bAV Award für Vorbildfunktion in der betrieblichen Altersvorsorge
Der betriebliche Altersvorsorge-Award für Österreich, Deutschland und für die Schweiz ergeht jedes Jahr im Zuge des Institutionellen Altersvorsorge- und Investorengipfels an Politiker:innen und an politische Akteur:innen, die ihre Vorbildfunktion in der betrieblichen Altersvorsorge im vergangenen und laufenden Jahr unter Beweis gestellt und dabei initiatives und mutiges Handeln an den Tag legten. „Der Ehren-Preis soll ein Zeichen setzen bzw. Anreiz für politische Entscheider:innen sein, dass auch Generationen nach uns einer finanziell gesicherten Zukunft entgegengehen können“, so Barbara Bertolini, die vor acht Jahren den Award ins Leben gerufen hat. Und das dieses Dilemma immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist schon anhand der demographischen Entwicklung selbsterklärend.
Teilzeitjob ergibt Teilzeitrente
Und nicht nur die demographische Entwicklung scheint das Problem einer zukünftigen Altersarmut in unseren Breitengraden zu sein. Die Situation dürfte sich mittlerweile nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer zuspitzen. „Der Trend geht derzeit in Richtung, dass junge Männer nicht mehr 40 Stunden, sondern nur 30 Stunden arbeiten wollen und gerne den Verdienstentgang in Kauf nehmen und versuchen, irgendwie und mit Einschränkungen täglich über die Runden zu kommen. Mag sein, dass das jetzt als gesunder, junger Mensch und ohne Familie noch finanziell geht – beispielsweise auch wenn man dazu noch in einer WG lebt. Für diejenigen die sich diesem Lebensmodell widmen, wird sich das eines Tages jedoch fatal auf deren Pension auswirken“, so Bertolini. Umso mehr sei Handlungsbedarf gegeben, denn genau an dem Beispiel wird verdeutlicht, dass dieses Thema noch nicht in den Köpfen der Bevölkerung angekommen sei. „Mich wundert es sehr, denn Männer sollten sehen, welche Auswirkungen das Gender Pension Gap (Anm.d.R.: finanzielle Lücke der Altersversorgung zwischen den Geschlechtern) bereits jetzt bei den Frauen hat. Teilzeitjob ergibt logischerweise eine Teilzeitrente.“ Bertolini verdeutlicht: „Als aktuelles Beispiel bekommt in Deutschland derzeit im Durchschnitt ein Mann rund 1.100 Euro Pension, während eine Frau nur 700 Euro monatlich vom Staat ausbezahlt bekommt. Wer kann oder besser gesagt, wer will davon leben?“
Kein Unternehmen mehr ohne bAV
Hier kommt somit die betriebliche Altersvorsorge (bAV) ins Spiel. „Es wird in Zukunft für jedes Unternehmen – insbesondere für KMUs - unerlässlich sein, die bAV für deren Mitarbeiter:innen miteinzubeziehen“, ist Bertolini überzeugt. „Daher fördern wir dies mit dem besonderen Award für politische Akteur:innen, die sich über dieses Thema trauen und es gebetsmühlenartig in die Nationalratsversammlungen bringen, in die Presse oder über die Social-Media-Kanäle etc. In der Schweiz gibt es beispielsweise den aktiven Verein „Renteninitiative Schweiz“. Gegründet und aktiv gehalten von Jungpolitikern und Ökonomen, die sich nur diesem Thema widmen. Zudem gestaltet auch die ASIP – Schweizerischer Pensionskassenverband aktiv in der Politik mit.
Auch die aba – Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung in Deutschland“ mit Geschäftsführer Klaus Stiefermann und Geschäftsführerin Dr. Cornelia Schmidt, sind unentwegt dabei, die Altersvorsorge gemeinsam mit politischen Entscheidern auf Schiene zu bringen. „Schön, dass wir somit auch jährlich Vertreter:innen von den Fachverbänden aus der Schweiz und Deutschland hier in Wien begrüßen dürfen und sich auch bei uns im Zuge des Gipfeltreffens aktiv über Vorträge oder Podiumsdiskussionen engagieren und ihr Know-how länderübergreifend einbringen,“ freut sich Bertolini.
Rahmenbedingungen schaffen
„Es ist wichtig, die Menschen aufzuklären, woher die Differenz der Lücke in der Altersvorsorge kommt und dies in das Bewusstsein der Menschen zu bringen und Arbeitgeber:innen zu motivieren, eine bAV für deren Mitarbeiter:innen abzuschließen“, so Bertolini. Genauso sei es aber auch wichtig für neue Rahmenbedingungen offen zu sein oder dafür zu sorgen, dass es beiden Elternteilen leichter gemacht werde, ihre Kinder zu erziehen, damit sie entsprechend für das Familieneinkommen und somit für deren zukünftigen Lebenshaltungskosten auch in der Pension schon vorsorgen können, ist Bertolini überzeugt. „Das ist Aufgabe der Politik im Zusammenspiel mit den Unternehmen – aber auch die Aufgabe der Fachverbände sich hier aktiv einzubringen“, schließt die Initiatorin des bAV-Awards.
Die Sieger 2023
Österreich – Abg.z.NR Gerald Loacker
Seit der Vergabe dieses Awards im Jahr 2016 wurde der Preisträger 2023 bereits zum 5ten Mal ausgezeichnet. Dieses Jahr speziell und besonders für seinen Einsatz in den sozialen Medien. Er erreicht damit die junge Zielgruppe, für die heute die Weichen der Zukunft gestellt werden müssen. Er betreibt sowohl auf Instagram als auch auf LinkedIn stetig Aufklärung durch attraktive Videobeiträge, gut durchdacht und einfach erklärt, damit die Problematik der auf uns zukommenden Altersarmut von den Bürgerinnen und Bürgern nicht nur wahrgenommen, sondern auch tatsächlich verstanden wird. Im Durchschnitt publizierte er 2022 und 2023 nebst vielen anderen sozialpolitisch relevanten Beiträgen, allein zum Thema Pensionen zwei Aufklärungsvideos pro Monat, stellt sich laufend heiklen Medieninterviews zur Pensionsproblematik, stellt in den Nationalratssitzungen Lösungen vor und bringt entsprechende Anträge zur Reformänderung „pro bAV“ ein.
Deutschland – Dr. Judith Kerschbaumer
„Sie ist in der Altersvorsorge hochengagiert, omnipräsent und die betriebliche Altersvorsorge sowie das Sozialpartnermodell sind ihr ein Herzensanliegen“, so die ersten Sätze von Klaus Stiefermann, ihrem wertschätzenden Kollegen aus den Reihen der bAV, der die Preisträgerin etwas näher beschreiben soll. „Sie musste von Sozialpolitischer Seite viel Prügel einstecken – hat sich aber durch nichts und niemanden beirren lassen“, schwärmt der Kollege in den höchsten Tönen. Das Geschäft rund um die Rente und ihre Herausforderungen kennt sie wie ihre eigene Westentasche. Besonders geschätzt wird sie für ihre Fachkenntnis, für ihre Zuverlässigkeit und für ihren professionellen Umgang. Und das ist gut so, denn diese Eigenschaften sind unerlässlich, um das Thema Altersvorsorge für die Bevölkerung – und insbesondere für Frauen, die auf Grundsicherung angewiesen sind, voranzutreiben. Ihr ist immer ein guter Austausch zu allen Parteien wichtig. Ihr Know-how und der offene Dialog, den sie mit Politik, Verbänden, Aufsicht und vielen mehr, rund um das Sozialpartnermodell laufend führt, haben zu nachhaltigem Erfolg beigetragen. Durch ihr Engagement wurde eine neue und längstens notwendige Ära in der bAV in Deutschland eingeläutet.
Schweiz – Nationalrätin Kathrin Bertschy
Das Thema Zusatzpensionen sieht die Preisträgerin des Ehrenawards 2023 als sinnhafte und unerlässliche Ergänzung zur staatlichen Pension. Im Schweizer System hat sie Mut in der Debatte bewiesen, die Notwendigkeit der AHV-Rente und dahingehende Änderungen zur Verbesserung beständig zu thematisieren. Sie appelliert an die Sozialpartner, mit ihrer Gestaltungskraft die Weichen für die Zukunft zu stellen. Dabei nimmt sie nicht nur die betriebliche Altersvorsorge ins Visier, sondern auch die AHV, bei der sie inständig darauf hinweist, wie defizitär das System ist und zeigt mit durchdachten Ideen auf, wie Lösungen aussehen könnten. Sei es, über die Aufteilung der BVG-Vorlage, durch das Ehegatten-Splitting oder wenn es darum geht, insbesondere Lösungen für Frauen und Teilzeitbeschäftigte zu finden, über beispielsweise den Koordinationsabzug. Die Preisträgerin blickt über den Tellerrand und bringt laufend faktenbasierte Überlegungen ein, damit ein nachhaltiges Sozialsystem für die nächste Generation gewährleistet sein kann.
Institutioneller Altersvorsorge- und Investorengipfel
Der Institutionelle Altersvorsorge- und Investorengipfel ist ein Gemeinschaftsprojekt der betrieblichen Altersversorgung und Investoren-Community mit freundlicher Unterstützung der Bundesregierungen Österreich und Deutschland sowie des Bundesrates der Schweiz für ein funktionierendes Altersvorsorgesystem in der DACH-Region. Teilnehmer:innen dieser exklusiven Tagung sind Vorstände und Entscheidungsträger von Pensions- und Vorsorgekassen, Versorgungswerken, Versicherungen und die Führungsspitzen von Corporates die sich mit betrieblicher Altersvorsorge beschäftigen. Top-Experten bzw. Institutionelle Investoren aus den Bereichen Veranlagung, Finanzen, Produktmanagement, Risikomanagement und Recht aus Österreich, Deutschland und aus der Schweiz treffen auf Wirtschaftswissenschaftler, Spezialisten europäischer Pensionskassen-Verbände, hochrangige Vertreter der EU-Kommission, des EU-Parlaments und der Aufsichtsbehörde sowie auf Politiker und auf eine streng limitierte Anzahl an ausgewählten und erfahrenen Asset Managern der Institutionellen Kapitalanlagewelt.
Partner des Institutionellen Altersvorsorge- und Investorengipfel 2023 sind weltweit anerkannte und erfahrene Exponenten der Institutionellen Kapitalanlagewelt:
Allianz Global Investors: Markus Götz und Thomas Linker
T. Rowe Price: Jan H. Müller, Carsten Kutschera und Peter Richters
Morgan Stanley Investment Management: Claire Tobler und Rana Sami
COMGEST: Thorben Pollitaras und Gerald Pistracher
abrdn: Martin Schuster und Sylvia Beck
Commerz Real AG: Barkha Mehmedagic, Heribert Kamella und Nicole Silk
PIMCO: Alexander Hartl, Felix Plechinger und Julia Dissmann
7orca: Tindaro Siragusano, Sven O. Müller und Silke Blum
Golding Capital Partners: Dirk Homberg und Wiebke Kuhne
Engel & Völkers Asset Management: Felix Schiebel und Luana Di Caro
Medienpartner ist das Fachmedium für Institutionelle Kapitalanlage e-fundresearch.com, mit Simon Weiler.