Dennis Mehrtens: Wie misst man Erfolg in der Fondsbranche? Sind es nur die Mittelzuflüsse oder ist es auch das Bekanntmachen einer Marke?
In beiden Bereichen haben wir dieses und im letzten Jahr aber sicher deutliche Fortschritte gemacht. Fiera hat einen Multiboutique Ansatz, alpha- generiende Ucits-Strategien, oder aber auch Alternativen für den nicht vorhanden Zins auf der Fixed Income Seite, wie zum Beispiel einen open-ended Infrastrukturfonds. Beides Bereiche die absolut gefragt sind. Unabhängig davon ist es sehr wertvoll, dass alle unsere Strategien auch in diesem Jahr starke absolute und relative Performance aufweisen. Da wir in Deutschland und Österreich schon einen breiten Investorenkreis haben, ist sicherlich die Performance auch das Fundament für solides Geschäft.
Hier einige konkrete Meilensteine, die wir zuletzt erreichen konnten:
- Erweiterung der Ucits Plattform
- Erfolgreicher Start des neuen Smaller Emerging Markets Fonds, heute 45 Mio USD Volumen, größtenteils aus Deutschland und Österreich
- Wiederöffnung des Magna New Frontiers, Flows von über 100 Mio Euro ytd
- Aufnahme der neuen Global Equity Strategie in unseren Magna Umbrella voraussichtlich im Juli diesen Jahres, Warten auf regulatorische Genehmigung, Fondsvolumen 790 Mio USD
- Schließung unserer Global Equity/ US Strategy wegen Kapazitätslimit, Erreichen von 47 Mrd USD an Volumen
- Erweiterung der Alternatives Plattform
- Neue Multi Debt Strategie
- Neue High Yield Strategie für Asien
Zudem haben wir uns erheblich effizienter auf der regulatorischen Reporting Seite aufstellen können und haben nun sehr eingespielte Prozesse. Gerade der Bereich des „Reportings“ ist über die letzten Jahre enorm wichtig bei Institutionellen Investoren geworden.
Dennis Mehrtens: Tatsächlich ist es so, dass die Nachfrage auf der Alternatives Seite enorm ist. Die Allokationen werden von fast allen institutionellen Investoren erhöht. Ein bisher unbesetzter, lernintensiver Bereich, vielleicht ist es deshalb auch etwas auffallender. Ich habe allerdings nicht den Eindruck, dass dies auf Kosten der Aktienquote geht, sondern auf die Fixed Income/Bond Quote schlägt. Somit sind auch die typischen Aktienmärkte Strategien durchaus gefragt. Allerdings trifft man hier natürlich oftmals auf Investoren mit ETFS, low-Tracking Error Strategien und/oder Stil- , Themen- oder Regionenvorstellungen. Die Suche nach „Yield“ und „geringer Volatilität“ bestimmt allerdings die Gespräche.
Infrastruktur ist in diesem Zusammenhang sicher eine Alternative: das Investieren in Infrastruktur Unternehmen mit langfristig stabilen Umsatz, die nicht börsengelistet sind. Durch unseren open-ended Fonds haben wir sicher auch einen (Gesprächs-)Vorteil, oftmals sind es bisher geschlossene Infrastruktur-Fonds die in Deutschland und Österreich das Bild bestimmen. Aber auch das vermehrte Interesse von institutionellen Investoren an Co-Investments macht den Blick auf einen langfristigen Partner, nämlich einem open-ended Infrastruktur Fonds interessant.
Zudem haben open-ended Infrastrukturfonds auch einen schlagenden Vorteil für das Gewinnen neuer Investments: wir bleiben auf Dauer investiert und sind nicht nach 15-20 Jahren wieder auf der Suche nach dem nächstem Käufer. Das gefällt den auf die Gesellschaft/Region bedachten Verkäufer oftmals.
Darüber hinaus haben wir eine Real Estate Direct Lending Strategie, die in entwickelten asiatischen Länder Kredite an z.B. Immobilienentwickler vergibt. Das Risiko/Rendite Profil interessiert auch den sicherheitsorientierten Anleger. Selten gibt es heute eine angestrebte Netto-Performance von 10 Prozent (in USD) in Hartwährungsländern mit einem Target Cash Yield von 6% (ohne Leverage!).
Dennis Mehrtens: Nein, allerdings wäre es schön, wenn es uns gelingen würde, dass jemand der in Alternatives investieren möchte auch an Fiera denkt. Wenn jemand Outperformance im Equity Bereich sucht, sollte er ebenfalls an Fiera denken. Das große, weite Feld der Bonds überlassen wir gerne anderen. Alternatives und Alpha wären doch zwei schöne Schlagwörter im Zusammenhang mit Fiera.
Dennis Mehrtens: …aber wir sind auch weit entfernt davon einen Bauchladen zu haben. Da alle Strategien Alpha generieren macht es keinen Sinn einen Fonds aus dem Fokus zu nehmen. Fakt ist aber auch, dass die Bekanntheit eines Stefan Böttchers die Gespräche oftmals in eine Richtung lenkt. Alle unsere Strategien outperformen, das ist unsere Daseins-Berechtigung und das versuche ich in den Vordergrund zu stellen. Nehmen Sie unseren Fiera Global Equity/ Fiera US Equity von Nadim Rizk, Outperformance gegenüber dem MSCI World net/ S&P500, sehr geringer Turnover, wenig FAANGs, Mandate von großen Kapitalsammelstellen - in Deutschland aber aufgrund des Trackrecords des UCITS- Fonds in den wichtigen Datenbanken bisher kaum zu entdecken. Aber natürlich sorgen aktuell die Bewertungen für spannende Wendungen: aktuell sucht man nach Alternativen zu China, EM ohne China, und somit kommen wir dann ganz gut in der aktuellen Marktsituation mit unserem Smaller Emerging Markets Fonds ins Gespräch.