Die wichtigsten Erkenntnisse der aktuellen "Alternativen zum Sparbuch?" Publikation der österreichischen Nationalbank (OeNB):
Investmentfonds trotzen dem generellen Abwärtstrend
Entgegen dem Abwärtstrend bei Finanzveranlagung entwickelte sich der Erwerb von Investmentzertifikaten positiv: Im ersten Halbjahr 2013 kauften private Haushalte hier 1,6 Mrd EUR zu, wodurch ihr Fondsvermögen auf rund 41 Mrd EUR anstieg. Gefragt waren vor allem Geldmarkt- und Rentenfondsanteile, die sich auf 40% der Nettokäufe summierten. Ein weiteres Viertel entfiel auf Immobilienfonds. Dennoch spielen Investmentfonds als Anlageinstrument mit 8% des gesamten Finanzvermögens eine untergeordnete Rolle: Rund 10% aller Haushalte haben in diesem Segment investiert.
Sicherheit und Liquidiät im Fokus
Private Haushalte konzentrieren sich auf wenige Anlageformen und lassen insbesondere unter dem Eindruck der aktuellen Wirtschafts- und Finanzmarktentwicklung deutliche Präferenzen für Sicherheit und Liquidität erkennen. Nahezu jeder Haushalt besitzt mindestens ein Girokonto ‑ insgesamt werden in dieser Form 20 Mrd EUR gehalten. Auch Spar- und sonstige Einlagenkonten sind mit 87% sehr stark verbreitet und weisen mit 192 Mrd EUR das mit Abstand höchste Anlagevolumen auf. Lebensversicherungen (38% der Haushalte, 70 Mrd EUR) sowie kapitalgedeckte Pensionsansprüche (23% der Haushalte, 18 Mrd EUR) fallen dagegen in ihrer Bedeutung als Anlageform deutlich ab. Kapitalmarktprodukte sind ausschließlich für eine Minderheit interessant: Nur 5% der Haushalte halten Aktien, 3% verzinsliche Wertpapiere.
Noch 30 Mrd. EUR an FX-Krediten
Spiegelbildlich zur Veranlagung stagnieren auch die Kreditverpflichtungen der Haushalte. Sie verschulden sich allenfalls für die Beschaffung und Erhaltung von Wohnraum. Konsum- und Investitionskredite sind dagegen kaum noch gefragt. Das aushaftende Kreditvolumen erreichte Ende Juni 2013 163 Mrd EUR, wovon 110 Mrd EUR auf Wohnbaukredite entfielen. In fremder Währung sind noch rund 30 Mrd EUR finanziert.
Anhang:
Präsentation - "Alternativen zum Sparbuch" (OeNB)