Biodays 2013– Mit Biotechnologie an Milliardenmolekülen verdienen

Krebstherapien mit weniger Nebenwirkungen, gezielte Behandlungsmethoden für Erbkrankheiten oder neue Medikamente zur dauerhaften Beseitigung von Virusinfektionen - die Medikamentenentwicklung steht in den kommenden Jahren vor einem Durchbruch. In dieser Einschätzung waren sich die drei Referenten an den Biodays 2013 einig, die dieses Jahr in Hamburg, Stuttgart, Zürich, Frankfurt und München stattfanden. Markets | 18.12.2013 09:24 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von marktreifen Produkten spielen dabei Biotechnologieunternehmen. Für Anleger bietet die Investmentstrategie von BB Biotech ein sehr gutes Chance-Risiko-Profil, um sich mit den neuesten innovativen Trends in der Biotechnologie eine starke Rendite ins Portfolio zu holen.

"Die neue Generation an Medikamenten ist eine der grössten medizinischen Innovationen der letzten 20 Jahre“ sagt Professor Christoph Sarrazin von der Universität Frankfurt/Main, wenn er über die jüngsten Fortschritte in der Hepatitis-C-Therapie spricht.

Kürzere Behandlungsdauer, weniger Nebenwirkungen

In seinem Vortrag skizzierte Sarrazin die Entwicklung der Hepatitis-C-Forschung von der Entdeckung der Virusinfektion in den achtziger Jahren bis zu den neuesten Therapien, die direkt die Vermehrung der Viren unterbinden. Neue Arzneimittel, z.B. von Gilead, stehen kurz vor dem Sprung auf den Markt. Diese sind in Tablettenform verfügbar und machen es möglich, dass auf die Standardtherapie mit Interferon, die sich seit Ende der achtziger Jahre etabliert hat, verzichtet werden kann. Das Interferon mit seinen zahlreichen Nebenwirkungen und der langen Behandlungsdauer von bis zu einem Jahr führte zu einem Behandlungsverzicht von gut der Hälfte der diagnostizierten Hepatitis-C-Patienten. Mit der neuen Therapie verkürzt sich die Behandlungsdauer auf 8 bis 24 Wochen und klinische Studien zeigen, dass die Virusinfektion bei mehr als 90% aller Patienten dauerhaft beseitigt wird.

Die Folge: Mehr Menschen lassen sich behandeln

„Insbesondere mit der Verfügbarkeit von Interferon-freien Therapien werden sich weltweit wesentlich mehr Patienten behandeln lassen“ ist Sarrazin überzeugt. Bis 2015 soll die Therapie für alle sechs Genotypen von Hepatitis C verfügbar sein. Aktuell leiden gemäss Zahlen der WHO 130 bis 170 Millionen Menschen an Hepatitis C, wobei man allerdings von einer hohen Dunkelziffer ausgeht, denn die Virusinfektion äussert sich oftmals erst nach 20 bis 40 Jahren durch chronische Leberschäden wie Leberzirrhose oder Leberkrebs. Jährlich sterben weltweit 300 000 Menschen daran. Unter anderem auch wegen der hohen Kosten für Patienten in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium empfiehlt die amerikanische Gesundheitsbehörde, alle Personen der Jahrgänge 1945 bis 1965 auf Hepatitis C zu testen. Der Nutzen einer solchen Diagnose und die daraus resultierenden Vermeidung von teuren Therapien, wie beispielsweise eine Lebertransplantation, seien gross genug, um die Kosten dafür zu rechtfertigen.

Fortschritte in der Arzneimitteltherapie

Die Fortschritte in der Medikamentenentwicklung während der vergangenen zwei Jahrzehnte sind untrennbar verbunden mit dem verbesserten Verständnis der molekularen Biologie. Professor Klaus
Strein, Verwaltungsrat von BB Biotech, erläuterte die Umsetzung neuer therapeutischer Ansätze in marktreife Produkte.

Personalisierte Medizin und Immuntherapien gegen Krebs

Mithilfe von Targeted Therapies werden bereits heute erfolgreich Patienten behandelt, beispielsweise im Bereich von Brustkrebs. Diese spezifisch wirkenden Substanzen greifen Tumorzellen an und blockieren deren Wachstum mit unterschiedlichsten Mechanismen. Noch dazu ist die Verabreichung für die Patienten angenehmer und die Nebenwirkungen sind geringer.

Deutliche Fortschritte gibt es auch bei den Versuchen, das körpereigene Immunsystem über die T-Zellen zur Bekämpfung von Krebszellen zu mobilisieren. Dabei werden Proteine ausgeschaltet, welche die Aktivierung der T-Zellen bremsen. Mit Yervoy wurde hier ein Antikörper zur Behandlung von bösartigem Hautkrebs im Endstadium zugelassen. Als Spezialist für den Einsatz von sogenannten Immunmodulatoren zur Therapie von Blutkrebs hat sich Celgene etabliert. Mitunter dank der Wirksamkeit von Revlimid hat sich die Fünfjahres-Sterblichkeitsrate bei multiplem Myelom, einer besonders aggressiven Leukämieform, zwischen 1990 und 2007 von 75% auf 60% verringert.

Neue Therapieansätze

Premiere feierte im Jahr 2013 mit dem Medikament Kynamro von Isis Pharma das erste zugelassene Antisense-Therapeutikum. Mithilfe dieser Technologie wird die Produktion krankheitsfördernder Proteine unterbunden oder herabgesetzt. Marktführer in diesem Bereich sind Isis Pharma und Alnylam. Während der von Isis entwickelte Cholesterinsenker Kynamro vom Pharmakonzern Sanofi vermarktet wird, hat Isis in seiner klinischen Pipeline 25 weitere Kandidaten. Auf der Grundlage von Antisense werden derzeit Behandlungsmöglichkeiten gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselkrankheiten, seltene Erbkrankheiten und Krebs entwickelt.

Weiterhin auf den entscheidenden Durchbruch wartet dagegen die medizinische Forschung bei der Suche nach den Auslösern der Alzheimer-Krankheit. Am Anfang steht die Bildung von Eiweiss-Ablagerungen, die dazu führen, dass Nervenzellen absterben. Noch existieren keine symptomatischen Therapien, welche den Krankheitsverlauf modifizieren. Den Schlüssel für eine erfolgreiche Alzheimer-Therapie liefert ein Ansatz, der die Krankheit im frühen Krankheitsstadium stoppt. Davon ausgehend gilt es eine sichere Diagnose zu entwickeln, die Patienten mit diesen Vorstufen der Krankheit identifiziert. Für den am weitesten fortgeschrittenen Antikörper, der die Plaque-Ablagerungen verringert, werden entscheidende klinische Daten für 2016 erwartet.

Portfolio fokussiert dynamische Wachstumstrends

Die anhaltende Wachstumsdynamik der Biotech-Branche schlägt sich auch im Portfolio von BB Biotech nieder. „Wir erwarten für den Zeitraum von 2012 bis 2017 ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 20%“ sagt Dr. Daniel Koller, Leiter Management Team.

Neue Medikamente treiben weiter die Kurse

Den Ausschlag dafür gibt die anhaltend hohe Zahl an neuen Medikamenten. Allein im laufenden Kalenderjahr haben 16 Wirkstoffe aus den Labors von Biotech-Firmen die Marktzulassung erhalten. Dazu durchlaufen zahlreiche Arzneien, die auf der Grundlage neuer Therapieansätze ihre Wirkung entfalten, die entscheidende klinische Endphase. Der zu erwartende positive Nachrichtenfluss wird die Aktienkurse der jeweiligen Firmen ebenso bewegen wie die zuletzt wieder verstärkten Übernahmeaktivitäten. Insbesondere Pharmakonzerne und grosse Biotech-Unternehmen befinden sich auf der Suche nach neuen Produkten und Plattformtechnologien, um sich neue  Wachstumstreiber zu sichern.

Bei ihren Kernbeteiligungen setzt BB Biotech weiterhin auf einen
Mix aus etablierten, bereits profitablen Branchengrössen und mittelgrossen
Firmen, die mit ihren Hoffnungsträgern unmittelbar vor dem Sprung auf den Markt stehen. 87% der im Portfolio vertretenen Firmen stammen aus den USA. Large Caps mit einem Börsenwert von mehr als USD 5 Mrd. stellen rund 60% und damit mehr als die Hälfte der Portfolio-Gewichtung.

Grösste Kurstreiber im Portfolio

Mit Kursgewinnen von mehr als 50% seit Jahresanfang hat die Aktie von BB Biotech die starke Performance aus dem Vorjahr fortgesetzt und damit noch deutlich besser abgeschnitten als der Benchmark Nasdaq Biotechnology Index. Den Ausschlag gaben in erster Linie die kräftigen Kursgewinne einiger Kernbeteiligungen. So hat sich der Aktienkurs des Krebsspezialisten Celgene verdoppelt. Das von der Marktkapitalisierung mittlerweile weltweit drittgrösste Biotech-Unternehmen begeisterte die Börsianer mit einer Vielzahl an positiven
Nachrichten. Für das Leukämiemedikament Revlimid soll sich das jährliche Umsatzpotenzial durch die Behandlung von mehr Patienten im früheren Krankheitsstadium sowie durch neue Indikationen über die für 2013 erwarteten USD 4 Mrd. erweitern. Beim Krebsmittel Abraxane wartet der Markt auf die Zulassung in einer vierten Krebsindikation.

Positive News gibt es auch immer wieder von Gilead Sciences. Die langjährige Kernbeteiligung von BB Biotech wird nach Auffassung von Koller im Falle einer Zulassung von Sofosbuvir voraussichtlich über Jahre den Markt für Hepatitis-C-Therapien dominieren. Die möglichen jährlichen Spitzenumsätze für die Hepatitis-C-Medikamente aus der Forschungspipeline von Gilead beziffert Koller auf mehr als USD 10 Mrd. Nachschub an marktreifen Produkten verzeichnet
auch wieder Actelion aus der Schweiz mit der Zulassung von Opsumit zur Behandlung von Lungenhochdruck. Die entscheidenden klinischen Phase-III-Daten des Präparats Selexipag in derselben Indikation wird Actelion voraussichtlich 2014 präsentieren.

Der aktuelle Im Fokus zu den BB Biotech Biodays 2013 finden Sie HIER.

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