Gefährlicher Cocktail
Für Dilworth braut sich derzeit ein gefährlicher Cocktail an Megatrends zusammen. „Davon sind alle entwickelten Länder betroffen“, sagt er. Einerseits sei die öffentliche Verschuldung extrem hoch. Gleichzeitig stehe eine gewaltige Pensionswelle. Dazu komme, dass die durchschnittliche Lebenserwartung deutlich gestiegen sei. „Die meisten Pensionen sind nicht gedeckt“, bringt er es auf den Punkt.
Sparer zahlen die Rechnung
Was das Ganze allerdings brandgefährliche mache, sei die Tatsache, dass durch die finanzielle Repression die Sparguthaben der Menschen aufgefressen werden. „Aufgrund der künstlich tief gehaltenen Zinsen zahlen letztlich die Sparer über negative Realzinsen den Preis für die Entschuldung der öffentlichen Hand“, so Dilworth. Nachsatz: „Die Zentralbankinterventionen erhöhen das langfristige Inflationsrisiko drastisch.“
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Risiko ein Muss
Wie sollen sich Investoren verhalten? „Was immer sie auch machen, kein Risiko einzugehen ist jedenfalls keine Option“, sagt der Experte. Vielmehr sei dies angesichts der negativen Renditen, die – vermeintlich sichere – Anlageprodukte wie Deutsche Bundesanleihen bieten, ein Muss. So würden etwa Emerging Markets Anleihen mit rund +5,4 % nicht nur deutlich höher rentieren, sondern sich auch weniger volatil entwickeln.
Intelligent Risiko eingehen
Aufgabe der Asset Management Industrie sei es jedenfalls die Anleger an die Hand zu nehmen und ihnen die Notwendigkeit vor Augen zu führen, intelligent Risiko einzugehen. Die bisherigen Pfade könnten nämlich nicht mehr betreten werden. Dass das alles andere als leicht ist, stellt er gar nicht in Abrede. Denn der Vertrauensverlust unter Anlegern sei nach den Krisen der letzten Jahre immens.
Aktien langfristig sinnvoll
Dilworth glaubt, dass die Aktienmärkte auch in Zukunft auf längere Sicht steigen werden. „Allerdings müssen Anleger mit mehr kurzfristiger Volatilität rechnen“, meint er. Ein Blick in die Vergangenheit gibt ihm recht: Zwischen 1980 und Juni 2013 hat der MSCI Europe um +3,121 % zugelegt, der S&P 500 um +1,391 %. Selbst zwischen 2003 und heute wären Anleger mit +152 bzw. 83 % am Ende des Tages positiv ausgestiegen.
Wendepunkt in Kundennachfrage?
Neben Aktien, hat Dilworth auch High Yield Anleihen und asiatische festverzinsliche Wertpapiere auf der Rechnung – darüber hinaus auch Infrastructure Debt und Multi Assets. „Der seit den 80iger Jahren anhaltende Run auf Bonds ist zu Ende“, sagt er mit Hinblick auf die Entwicklung der Renditen zehnjähriger Treasuries. Bleibt nur die Frage, ob nun ein Umschwung in der Kundennachfrage hin zu riskanteren Assets bevorsteht?