„Weder die vergleichsweise geringen Verschuldungsgrade noch attraktive Bewertungen konnten Investoren letztlich davon abhalten ihr Geld aus der Region abzuziehen“, so die Barings-Expertin.
Schwieriges Quartal
„Es war rückblickend ein schwieriges Quartal für die europäischen Emerging Markets“, sagt Leil-Cooper. Die vergangenen drei Monate wären ausschließlich von globalen Makrofaktoren getrieben worden, wie etwa den berichtigten globalen Wachstumsaussichten oder der fehlenden politischen Führung in der europäischen Schuldenkrise. „Die zwei wichtigsten Themen waren Panik und nochmals Panik.“
Ausnahmslos negative Performance
„Negativ entwickelt haben sich ausnahmslos alle Märkte und Sektoren, die Abflüsse waren massiv“, so die Fondsmanagerin. Die Performance seit Jahresbeginn: -28,9 Prozent. Der beste Markt sei noch die Türkei gewesen, der nicht zuletzt dank ihrer Zentralbankpolitik outperformed hat. So wurden sowohl die vorgeschriebenen Mindestreserven und Zinsen gesenkt, was das Banksystem liquider gemacht habe.
Viel Wert im Markt
Leil-Cooper sieht – nach den im Zusammenhang mit dem erwarteten globalen Konjunkturabschwung stehenden Korrekturen der letzten Wochen – derzeit „sehr viel Wert im Markt“. An die Emerging Markets-Story glaubt sie nach wie vor stark. „Ich bin davon überzeugt, dass die Schwellenländer weiter wachsen werden und das nicht alleine aus zyklischen Gründen“, sagt sie.
Banken aufgestockt
Den „massiven Abverkauf“ hat die Fondsmanagerin dazu genutzt um Positionen aufzustocken. „Vor allem im Bankbereich haben wir Gewichtungen aufgebaut“, erklärt sie. Die Bankbilanzen würden dank vergleichsweise hoher Einlagen „sehr gesund“ ausschauen. Stark aufgestellt im Bankbereich sei – im Vergleich zu anderen Schwellenländern der Region – die Türkei.
Nachhaltige Rallye?
Kann die seit Anfang Oktober andauernde Rallye als nachhaltig angesehen werden? Für Leil-Cooper hängt das davon ab, ob eine Art Roadmap für die Lösung der europäischen Schuldenkrise gefunden werden kann. „Wir glauben, dass die Volatilität hoch bleiben wird“, meint die Barings-Expertin. Schließlich werde das derzeitige Umfeld stark von Events getrieben.
Türkei übergewichtet
Aktuell ist im Baring Eastern Europe Fund die Türkei über- und Russland neutral gewichtet. „Die CEE-Region haben wir aufgrund der starken Abhängigkeit von Deutschland untergewichtet“, erklärt Leil-Cooper. Auf Einzeltitelebene sind derzeit Gazprom, Sberbank, Lukoil und Rosneft die am stärksten gewichteten Positionen im Fonds.