Carmignac-Strategin Crowl: „2016 hat aktive Manager auf die Probe gestellt“

Inwieweit die Fähigkeiten eines aktiven Managers in diesem Jahr gefragt waren und warum im kommenden Jahr 2017 insbesondere der Bankensektor positiv überraschen konnte, diskutierte e-fundresearch.com kürzlich in einem Gespräch mit Sandra Crowl, Mitglied des Investment Komitees bei Carmignac. Funds | 14.12.2016 11:00 Uhr
Sandra Crowl, Mitglied des Investment Komitees, Carmignac / ©  Carmignac
Sandra Crowl, Mitglied des Investment Komitees, Carmignac / © Carmignac
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

2016: „Ein faszinierendes und unvorhersehbares Jahr“

Eine deutliche Erholung im Rohstoffsektor, der überraschende Ausgang des Brexit-Referendums und zuletzt der unerwartete Wahlsieg von Donald Trump: Das Jahr 2016 wusste durchaus mit überraschenden Entwicklungen auf sich aufmerksam zu machen. Ein Umstand, der laut Sandra Crowl, Mitglied des Investment Komitees bei Carmignac, ein herausforderndes, aber durchaus vielversprechendes Umfeld für aktives Asset Management geschaffen hat: „Der bisherige Jahresverlauf war in der Tat faszinierend und in vielen Punkten unvorhersehbar. Asset Manager mussten ein hohes Maß an Flexibilität und Aktivität mit sich bringen, um die Vielzahl an kurzfristigen Volatilitätsspitzen geschickt umschiffen zu können“, so Crowl gegenüber e-fundresearch.com.

Brexit & Trump: „Nicht nur tatenlos zusehen, sondern handeln“

Fähigkeiten, die Carmignac laut Sandra Crowl in diesem Jahr erfolgreich unter Beweis stellen konnte: „Egal ob das Brexit-Referendum oder der Wahlsieg Donald Trumps. Den Ausgang wichtiger Ereignisse nicht vorhersagen zu können,  heißt keinesfalls, dass Asset Manager nur tatenlos zusehen sollten. Ganz im Gegenteil.“ Gemäß Sandra Crowl sei es die Aufgabe aktiver Manager, sicherzustellen, dass ein Portfolio in jedem – einigermaßen realistischen - Szenario gut abschneiden könnte (siehe auch e-fundresearch.com Archiv-Interview mit Carmignac-Stratege Didier Saint-Georges).

Ein Blick auf unten dargestellten Lipper-Performance-Chart zeigt, dass das Carmignac Flaggschiff „Patrimoine“ (FR0010135103 - Carmignac Patrimoine A EUR acc) – mit einer Year-to-Date Performance von +2,52% (per 30.11.2016) zwar keine absolute Top-Performance erzielte, der Peer-Group Durchschnitt („Mixed Asset EUR Flex – Global“)  aber dennoch komfortabel übertroffen wurde und insbesondere die zu Jahresbeginn  weit verbreiteten Drawdowns erfolgreich limitiert  werden konnten. 

Datenquelle: Lipper for Investment Management - zum Vergrößern bitte auf den Chart klicken!
Datenquelle: Lipper for Investment Management - zum Vergrößern bitte auf den Chart klicken!

Auf die oben präsentierte Year-to-Date-Entwicklung wirkten sich laut Crowl vor allem die Aktien- und Fixed-Income-Positionen im Ölsektor sehr positiv aus. Erste Gewinnmitnahmen sind für Crowl nach der sehr positiven Entwicklung in diesem Jahr durchaus realistisch.

Banken: Eine vielversprechende Möglichkeit?

Auch das kommende Jahr 2017 wird nach Einschätzungen von Sandra Crowl alles andere als ein einfaches Marktumfeld mit sich bringen: „Wir rechnen neuerlich mit einem sehr volatilen Jahr, welches mit großer Wahrscheinlichkeit wieder von politischer Unsicherheit durch Brexit und Donald Trump geprägt sein wird. Insofern fühlen wir uns mit unserem Risk-Management-Ansatz gut aufgestellt.“

Dennoch gibt es laut der Carmignac-Strategin durchaus Lichtblicke, die im nächsten Jahr positiv auf sich Aufmerksam machen können. Neben strukturellen Wachstumsthemen (beispielsweise E-Commerce durch Amazon oder dem lateinamerikanischen Pendant „Mercado Libre“),  die Carmignac bereits seit längerer Zeit in der Aktienallokation des Flaggschiffs „Patrimoine“ umsetzt, ist es nun auch der Bankensektor, der von Carmignac zunehmend positiver wahrgenommen wird. Ausschlaggebend dafür sind laut Sandra Crowl ein verbesserter globaler Marktausblick und die – nicht zuletzt durch Donald Trumps Wahlsieg – verstärkten Inflationserwartungen. In den USA setzt man dabei vor allem auf ausgewählte Retailbanken, die von einem wachsenden Kreditgeschäft profitieren könnten.  In Europa hingegen möchte sich Carmignac nicht auf einzelne Namen festlegen und bildet die Allokation deshalb über einen Sektor-Index ab. 

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