e-fundresearch.com: Trotz eines mittlerweile fünfjährigen Bullenmarktes schwirrt in vielen Anlegerköpfen noch das „Krisengespenst“ umher – während Aktienmärkte bereits neue Höchststände erklommen haben, lässt das Wirtschaftswachstum vieler Orts noch zu wünschen übrig: Wie nachhaltig ist der Marktaufschwung der letzten Jahre und inwieweit hängen Realwirtschaft und Finanzwirtschaft noch zusammen?
Ronald Stöferle/Mark Valek: Die Vertreter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie sind sich des Umstandes bewusst, dass die Ausweitung von Notenbankbilanzen und eine Erhöhung der ungedeckten Kreditmenge keinen selbsttragenden Aufschwung schaffen können. Die aktuellen währungspolitischen Kunstgriffe tragen lediglich dazu bei, Blasen und weitere Fehlallokationen in der Realwirtschaft zu generieren bzw. die dringend benötigte Systembereinigung zu verzögern. Auch ohne diese Denkrichtung intensiv studiert zu haben, plagt viele Anleger derzeit ein ungutes Gefühl. Die meisten haben sich aufgrund des künstlichen Nullzinsniveaus weit über Ihre natürliche Risikotoleranz ins Risiko wagen müssen, erkennen aber zusehends, dass von einem nachhaltigen Aufschwung keinesfalls die Rede sein kann. Viele tanzen noch zur Musik auf den Finanzmärkten, aber einige tanzen schon nahe des Ausganges. Die Ausgangstür könnte jedoch relativ eng werden.
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