Gesundheitssysteme stehen global unter Kostendruck
Gesundheitssysteme werden national wie international mit vielen Eigenschaften assoziiert; Kosteneffizienz gehört bis dato aber nicht dazu. „Die Gesundheitsausgaben sind in den letzten Jahrzehnten signifikant stärker gestiegen als der Rest der Wirtschaft“, erklärt Dr. Patrick Kolb, Portfolio Manager des Credit Suisse (Lux) Global Digital Health Equity Fund, in einem Gespräch mit e-fundresearch.com. Kolb verweist auf eine McKinsey-Studie („Accounting for the Cost of U.S. Health Care“ (2011)“), die herausfand, dass sich die Kosten für Gesundheitsausgaben (gemessen an den USA – bereinigt um Inflation und Bevölkerungswachstum) seit 1960 um über 818% erhöhten, das Bruttoinlandsprodukt in selbigem Zeitraum jedoch nur um 168% und die Löhne gar nur um 16% zulegen konnten.
Die wirklich großen Herausforderungen stehen den westlichen Gesundheitssystemen aber erst bevor: „Es ist allseits bekannt, dass die Gesundheitsausgaben aufgrund degenerativen und altersbedingten Erkrankungen in höheren Lebensjahren stark zunehmen. Die zunehmende Überalterung der westlichen Gesellschaft – bedingt durch die bevölkerungsstarke Generation der „Baby Boomer“ – stellt jene Systeme vor große Herausforderungen“, erklärt Dr. Patrick Kolb.
Mit dem am 14.12.2017 lancierten Credit Suisse (Lux) Global Digital Health Equity Fund sucht Kolb gemeinsam mit den Fondsmanager-Kollegen Angus Muirhead, Thomas Amrein und Christian Schmid weltweit gezielt nach börsennotierten Unternehmen, die sich mit innovativen und effizienzsteigernden Lösungsansätzen für den Gesundheitsbereich auseinandersetzen. „Die große Frage lautet, wie Gesundheitssysteme dem Überalterungsproblem ohne weitere Kostenexplosion und ohne Qualitäts- oder Leistungsrückgang entgegentreten können“, erklärt Kolb gegenüber e-fundresearch.com. Patrick Kolb - der als Portfoliomanager zusätzlich auch für den Credit Suisse (Lux) – Global Security Equity Fund und Credit Suisse (Lux) – Global Robotics Equity Fund verantwortlich ist – sieht viel Potenzial in kostensparenden Technologien.
„Verglichen mit anderen Branchen steckt die Digitalisierung der Gesundheitssysteme in den Kinderschuhen“, sagt der Fondsmanager und verweist auf die Vielzahl der nach wie vor nur analog und ressourcenintensiv durchgeführten Arbeitsschritte (von Terminvereinbarungen, Dokumentationen bis hin zur Diagnostik). Konkret haben Kolb und Kollegen drei Themenbereiche ausfindig gemacht, die im Fonds umgesetzt werden. Dabei handelt es sich um Unternehmen mit effizienzsteigernden Lösungsansätzen in den Bereichen:
1.) Forschung & Entwicklung (beispielsweise Gen-Editierung und Diagnostik mithilfe künstlicher Intelligenz)
2.) Behandlungen (von chirurgischer Robotik bis zu neuartigen Gentherapien)
3.) Systemeffizienz (von effizienten Arztpraxen bis hin zu medizinischer Informatik)
Im Rahmen der Bottom-Up Aktienselektion fokussiert sich das Fondsmanagement des Credit Suisse (Lux) Global Digital Health Equity Fund ausschließlich auf Pure-Plays: Mindestens 50% des Unternehmensumsatzes muss eindeutig einem der drei oben erwähnten Themenbereiche zugeordnet werden können. Wenig überraschend wird man dabei vor allem im Small- & Mid-Cap Bereich fündig. Per Ende Januar 2018 verfügten nur knapp 8% der Portfoliounternehmen über eine Marktkapitalisierung von mehr als 10 Milliarden USD.
Aus diesem Grund setzen Kolb und Kollegen auf ein stets über 40-60 Titeln diversifiziertes Portfolio – die Gewichtung einzelner Titel bewegt sich dabei in einem Spektrum von 1-4%. Aktuell verfügt der Credit Suisse (Lux) Global Digital Health Equity Fund über ein Gesamtvolumen von 590 Millionen EUR und ist dabei langfristig orientiert: „In unseren Analysen legen wir einen Zeithorizont von 7 bis 10 Jahren zugrunde. Dies ermöglicht uns, die strukturellen Kräfte der Veränderung im Gesamtbild zu betrachten, jenseits aller kurzfristigen Verzerrungen“, so Kolb.
Für Anleger, denen bewusst ist, dass sich Nebenwerte aus dem Gesundheits- und Technologiebereich durchaus auch volatil verhalten können, kann die Fondsstrategie aufgrund der langfristigen und benchmarkunabhängigen Ausrichtung an einem strukturelleren Wachstumstrend (Gesundheitsausgaben und Überalterung der westlichen Gesellschaft) ein interessantes Satelliten-Investment darstellen.