Seit Ende der 1990er beschäftigen sich die ARIQON Asset Management AG Vorstände Mag. Michael Hanak und Mag. Stefan Ferstl mit dem Management von Dachfondsstrategien. Das Team zählt somit zu den wohl erfahrensten Dachfondsmanagern Österreichs. Dass das Team trotz oder gerade auch aufgrund der langjährigen Erfahrung etablierte Konzepte laufend hinterfragt, lässt sich anhand der jüngsten strategischen Entscheidung ARIQONs erkennen: Mitte Juni 2017 hat man sich dazu entschlossen mit dem „ARIQON Alternative Strategies“ den ersten dezidierten Liquid-Alternatives Dachfonds Österreichs zu starten.
Fondsmanager Stefan Ferstl: „Ein ganz logischer Schritt“
In einem Redaktions-Interview mit e-fundresearch.com sprach Fondsmanager Stefan Ferstl über die Hintergründe der neuen Fondsstrategie. Der Experte sieht die Strategie als logische Antwort auf das aktuelle Marktumfeld: „Nach 8 Jahren Bullenmarkt an den Aktienmärkten und einem noch deutlich längeren Bullenmarkt an den Anleihenmärkten ist es nur logisch, neue und idealerweise unkorrelierte Ertragsquellen erschließen zu wollen“, so Ferstl gegenüber e-fundresearch.com. Mit der neuen Fondsstrategie „ARIQON Alternative Strategies“ möchte das Team Anlegern nun diese Möglichkeit geben.
„Ihre wesentliche Funktion liegt in der Portfolio-Beimischung zu Anleihen und Aktien, um als effizienter Diversifikator das Risiko entsprechend zu reduzieren“, erklärt Ferstl.
Auf der ständigen Suche nach dem Liquid-Alternatives-„Dream-Team“
Die Dachfondsstrategie investiert in eine Vielzahl an liquiden alternativen Investmentstrategien: „Die Bandbreite reicht dabei von Long/Short Equity über marktneutrale Aktieninvestments, Multi-Manager-Strategien bis hin zu Absolute Return-Anleihekonzepten, Managed Futures sowie innovativen, vermögensverwaltenden Fonds“, sagt Stefan Ferstl. Für den sehr zeitintensiven Fondsresearch- und Selektionsprozess, der mit der neuen Strategie einhergeht, hat sich das ARIQON-Team bereits 2016 personell mit der Finanzexpertin Maria Spanner verstärkt.
Ähnlich dem Management eines Sportteams geht es laut Ferstl auch bei einem Liquid-Alternatives-Dachfonds nicht darum, die individuell stärksten Spieler beziehungsweise Fonds zu identifizieren, sondern viel eher die besten „Teamplayer“ ausfindig zu machen: „Von oberster Bedeutung ist es, welchen Effekt ein neuer Manager auf das bestehende Gesamtportfolio ausübt. Nur durch die gezielte Kombination solcher Strategien erschließt sich Investoren die Möglichkeit, von Wertentwicklungen zu profitieren, die sich weitgehend von den Situationen an herkömmlichen Kapitalmärkten abkoppeln können.“
Quantitatives Screening als Ausgangsbasis
Wie bei allen anderen ARIQON-Dachfondsstrategien, bildet auch beim „ARIQON Alternative Strategies“ ein umfangreiches quantitatives Screening mit Scoringmodell das „Herzstück“ des Investmentprozesses. Den Fokus legt das Team hierbei auf eine strikte Beta- und Korrelationsanalyse. Anschließend erfolgen qualitative Analysen, die den Investmentprozess des potenziellen Subfondsmanagers hinsichtlich Plausibilität und weiterer Eignung überprüfen.
Knapp 500 Subfonds befinden sich derzeit auf der erweiterten Watchlist – im Zielportfolio sollen sich aufgrund von Ertragsüberlegungen aber stets maximal 17-22 Manager befinden. Sowohl Watchlist als auch Investmentportfolio werden von ARIQON laufend hinsichtlich Performance-, Korrelations- und Beta-Veränderungen überwacht.
Konservativer Fokus: „Nicht mit Hedgefonds zu verwechseln“
Fondsmanager Stefan Ferstl ist es wichtig zu betonen, dass die Liquid-Alternatives-Dachfondsstrategie keinesfalls mit traditionellen Hedgefonds – die immer noch unter einem großen Imageschaden leiden – verwechselt werden darf: „Bei „Liquid Alternatives“ handelt es sich um eine transparente und EU-weit geregelte Form alternativer Fondsveranlagungen“, so der Experte gegenüber e-fundresearch.com. Subfonds mit exotischen Offshore Domizilen à la Cayman Islands sucht man im „ARIQON Alternative Strategies“ also vergebens.
Auch mit Blick auf die angestrebten Ertragsziele, ist die Dachfondsstrategie eher als verlässlicher Core-Baustein, denn als aggressives Satelliten-Investment zu verstehen – der Fokus liegt hier vor allem auf der Maximierung der risikoadjustierten Rendite: „Wir streben konservative Erträge von 3-6 Prozent per annum, bei einer niedrigen Volatilität von 3-5 Prozent per annum an“, erklärt Ferstl.
Auch Flaggschiffstrategien nutzen Chancen im Liquid-Alternatives-Bereich
ARIQON beschäftigt sich übrigens nicht erst seit Lancierung der dezidierten Strategie mit dem Thema Liquid-Alternatives. Auch in den Flaggschiffstrategien ARIQON Wachstum und ARIQON Konservativ kommen marktneutralere Strategien bereits seit einiger Zeit verstärkt zum Einsatz: „Aufgrund der erfreulichen Bullenmärkte der letzten Jahre haben wir unser Beta-Exposure auch hier konsequent reduziert und im Rahmen unseres Mandats immer öfter durch alternativere, unkorreliertere Konzepte ersetzt" so Ferstl abschließend.
Übrigens: Ganz bürokratisch gesehen handelt es sich beim neuen „ARIQON Alternative Strategies“ übrigens um keine neue Fondslancierung, sondern um eine Strategieumstellung und Umbenennung des ehemaligen „ARIQON Terra“. Bei Fondsanalysen sollte aber ausschließlich der Track-Record ab 12. Juni beachten werden, da der Vorgängerfonds über einen nicht vergleichbaren, deutlich aggressiveren Ansatz verfügte.