CFA Institute sieht noch Schwachstellen beim EZB-Stresstest

Das CFA Institute befürwortet den EZB-Stresstest, weist aber auf potentielle Fehlerquellen durch die Bewertungsmethodik der EZB hin. Etwaige Eigenkapitallücken der Finanzinstitute seien vor allem auf verspätete Abschreibungen auf Kredite (loan impairments) zurückzuführen. Markets | 23.10.2014 12:00 Uhr
©  niyazz - Fotolia
© niyazz - Fotolia
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Am 26. Oktober 2014 wird die Europäische Zentralbank (EZB) die Ergebnisse des Bankenstresstests inklusive Bilanzprüfung (Asset Quality Review, AQR) veröffentlichen. Insgesamt 130 Finanzinstitute nimmt die EZB im Rahmen des Stresstests derzeit unter die Lupe. Der Stresstest soll insbesondere den Aufsichtsbehörden, den Anlegern und der Politik Aufschluss darüber geben, ob und bei welchen Banken aufgrund von bilanziellen Risiken zusätzlicher Kapitalbedarf (capital shortage) besteht. Auf diesem Weg sollen etwaige Risiken und Fehlentwicklungen im Bankensektor möglichst frühzeitig erkannt und behoben werden.

Eigenkapitallücken realistisch 

“Bei einigen europäischen Banken könnten wir Eigenkapitallücken sehen. Auf Basis der Ergebnisse unserer aktuellen Studie “Financial Crisis Insights on Bank Performance Ratios“ nehmen wir an, dass etwaiger Kapitalbedarf insbesondere aus verspäteten Abschreibungen auf Kredite [loan impairments] herrühren dürfte“, erklärt Vincent Papa, CFA, Director Financial Reporting Policy des CFA Institute.

Stresstest als Orientierungshilfe 

Vincent Papa, Director Financial Reporting Policy, CFA Institute
Vincent Papa, Director Financial Reporting Policy, CFA Institute

Beispielsweise ist es nicht klar, wie einfach Investoren erkennen können, welche Bilanzanpassungen die untersuchten Institute in Hinblick auf den AQR vorgenommen haben. Zudem birgt die Bewertungsmethodik der EZB – ein risikogewichteter Ansatz – die Gefahr, dass nicht alle Bilanzgrössen adäquat bewertet werden. Insbesondere risikogewichtete Aktiva sind zwischen den Banken schwer vergleichbar, wie wir aus Studien wissen. Bei diesen Punkten wünschen sich Anleger noch mehr Austausch, damit der Stresstest seine positive Wirkung nicht verliert“.

CFA Institute fordert mehr Transparenz 

In diesem Zusammenhang fordert das CFA Institute mehr Transparenz bei der Finanzberichterstattung und der Darstellung von Risiken in Bankbilanzen – orientiert an den Bedürfnissen und Zielen der Hauptnutzer von Bilanzen: den Anlegern. Insbesondere die Abbildung von Bilanzgrössen wie Marktwerten (Fair Value) und Wertminderungen von Krediten (Loan Impairments) geschieht noch zu unterschiedlich zwischen den Banken weltweit, aber auch innerhalb Europas.  

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.