Schwellenländer-Unternehmensanleihen: Darauf achtet Janus Henderson Fondsmanager Steve Drew

Im November 2017 konnte der von Steve Drew gemanagte Janus Henderson Horizon Emerging Market Corporate Bond Fund mit dem 3-Jahres-Live-Track-Record einen strategisch wichtigen Meilenstein erreichen. Wie sich die Fondsstrategie seit Auflage behaupten konnte und worauf Drew im aktuellen Umfeld besonders achtet, konnte e-fundresearch.com kürzlich in einem Interview mit dem Janus Henderson Emerging Market Debt Head diskutieren. Funds | 29.03.2018 11:50 Uhr
Steve Drew, Head of Emerging Market Debt & Lead-Portfoliomanager, Janus Henderson Horizon Emerging Market Corporate Bond Fund / ©  Janus Henderson Investors
Steve Drew, Head of Emerging Market Debt & Lead-Portfoliomanager, Janus Henderson Horizon Emerging Market Corporate Bond Fund / © Janus Henderson Investors
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Während sich traditionelle, westliche Fixed-Income-Assetklassen immer häufiger signifikanten Outflows ausgesetzt sehen, können Emerging Markets Anleihefondskategorien nach wie vor eine starke strukturelle Nachfrage verzeichnen. Auch mit Blick auf die weitere zukünftige Relevanz der Assetklasse, zeigt sich Steve Drew, Head of Emerging Market Debt & Lead-Portfoliomanager des Janus Henderson Horizon Emerging Market Corporate Bond Fund, zuversichtlich: „Viele Markteilnehmer sprechen davon, dass wir uns am Ende des Zyklus befinden. Während das für manch entwickeltes Land stimmen mag, muss man bei Schwellenländern klar differenzieren“, so Drew gegenüber e-fundresearch.com. Laut dem Experten ist der Zyklus in den Emerging Markets noch deutlich weniger fortgeschritten. Darüber hinaus lockt die Assetklasse auch nach wie vor mit - im Vergleich zu entwickelten Märkten – attraktiven Bewertungen.

2017: Mit Ausnahme von Mexiko ein mäßig spannendes Jahr für aktive Manager

Das vergangene Kapitalmarktjahr hat für Steve Drew aufgrund der historisch niedrigen Volatilität wenig spannende Chancen für aktives Management geschaffen. Eine Ausnahme stellt die dramatische Abwertung mexikanischer Emittenten von Ende 2016 bis Anfang-Mitte 2017 als Resultat des Trump-Wahlsiegs dar: Hier hat Drew nach der Abwertung zeitweise bis zu 18% an Mexiko-Exposure aufgebaut, um von der Marktüberreaktion profitieren zu können. Drews größte Position war damals übrigens der mexikanische Zementhersteller „CEMEX“: „Wir haben hier das attraktivste Chance-Risiko-Verhältnis identifiziert“, erklärt der Fondsmanager. Auch im Falle einer weiteren Verschlechterung der politischen Beziehungen zwischen den USA und Mexiko (Stichwort „Mauerbau“) hätte dieser Titel nach Einschätzungen des Experten aufgrund der Tatsache, dass weite Transportwege für Zement nicht rentabel sind relative Stärke beweisen können.

Die kurzzeitig sehr signifikante Übergewichtung mexikanischer Titel habe sich laut Drew als einer der stärksten Performance- Kontributoren des vergangenen Jahres erwiesen. Bereits gegen Ende des ersten Quartals 2017 hat Steve Drew seine Mexiko-Positionen abgebaut und Gewinnmitnahmen realisiert.

Drew sieht vielversprechende Chancen in Lateinamerika und Sub-Sahara Afrika

Mittlerweile befindet sich im Janus Henderson Horizon Emerging Market Corporate Bond Fund keinerlei Mexiko-Exposure: Die gestiegenen Bewertungen kompensieren laut dem Fondsmanager nicht ausreichend für die mit den anstehenden Wahlen sowie den laufenden NAFTA-Verhandlungen verbundenen Risiken.

Vielversprechende Chancen sieht Steve Drew derzeit vor allem südlich des Äquators. Drews stärkstes aktives Südamerika-Übergewicht ist derzeit in Argentinien zu finden: Sowohl im Bereich höherwertiger Kommunalanleihen als auch im sich langsam aufbauenden Corporate-Bond-Segment identifiziert der Fondsmanager viel Potenzial. Auch Emittenten aus Sub-Sahara Afrika – beispielsweise Nigeria - weisen laut Drew im aktuellen Umfeld ein attraktives Risk-Return-Profil auf: „Viele Marktteilnehmer lassen sich hier von ihrer Ländereinschätzung zu sehr blenden und investieren deshalb keine weiteren Ressourcen in die Identifizierung aussichtsvoller Bottom-Up-Picks.“

Generell ist Steve Drew der Meinung, dass viele Investoren Schwellenländer-Unternehmensanleihen nach wie vor aus dem falschen Blickwinkel betrachten: „Emerging Markets-Unternehmensanleihen sind mehr als nur „Staatsanleihen-plus“. Da die Assetklasse EM-Unternehmensanleihen aus einer Staatsanleihestrategie hervorgegangen ist, vertrauen viele unserer Mitbewerber bei ihren Anlageentscheidungen immer noch vor allem auf ihre Länderanalysen. Unsere Erfahrung zeigt jedoch, dass sich die Assetklasse nicht allein anhand des Länderrisikos bewerten lässt“, so der Experte im Interview mit e-fundresearch.com.

Die Janus Henderson Horizon Emerging Market Corporate Bond Strategie fokussiert sich laut Drew vor allem auf fundamentale Unternehmensanalysen mit besonderem Schwerpunkt auf deren Bonität. „Das Timing unserer Anlagen bestimmen wir anschließend unter anderem anhand makroökonomischer Faktoren, wobei die Marktliquidität und technische Faktoren ebenfalls eine Rolle spielen“, ergänzt der Fondsmanager.

Live-Track-Record: Solides aktives Management

Ein Blick auf den bisher erzielten Live-Track-Record des Janus Henderson Horizon Emerging Market Corporate Bond Fund (LU1120394819) zeigt, dass Fondsmanager Steve Drew sein Handwerk zu verstehen scheint: Seit Fondslancierung am 05. November 2014 konnten sowohl Referenz-Index (JP Morgan Corporate Emerging Market Bond Index (CEMBI) Broad Diversified als auch die Morningstar-Peergroup (Fund Global Emerging Markets Corporate Bond) komfortabel outperformt werden.

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Für Drew ist die bisher erzielte Outperformance zu einem großen Teil auf ein konsequentes Management der Downside zurückzuführen: Insbesondere die rechtzeitig etablierten Untergewichtungen von russischen Emittenten Anfang 2015 sowie von brasilianischen Werten Ende 2015 und Anfang 2016 haben sich laut Angaben des Fondsmanagers sehr positiv ausgewirkt.

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