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Simon Weiler: Vielen Dank, dass Sie heute hier in Wien bei uns sind, Marco Ruijer. Lassen Sie uns über den aktuellen Ausblick für Emerging Market Debt (EMD) und den Markt für Schwellenländeranleihen in Hartwährung sprechen. Da wir am Beginn eines neuen Jahres stehen – was erwartet EMD-Investoren in diesem Jahr? Wie würden Sie Ihren aktuellen Ausblick beschreiben? Wie attraktiv ist die Asset-Klasse, welche Chancen gibt es und warum ist sie für Investoren derzeit besonders interessant?
Marco Ruijer: Das vergangene Jahr war ein sehr gutes Jahr für Emerging Market Debt in Bezug auf die Renditen. Die Kurse sind etwas gefallen, aber wir sind weiterhin der Meinung, dass es in unserer Asset-Klasse noch Wertpotenzial gibt – insbesondere im High-Yield-Segment. Die Spreads und Investment-Grade-Anleihen sind derzeit relativ eng, aber im High-Yield-Bereich sehen wir weiterhin zahlreiche Chancen. Besonders in Ländern, die gerade erst einen Zahlungsausfall hinter sich haben und sich in der Restrukturierung befinden. Diese Länder mussten ihre Schulden umstrukturieren und haben daher in den kommenden Jahren geringere Rückzahlungen zu leisten. Zudem erhalten sie starke Unterstützung vom IWF. Das sind Anleihen, die wir besonders attraktiv finden. Beispiele dafür sind Ghana, Sambia und Sri Lanka, in denen wir eine Übergewichtung haben.
Simon Weiler: Welche Gegenwinde und potenziellen Risiken gibt es für das EMD-Universum im neuen Jahr?
Marco Ruijer: Investieren ist immer mit Risiken verbunden. Dieses Mal geht es vor allem darum, welche Handelspolitik Donald Trump in seiner zweiten Amtszeit tatsächlich umsetzen wird. Falls er höhere Zölle einführt, als der Markt erwartet, und andere Regionen der Welt darauf mit Gegenmaßnahmen reagieren, könnte das für erhebliche Volatilität an den Märkten sorgen. Zudem könnte dies zu einer steigenden Inflation führen – insbesondere in den USA, aber auch in anderen Teilen der Welt. Infolgedessen könnten die Renditen steigen, was sich insgesamt negativ auf Emerging Markets auswirken würde.
Simon Weiler: Apropos Renditen – sprechen wir über konkrete Zahlen. Wenn Sie eine Renditeerwartung für die Asset-Klasse für die nächsten ein bis anderthalb Jahre nennen müssten, worüber reden wir?
Marco Ruijer: Die Benchmark-Rendite liegt derzeit bei etwa 8% p.a. Unser Portfolio hat eine etwas höhere Rendite von rund 9% p.a. Wir gehen davon aus, dass Trump mit hohen Zöllen starten wird – allerdings zunächst als Verhandlungsstrategie. Wir erwarten daher kein Worst-Case-Szenario, sondern eine allmählich nachlassende Inflation im Laufe des Jahres. Das könnte bedeuten, dass die Renditen leicht sinken. Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren rechnen wir für 2025 mit niedrigen zweistelligen Renditen für diese Asset-Klasse.
Simon Weiler: Vielen Dank, Herr Ruijer, und alles Gute für 2025.
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