Thailand: Kein Ende der politischen Unruhen in Sicht

„Die negativen Gegebenheiten dürften sich 2014 negativ auf Thailands wirtschaftliche Lage auswirken: Der Baht steuert bereits auf ein Vier-Jahres-Tief zu, Touristen und Investoren werden von den Unruhen abgeschreckt und auch das Verbrauchervertrauen könnte leiden“, so Christoph Witte, Deutschland-Chef des Kreditversicherers Credimundi. Markets | 14.01.2014 11:09 Uhr
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Wieder einmal befindet sich Thailand in einem Zustand politischer Stagnation. Die von der Opposition initiierten Proteste führten in den letzten Wochen in Bangkok teilweise zu Massenausschreitungen. Der Grund für die Proteste ist der Streit um ein Amnestiegesetz, das vom Senat einstimmig abgelehnt wurde. Dieses Gesetz gilt als Versuch, die Rückkehr des ausgewiesenen ehemaligen Premiers Thaksin Shinawatra zu erlauben.

Auch wenn sich die Demonstranten bisher weitgehend friedlich verhalten haben, gehen sie jedoch sehr entschlossen und zielstrebig vor. Unter der Führung von Suthep Thaugsuban von der Oppositionspartei Democratic Party (DP), einem ehemaligen Stellvertreter des Premierministers, beschuldigen die Demonstranten die Regierung der Korruption und werfen Premierministerin Yingluck Shinawatra Versagen vor. Sie fordern ihren Rücktritt verbunden mit dem Ziel, einen nicht-gewählten „Volksrat“ (People’s Council) zu schaffen. Um die Proteste einzudämmen, hat die Premierministerin das Parlament aufgelöst und verkündet, am 2. Februar 2014 Neuwahlen abzuhalten. Die DP hat allerdings bereits angekündigt, die Wahlen zu boykottieren. Es gilt als sicher, dass die derzeitige Regierungspartei PTP (Pheu-Thai-Partei) bestätigt wird, denn sie wird von der Mehrheit der Thailänder unterstützt, hauptsächlich von der Bevölkerung im Norden und nordöstlichen ländlichen Gebieten.

Thailands politische Vergangenheit ist durch häufige Höhen und Tiefen gekennzeichnet. Die andauernde Krise ist die schwerste seit 2010. Der angekündigte Boykott könnte wie schon im Jahr 2010 auch außerhalb Bangkoks gewaltsame Reaktionen der PTP-Anhänger auslösen. In diesem Fall könnte die Armee einschreiten, um für Stabilität zu sorgen – ein Szenario, wie es 2006 bereits einmal vorkam, bislang aber von der Armee nur als letzte Option in Erwägung gezogen wird. Ein Alternativszenario ist die Verschiebung der Wahlen, um Zeit für eine einvernehmliche Einigung über Reformvorschläge zu gewinnen. Christoph Witte, Deutschland-Chef des Kreditversicherers Credimundi, sagt: „Die negativen Gegebenheiten dürften sich 2014 negativ auf Thailands wirtschaftliche Lage auswirken: Der Baht steuert bereits auf ein Vier-Jahres-Tief zu, Touristen und Investoren werden von den Unruhen abgeschreckt und auch das Verbrauchervertrauen könnte leiden.“

Ein Blick auf folgenden Chart zeigt die relative Underperformance von Thailand Aktienfonds vs. Emerging Markets Asien Aktienfonds seit Beginn der Oppositions-Proteste Ende Oktober 2013:

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