e-fundresearch: Joel Mesznik, Sie sind einer der Gründer des Oppenheim Pharma /w Health und auch im Verwaltungsrat dieses Fonds. Wie stellt sich die aktuelle Sub-Portfolio-Allokation dar und wird sich diese in nächster Zeit ändern?
Joel R. Mesznik: Die aktuelle Subsektor-Allokation ist wie folgt: 50% Biotech, 35% Pharma, 15% Medical Devices und Healthcare Dienstleistungen. Die langfristige Strategie entspricht in etwa diesen Verhältnissen, obwohl das auf täglicher oder monatlicher Basis natürlich davon abweichen kann. Die Fondsmanager selbst haben hier aber keine Vorlagen – sie sollen in die Bereiche investieren, in denen Sie über spezielle Expertise verfügen. Der Verwaltungsrat kann insofern eingreifen, indem er die Mittel von einem zum anderen Fondsmanager verschiebt um so die präferierte Subsektor-Allokation zu erreichen.
Nur die besten Experten
e-fundresearch: Welche Selektionskriterien haben Sie bei der Auswahl der einzelnen Fondsmanager?
Joel R. Mesznik: Wir suchen die – unserer Meinung nach – erfolgreichsten und besten Fondsmanager aus. Wichtig ist für uns einerseits der historische Track Record, andererseits die vorhandene Expertise im Sektor. Wir wollen aber keine Generalisten, sondern bevorzugen ausschließlich Experten.
4 aktuelle Fondsmanager
e-fundresearch: Wie unterscheiden sich die derzeitigen 4 Fondsmanager eigentlich?
Joel R. Mesznik: Die größte Allokation hat derzeit OrbiMed Advisors. Dieser Manager hat auch die internationalste Ausrichtung. Aktuell sind 40% dieses Volumens außerhalb der USA investiert, der gesamte Fonds ist nur mit etwa einem Drittel im Ausland investiert. OrbiMed investiert auch etwa 5% seines Portfolios in vorbörsliche Beteiligungen.
Den zweitgrößten Anteil am Fondsvolumen trägt Wellington Management - ein typischer Value Investor, der im Health-Care Services Bereich agiert. Danach folgt der Trading-lastigste Investor: Merlin BioMed. Die durchschnittliche Behaltedauer eines Titel beträgt hier weniger als 3 Monate – im Vergleich zum Gesamtportfolio von einem halben bis zu einem Jahr.
Der derzeit „kleinste“ Fondsmanager ist Medical Strategy aus München. Diese Firma deckt für uns den europäischen Teil ab.
Wie belohnt man Erfolg?
e-fundresearch: Wie werden die Fondsmanager entlohnt?
Joel R. Mesznik: Die Fondsmanager bekommen eine relativ geringe Asset Management Fee. Den größten Teil machen aber performance-abhängige Gebühren aus: Wenn die jährliche Performance mehr als 5% ausmacht, bekommen Sie einen gewissen Teil der Überrendite.
Der Mega-Fonds
e-fundresearch: Der Pharma Pharma /w Health ist ein Mega-Fonds. Das Fondsvolumen beträgt derzeit 538 Mrd. USD. Stellt das für das Fondsmanagement ein Problem dar bzw. beabsichtigen Sie den Fonds irgendwann einmal zu schließen?
Joel R. Mesznik: Wir sind derzeit der achtgrößte Fonds in diesem Sektor in Europa. Weil aber jeder Manager nur einen gewissen Anteil des Volumens trägt, ist das derzeit kein Problem beim Kauf und Verkauf von Titeln. Falls das aber mal der Fall sein sollte, wovon ich in der nächsten Zukunft nicht ausgehen, werden wird das sicher tun.
e-fundresearch: Vielen Dank für das Gespräch!