Fonds-Newcomer: Steinbeis & Häcker Rohstoff-Aktien-Global

Entdecken Sie neue und innovative Investmentstrategien mit #FondsNewcomer. Unser jüngstes Interview-Format präsentiert spannende Ansätze, die die Zukunft der Geldanlage gestalten. In der aktuellen Ausgabe: Joachim Rädler, Senior Portfoliomanager und Co-Head Multi Asset bei der Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung mit dem Steinbeis & Häcker Rohstoff-Aktien-Global. Funds | 10.06.2025 12:21 Uhr
Joachim Rädler ist Senior Portfoliomanager und Co-Head Multi Asset bei der Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung / © e-fundresearch.com / Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung
Joachim Rädler ist Senior Portfoliomanager und Co-Head Multi Asset bei der Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung / © e-fundresearch.com / Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung

e-fundresearch.com: Herr Rädler, lassen Sie uns mit einem Elevator Pitch starten: Welche Idee und Motivation steckt hinter dem Konzept des Steinbeis & Häcker Rohstoff-Aktien-Global?

Joachim Rädler: Die Grundidee hinter dem Steinbeis & Häcker Rohstoff-Aktien-Global ist denkbar einfach: Wir möchten Anlegern einen professionellen und diversifizierten Zugang zur oft schwer zugänglichen Assetklasse Rohstoffe ermöglichen. Dabei setzen wir auf ein aktienbasiertes Konzept, das durch Direktinvestments ergänzt werden kann.

Konkret investieren wir weltweit in Aktienunternehmen aus vier zentralen Rohstoffsegmenten: Energie, Edelmetalle, Industriemetalle sowie dem Agrarsektor. Diese Auswahl erlaubt es uns, verschiedene Rohstoffzyklen und Marktphasen gezielt zu nutzen und gleichzeitig eine breite Streuung innerhalb der Anlageklasse zu gewährleisten. Zusätzlich können bis zu 20% des Fondsvermögens in physisch besicherte Zertifikate auf Rohstoffe investiert werden, um gezielt Chancen in Einzelrohstoffen zu nutzen, welche durch Aktieninvestments nicht abgebildet werden können. 

Rohstoffunternehmen haben in der Regel eine hohe Korrelation zu den Preisen der von ihnen geförderten oder produzierten Rohstoffe. Diese Eigenschaft verleiht dem Fonds eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegenüber Inflation – ein entscheidender Vorteil in einem zunehmend inflationären Umfeld.

Denn Rohstoffe sind wie so oft der Kern der Preissteigerung, mit Implikationen auf die gesamte Wertschöpfungskette.

Ein weiterer Pluspunkt: Viele Rohstoffunternehmen schütten regelmäßig Dividenden aus. Diese Erträge wollen wir an die Anleger weitergeben und streben daher im Fonds eine jährliche Ausschüttung von rund 4% an.

Kurz gesagt: Der Steinbeis & Häcker Rohstoff-Aktien-Global verbindet die inflationsschützenden Eigenschaften von Rohstoffen mit der Dividendenstärke rohstoffnaher Unternehmen – ein attraktiver Baustein für langfristig orientierte Anleger.

e-fundresearch.com: Für welche Anlegergruppen ist Ihr Fondskonzept Ihrer Meinung nach besonders geeignet? Welche Probleme können dadurch gelöst werden? Welchen Beitrag kann Ihre Strategie in einem breiteren Asset Allocation Kontext leisten?

Joachim Rädler: Der Steinbeis & Häcker Rohstoff-Aktien-Global richtet sich an eine breite Anlegergruppe – sowohl an private als auch institutionelle Investoren, die gezielt Vermögensbildung und Diversifikation innerhalb ihrer Asset Allocation anstreben. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, haben wir zwei Anteilsklassen aufgelegt.

Geeignet ist der Fonds insbesondere für Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont von mindestens fünf Jahren, die bereit und in der Lage sind, zwischenzeitlich erhebliche Wertschwankungen sowie auch Verluste in Kauf zu nehmen. Eine Kapitalgarantie wird nicht geboten – vielmehr steht die strategische Rolle des Fonds innerhalb eines gut diversifizierten Portfolios im Vordergrund.

Rohstoffe haben 2022 erneut eindrucksvoll bewiesen, dass sie einen wichtigen Beitrag zum realen Werterhalt leisten können – insbesondere in Phasen hoher Inflation. In einem Umfeld steigender Preise, wie wir es in der kommenden Dekade häufiger erleben könnten, ist diese Eigenschaft von unschätzbarem Wert.

Zudem sehen wir derzeit eine bedenkliche Klumpenbildung in vielen klassischen Portfolios und Indizes, vor allem durch große Tech-Konzerne, die eine überproportionale Gewichtung einnehmen. Diese Konzentration birgt erhebliche Risiken, besonders bei einem anhaltenden Inflations- oder Zinsanstieg, da solche Titel dann deutlich underperformen könnten.

Rohstoffaktien hingegen sind in den meisten Indizes stark unterrepräsentiert. Unser Fonds bietet Anlegern deshalb eine gezielte Möglichkeit, diese Lücke zu schließen und eine dringend notwendige, strategisch sinnvolle Beimischung vorzunehmen, nicht nur zur Diversifikation, sondern auch zum Schutz vor künftigen inflationsbedingten Verwerfungen.

e-fundresearch.com: Was sollten Fondsselektoren beim Vergleich mit Konkurrenz-Strategien innerhalb Ihrer Peer-Group beachten? Worin bestehen Ihrer wichtigsten Alleinstellungsmerkmale?

Joachim Rädler: Ziel unserer Strategie ist es, durch aktives Management eine Outperformance gegenüber dem Morningstar Global Upstream Natural Resources Index sowie relevanten Vergleichsfonds zu erzielen. Dabei setzen wir nicht auf eine bloße Abbildung des Marktes, sondern auf ein aktives, selektives Vorgehen mit einem klaren Core-Satellite-Ansatz.

Im Core-Bereich fokussieren wir uns auf etablierte Branchenführer mit hochwertigen Vorkommen in „zugänglichen“ Geographien, sowie soliden Bilanzen. Damit beabsichtigen wir die Breite des globalen Rohstoffuniversums abdecken. Ergänzt wird das Portfolio durch gezielte Satelliten-Investments in kleinere, spezialisierte Unternehmen z. B. im Bereich Seltene Erden oder Aquakultur. Diese decken Nischen mit strukturellem Wachstum ab: Seltene Erden als strategische Absicherung gegen geopolitische Risiken und Handelskonflikte, Fischzucht als Profiteur des langfristigen Trends hin zu nachhaltiger Ernährung.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist unsere bewusste Steuerung des Währungsrisikos, der Steinbeis & Häcker Rohstoff-Aktien-Global ist ein in Deutschland domizilierter Fonds und notiert in Euro: Da viele Rohstoffunternehmen in Fremdwährungen wie dem US-Dollar, dem australischen Dollar oder dem brasilianischen Real notieren, setzen wir situativ auf Devisenabsicherungen, um die Volatilität für Euro-Anleger zu reduzieren und ein stabileres Risikoprofil zu gewährleisten.

Darüber hinaus streben wir eine jährliche Ausschüttung von 4% an. Diese speist sich aus Dividenden der Portfoliounternehmen sowie aus dem gezielten Verkauf von Optionen zur Generierung von Prämieneinnahmen – ein aktiver Beitrag zur Wertstabilität, insbesondere in Marktphasen ohne signifikanten Rohstoffimpuls.

In Summe bietet unser Fonds eine breit diversifizierte Rohstoffstrategie, die makroökonomische Signalgeber mit quantitativen Indikatoren aus dem Rohstoffbereich – wie etwa der Struktur der Terminmarktkurve (Backwardation/Contango) – verbindet. Ergänzt wird dies durch eine fundierte Unternehmensanalyse sowie eine Offenheit für innovative Ertragsquellen.

e-fundresearch.com: Wie schätzen Sie das Potenzial Ihrer Strategie auf mittelfristiger Sicht von 3-5 Jahren ein? Welche Meilensteine wollen Sie in diesem Zeitraum erreichen?

Joachim Rädler: Tatsächlich sehen wir ein enormes Potenzial für unsere Strategie in den kommenden Jahren, genau deshalb haben wir den Steinbeis & Häcker Rohstoff-Aktien-Global  ins Leben gerufen. Natürlich muss ich das als Fondsinitiator sagen, aber lassen Sie mich unsere Sichtweise näher erläutern.

Wir befinden uns in einer Phase tiefgreifender Umbrüche, die von strukturellen Verwerfungen an den Kapitalmärkten geprägt ist. Die Ära der Globalisierung, neben dem technologischen Fortschritt ein wesentlicher Treiber für niedrige Inflationsraten und fallende Zinsen in den vergangenen zwei Jahrzehnten, scheint ihren Höhepunkt überschritten zu haben. Heute prägen Zollstreitigkeiten, Exportbeschränkungen und geopolitische Spannungen zunehmend den wirtschaftlichen Alltag. Technologischen Fortschritt sehe ich zwar weiterhin, jedoch zunehmend unter nationalen Vorzeichen und ohne die Bereitschaft zur globalen Teilung von Know-how.

Diese Entwicklungen, gepaart mit der Rückverlagerung von Produktionsketten, dem weltweiten Dekarbonisierungsprozess und der begrenzten Verfügbarkeit strategischer Rohstoffe, deuten auf eine Ära rohstoffgetriebener Inflationsanstiege hin, das Jahr 2022 war meiner Meinung nach ein erster Vorgeschmack dessen. In diesem Umfeld gewinnt eine sachwertorientierte Rohstoffstrategie erheblich an Bedeutung – nicht nur als Inflationsschutz, sondern als aktiver Baustein zur Werterhaltung.

Unser mittelfristiges Ziel ist es daher, die Morningstar-Vergleichsgruppe nachhaltig zu übertreffen und unseren Anlegern einen realen Werterhalt nach Inflation, plus attraktive Dividende zu ermöglichen. Diese Ausrichtung ist kein kurzfristiger Trend, sondern seit jeher das Leitbild unserer auf Sachwerte fokussierten Asset-Management-Boutique.

e-fundresearch.com: Vielen Dank für das Gespräch & weiterhin viel Erfolg, Herr Rädler!

Über Joachim Rädler:

Joachim Rädler ist Senior Portfoliomanager und Co-Head Multi Asset bei der Steinbeis & Häcker Vermögensverwaltung. In dieser Funktion verantwortet er unter anderem den S&H Rohstoff-Aktien-Global sowie als Co-Fondsmanger den S&H Substanzwerte und betreut darüber hinaus eine Vielzahl von Mischmandaten für private und institutionelle Kunden.

Seine fundierte Expertise im Bereich Multi Asset und Sachwertinvestments gründet auf über vierzehn Jahren Berufserfahrung im Portfoliomanagement. Vor seinem Wechsel zu Steinbeis & Häcker war Joachim Rädler dreizehn Jahre lang für Pioneer Investments und deren Nachfolgegesellschaft Amundi tätig. Dort war er zunächst im Team für quantitativ gemanagte Rohstofffonds aktiv und erweiterte sein Verantwortungsgebiet später auf das Management zahlreicher Publikumsfonds mit Multi-Asset- und Sachwertschwerpunkt.

Joachim Rädler studierte Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität München und startete seine berufliche Laufbahn im Portfoliomanagement bei Pioneer Investments.

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Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.

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