Emerging Markets: Goldgräberstimmung für Unconstrained Manager?
Emerging Markets Fondsmanager haben aktuell wenig zu lachen: Noch nie zuvor haben Anleger so massiv Geld aus den Emerging Markets abgezogen wie im bisherigen Jahresverlauf 2015. Hinzu kommt eine massive Korrektur an den Schwellenländer-Börsen, die im Frühsommer 2015 ihren Anfang nahm und deren weitere Entwicklung aufgrund der Ängste vor einer „Harten Landung“ Chinas sowie vor den möglichen Auswirkungen einer US-Leitzinswende ungewiss ist. „Von der derzeit sehr negativen Stimmung darf man sich nicht verunsichern lassen“, sagt Jupiter Fondsmanager und Head of Global Emerging Markets gleich zu Beginn eines Gesprächs mit e-fundresearch.com. Ausgerechnet kurz vor dem „Ausbruch“ der Emerging Markets Krise legte Jupiter den von Teverson gemanagten „Jupiter Global Emerging Markets Unconstrained SICAV“ auf – eine Strategie, die laut Ross Teverson insbesondere im aktuellen Umfeld eine interessante Alternative abseits Index-naher Emering Markets Investments darstellen könnte.
Gesucht: Unterschätzte Wachstumsstories abseits der Benchmark
Im Rahmen der Investment-Strategie des „Jupiter Global Emerging Markets Unconstrained SICAV“ begeben sich Ross Teverson und seine Kollegen aus dem Jupiter EM Team innerhalb des Emerging Markets und Frontier Markets Universums (zusammen mehr als 4.000 Titel) auf die Suche nach Unternehmen, welche langfristigen Wachstumstrends ausgesetzt sind, die der restliche Markt noch nicht oder nicht ausreichend wertzuschätzen scheint. Diese Wachstumstrends können sowohl struktureller Natur sein (z.b. Verbreitung von Internet und Smart-Phone Nutzung), aber auch auf Ebene eines Sektors oder dem jeweiligen Unternehmen selbst identifiziert werden. Teverson kann sich dabei frei von jeglicher Benchmark bewegen und dadurch auch verstärkt Möglichkeiten im Mid-Cap Bereich erschließen. Ausgerechnet diese Unabhängigkeit ermöglicht es Teverson, auch im aktuell sehr negativen Umfeld langfristig vielversprechende Titel in das Portfolio zu übernehmen, die makroökonomischen Entwicklungen kaum ausgesetzt sind und in keiner Benchmark zu finden sind. Beispiele dafür sind etwa das indische Netflix-Pendant „Eros International“ oder das chinesische Online-Fernlehre Institut „New Oriental Education/ NOE“. „Innerhalb unseres Portfolios befinden sich großartige Unternehmen, die ausschließlich aufgrund der Tatsache, dass sie in Emerging oder Frontier Markets gelistet sind, abgestraft wurden“, erklärt Teverson.
Das Zielportfolio des „Jupiter Global Emerging Markets Unconstrained SICAV“ soll laut Teverson stets 45-50 Positionen enthalten – per Ende September 2015 waren es 49. Das konzentrierte Portfolio soll in Zusammenhang mit dem Unconstrained-Ansatz ein hohes Active-Share ermöglichen, das aktuell bei 97.2% liegt (vs. MSCI EM GTR).
Distanz hilft einen klaren Kopf zu bewahren
Die Tatsache, dass Jupiter AM im Vergleich zu größeren Mitbewerbern über kein globales Netzwerk an vor Ort ansässigen Emerging Markets Analysten verfügt, stört Teverson weniger: „Für uns als langfristige Investoren ist es eher ein Vorteil, dass wir das Portfolio fokussiert von London aus verwalten können und uns dadurch nicht dem täglichen „Noise“ der Märkte aussetzen müssen“, sagt Ross Teverson, der vor seinem Wechsel zu Jupiter AM als Investment Director für Global Emerging Markets Aktien bei Standard Life Investments in Hongkong tätig war und nebenbei auch über einen „Hong Kong Permanent Resident“ Status verfügt.