Die Umfrageergebnisse machen es deutlich: quer durch Europa besteht enormer Bedarf an Finanzbildung. In 12 europäischen Ländern meinen nahezu alle Befragten (93%), dass die Bevölkerung Finanzbildung erhalten sollte.
Auf die Frage, ob sie selbst Finanzbildung erhalten hätten, antworteten 47% mit Nein. Nur 13% gaben an, in der Schule entsprechend unterrichtet worden zu sein. 20% nannten Familie und Freunde als Quelle ihres Finanzwissens und 17% referenzieren auf die Medien.
Deutsche mit geringster Finanzbildung
Das Ergebnis länderweise betrachtend ist bemerkenswert, dass gerade in Deutschland die meisten Menschen (53%) angaben, keine Finanzbildung zu haben. In Österreich waren es 47%.
Jeder vierte Österreicher hat sein Finanzwissen aus der Schule
Das Angebot an Finanzbildung durch Schulen dürfte in Österreich etwas besser sein, als im Rest Europas. 25% bzw. jeder vierte Befragte gab an, in der Schule entsprechend unterrichtet worden zu sein. In Deutschland sind es 18%, in Italien 13% und in Frankreich gar nur 9%.
Ganze 17% der Österreicher haben ihr Finanzwissen den Medien zu verdanken und 16% haben entsprechende Informationen von Freunden und Familie erhalten. Immerhin: jeder 10. gibt an, einschlägige Bücher zu lesen.
"Dass im Schnitt jeder zweite Europäer und auch jeder zweite Österreicher kaum bzw. keine Finanzbildung erhalten hat, sollte uns allen zu denken geben. Mit Sicherheit haben hier die Schulsysteme in Europa einen hohen Nachhol- und Modernisierungsbedarf. Und auch Banken haben bei der Finanzbildung eine tragende Rolle und sind dazu aufgefordert, ihren Beitrag zu leisten. Dass Menschen zumindest ein grundlegendes Finanzwissen haben, erachte ich als essenzielle Aufgabe der und für die Gesellschaft“, sagt Roel Huisman, CEO der ING-DiBa Direktbank Austria.
Über die Umfrage
Die Umfragedaten sind Teil der ING International Survey (IIS), einer Studienserie, die im Auftrag der ING Group regelmäßig verschiedene Aspekte rund um die Themen „Umgang mit und Wissen über Geld“ beleuchtet. Für die Umfrage wurden vom Institut Ipsos online in 12 Ländern (Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Spanien, Türkei) knapp 12.000 Personen ab 18 Jahren befragt.