Healthcare-Sektor mit Potential
“Das Jahr 2022 war bisher für uns alle kein einfaches Börsenjahr. Nichtsdestotrotz kann ich sagen, dass die langfristigen Wachstumstreiber im Healthcare-Sektor unverändert intakt sind”, erklärte Dr. Cyrill Zimmermann, Executive Board Member bei Bellevue AM. Hierbei ist es vor allem ein Zusammenspiel von drei unterschiedlichen Treibern. Zum einen sind es die demografischen Entwicklungen als auch der ungesunde Lebensstil der Bevölkerung, die für eine größere Nachfrage im Medizinsektor sorgen und zum anderen sind es die Entwicklungen bei den BioTech- und Pharma-Unternehmen, welche ständig neue Innovationen präsentieren und auf den Markt bringen. Der Experte unterstreicht dabei besonders den Fakt der immer älter werdenden Bevölkerung, welche die Nachfrage nach besserer Medizin überproportional ansteigen lässt.
Wie Dr. Zimmermann weiters ausführt, zeige sich die große Innovationskraft vorrangig durch neue Produkte in den Bereichen Diabetes-Therapie, minimalinvasiver Herzklappenersatz, Neurostimulation sowie Operationsrobotik. Im Bereich der Gesundheitsserviceleistungen kann man schwerpunktmäßig eine Wertsteigerung bei den US-Krankenversicherern ausfindig machen. Zudem ist der Bellevue AM Expertedavon überzeugt, dass unabhängig von einer Normalisierung der Corona-Situation die langfristigen Wachstumsfaktoren den Medtech- & -Services-Sektor im Vergleich zur Gesamtwirtschaft schneller wachsen lassen. “Wir gehen davon aus, dass der Health Care Sektor zwischen fünf und sechs Prozent jährlich wachsen wird. Die Bewertungen sind aus unserer Sicht nach wie vor sehr attraktiv. Wir sehen ein hohes Wachstum und hohe Profitabilität”, zeigt sich Dr. Cyrill Zimmermann zuversichtlich.
Asien als Healthcare-Zukunftschance?
Von China aus überrollte der Covid-19 Virus die ganze Welt. Nach der schnellen Erholung der Weltwirtschaft, aber auch der Wirtschaft in China folgten im Jahr 2021 neue Turbulenzen am chinesischen Markt. Auslöser waren die scharfen regulatorischen Einschnitte der chinesischen Regierung in den Bereichen Technologie, Immobilien und Bildung mit dem Ziel, soziale Ungleichheiten einzudämmen. Obwohl der Bellevue Asia Pacific Healthcare Fonds im Zeitraum von einem Jahr knapp 30 % verloren hat, zeigt sich Fondsmanager Remo Krauer optimistisch: “Der chinesische Gesundheitssektor hat seine regulatorische Umgestaltung bereits seit Jahren hinter sich. Innerhalb der letzten sieben Jahre wurden die klinischen Studien und Zulassungsverfahren an internationale Standards angeglichen. Die chinesische Gesundheitsindustrie hat während dieser Zeit nochmals deutlich an Qualität gewonnen und sich noch stärker international ausgerichtet.”
Die Fakten untermauern, dass Chinas Gesundheitsindustrie zu einem ökonomischen Schlüsselfaktor geworden ist. Schätzungen gehen davon aus, dass der Sektor in den nächsten Jahren im Schnitt um 10% bis 12% und damit doppelt so stark wie das chinesische Bruttoinlandsprodukt wachsen wird. Eine treibende Kraft ist die demografische Entwicklung. Im Jahr 2050 wird sich der Anteil der über 60-Jährigen in China auf rund ein Drittel der Gesamtbevölkerung erhöht haben. Des Weiteren sieht Fondsmanager Krauer Potential in der Entwicklung der globalen Mittelschicht, bei der man davon ausgeht, dass dieser bis 2030 drei Milliarden Personen angehören. Außerdem bleibt der Zugang und die Bezahlbarkeit von Medikamenten sowie Dienstleistungen ein zentrales Element der chinesischen Regierungspolitik.
Remo Krauer sieht China allgemein auf dem Vormarsch: “Die Rahmenbedingungen wurden in Asien umgekrempelt und verbessert. Diese sorgen dafür, dass China bei der Entwicklung von innovativen Therapien gegenüber dem Westen und hier vor allem den USA immer stärker aufholt. So veröffentlicht China hinter den USA mittlerweile die meisten wissenschaftlichen Publikationen über Biotechnologie.”