Die Entwicklungen in Europa werden von den anhaltenden Spannungen zwischen der Ukraine und Russland und den damit verbundenen Boykottmaßnahmen bestimmt, was zu einer Stagnation in Kerneuropa beiträgt.
Sogar Deutschland musste die Wirtschaftszahlen nach unten revidieren. Im September hat die EZB die Zinsen in der Eurozone erneut gesenkt (von 0,15 Prozent auf 0,05 Prozent). EZB-Präsident Mario Draghi bekräftigte dabei, dass die Geldpolitik in Europa noch lange expansiv bleiben werde, um die Zinsen weiter niedrig zu halten.
Außerdem beschlossen die europäischen Währungshüter weitere Maßnahmen, um im 4. Quartal die Kreditvergabe und damit die schwache Konjunktur weiter anzukurbeln. Diese Maßnahmen enthalten einerseits einen Langfristtender mit einem fixen Zinssatz sowie eine Art kleines Quantitative Easing (QE) durch den Ankauf von Kreditverbriefungen und Pfandbriefen.
Europa läuft Gefahr, eine ähnliche Entwicklung wie Japan seit den 1990er Jahren zu durchlaufen. Die EZB ist sich dieser Gefahr bewusst und setzt alles daran, die Bilanzsumme der Notenbank von 2.000 Mrd. Euro auf 2.700 Mrd. Euro zu erhöhen, um deflationäre Tendenzen zu stoppen. Mit dem Senken der Anleihezinsen soll eine konjunkturelle Erholung bewirkt werden.
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