten erklärten, dass sich da die besten Perspektiven eröffnen würden.