ZKB übernimmt Swisscanto

Die 1993 gemeinsam von den Kantonalbanken gegründete Swisscanto-Gruppe wird rückwirkend per 1. Juli 2014 in die Zürcher Kantonalbank überführt. Die Kantonalbanken haben am 10. Dezember 2014 beschlossen, sämtliche Aktien an die Zürcher Kantonalbank zu verkaufen. Markets | 11.12.2014 15:50 Uhr
©  Günter Menzl - Fotolia.com
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Swisscanto verwaltete per 30. September 2014 rund 53 Mrd. Franken Kundenvermögen, davon über 42 Mrd. Franken in Anlagefonds. Damit ist sie in der Schweiz einer der führenden Anlagefondsanbieter, Vermögensverwalter und Anbieter von Lösungen der beruflichen und privaten Vorsorge. Sie unterhält überdies die grösste Anlage- stiftung für Pensionskassen in der Schweiz. Mehrheitlich werden die Swisscanto-Produkte von den Kantonalbanken vertrieben. Die Swisscanto-Gruppe beschäftigt aktuell rund 400 Mitarbeitende in Zürich, Bern, Basel, Pully, Frankfurt am Main und an den Produktionsstandorten London und Luxemburg.

Die Zürcher Kantonalbank verfügt über ein umfassendes Angebot an passiven, themenorientierten sowie aktiven Publikumsfonds und Fonds für institutionelle Anleger. Ihre im Asset Management verwalteten Vermögen beliefen sich per 30. September 2014 auf 52 Milliarden Franken.

Auf die Bedürfnisse der Kantonalbanken ausgerichtet

Die grösstenteils komplementären Dienstleistungen und Kompetenzen der beiden Seiten werden im Asset Management und im Produktmanagement der Zürcher Kantonalbank zusammengefasst. Die Zürcher Kantonalbank führt die vereinte Produkt- und Dienstleistungspalette, auch ihre eigenen Fonds, unter der Produktmarke Swisscanto weiter. Das Dienstleistungsangebot der kombinierten Einheit wird nach wie vor auf die Bedürfnisse der Kantonal- banken ausgerichtet sein und soll durch die Erweiterung der Leistungen deren Position im Anlage-, Vermögensver- waltungs- und Vorsorgegeschäft stärken. Den aktuellen Marktentwicklungen wie dem erhöhten Wettbewerbsdruck und verschärften regulatorischen Auflagen will man durch hohe Qualität, konkurrenzfähige Preise und Effizienz begegnen. Zudem haben die Kantonalbanken die Möglichkeit, die erweiterte Angebotspalette und somit integrierte Lösungen der Zürcher Kantonalbank in Anspruch zu nehmen. Ein eigenes Investment Office wird eine Vielzahl von Vertriebsleistungen bieten wie Asset Allocation, Erstellung von Musterportfolios, Reporting oder Risikokontrolle. Bereits heute ist die Zürcher Kantonalbank spezialisierte Leistungserbringerin für andere Kantonalbanken, beispiels- weise im Research, im Handels- oder Leasinggeschäft.

Details zur Transaktion

Die Zürcher Kantonalbank erwirbt die Swisscanto Holding AG von den übrigen 23 Kantonalbanken rückwirkend per 1. Juli 2014. Die Transaktion soll, nach Vorliegen aller Bewilligungen der in- und ausländischen Behörden, im 1. Quartal 2015 abgeschlossen werden. Für die Übernahme von 81,9% der Aktien bezahlt die Zürcher Kantonalbank den bisherigen Aktionären einen festen Kaufpreis von 360,3 Mio. Franken. Im Weiteren erhalten die Verkäufer in den Jahren 2016 bis 2018 variable Kaufpreisanteile abhängig vom individuellen Beitrag an den künftigen Geschäftserfolg.

Die Zusammenführung der verschiedenen Einheiten wird zu Doppelspurigkeiten beim Mitarbeiterbestand führen, so dass mit einem Stellenabbau zu rechnen ist. Durch die Vereinigung der Fondsleitungen werden in den nächsten 12 Monaten ausserdem rund 70 Arbeitsplätze der Balfidor AG von Basel nach Zürich verlegt. Verkäufer und Käufer haben Massnahmen vorgesehen wie Stellenangebote bei allen Kantonalbanken und Unterstützungsangebote für Neuorientierungen, um den Übergang bestmöglich abzufedern.

In der vereinten Organisation innerhalb der Zürcher Kantonalbank-Gruppe werden nach wie vor Iwan Deplazes die Leitung des Asset Managements und Christoph Schenk die Funktion des Chief Investment Officers innehaben. Die Verantwortung für die Swisscanto Fondsleitung übernimmt das bisherigeSwisscanto-Geschäftsleitungsmitglied Hans Frey als CEO. Die Aufgaben von Dr. Gérard Fischer mit der Gesamtverantwortung der Swisscanto und von Peter Bänziger als Leiter Asset Management und Chief Investment Officer sind in dieser Form nicht mehr vorgesehen. Sie werden nach der Übergabe der Geschäfte im Verlauf des nächsten Jahres ausscheiden. Die weiteren vier Geschäftsleitungsmitglieder der Swisscanto behalten in der Neuorganisation weitestgehend ihre angestammten Aufgaben.

Mit der Swisscanto Holding AG übernimmt die Zürcher Kantonalbank auch die Swisscanto Vorsorge AG, einen der führenden Dienstleister in der beruflichen Vorsorge. Die unabhängige Geschäftstätigkeit des Unternehmens bleibt gewährleistet, so dass die Swisscanto Vorsorge AG nach wie vor in der gesamten Schweiz erfolgreich sein kann.

Die Übertragung ausgewählter Geschäftsaktivitäten von Swisscanto auf die Zürcher Kantonalbank und die voll- ständige Integration werden nach Erhalt der aufsichtsrechtlichen und behördlichen Genehmigungen vollzogen und möglichst Mitte 2016 abgeschlossen sein. N+1 Swiss Capital war in dieser Transaktion als Finanzberater der Verkäuferschaft tätig.

Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der Swisscanto-Gruppe, der Verband Schweizerischer Kantonalbanken und die Zürcher Kantonalbank sind überzeugt, eine erfolgversprechende Lösung für das Gemeinschaftswerk und die Schweizer Kantonalbanken gefunden zu haben:

Alois Vinzens, Verwaltungsratspräsident von Swisscanto:

„Die gewählte Lösung ist für alle Kantonalbanken vorteilhaft. Sie können in Zukunft ein noch umfassenderes Dienstleistungsangebot im Anlage-, Vermögensverwaltungs- und Vorsorgegeschäft und massgeschneiderte Lösungen in Anspruch nehmen. Die Zürcher Kantonalbank wird die Marke Swisscanto im Sinne und zum Vorteil der bisherigen Eigentümer weiterbetreiben.“

Dr. Gérard Fischer, CEO von Swisscanto:

„Dass die Zürcher Kantonalbank ihre eigenen Fonds unter das Dach der Produktmarke Swisscanto einbringen wird, stärkt die bestens eingeführte Dachmarke Swisscanto für Anlage- und Vorsorgedienstleistungen der Kantonalbanken. So entsteht ein noch bedeutenderer Schweizer Vermögensverwalter mit einem breiten und effizienten Produkt- und Dienstleistungsangebot. Die Bündelung der Kräfte erleichtert es, im verschärften Marktumfeld in der Vermögensverwaltung nachhaltig erfolgreich zu sein.“

Urs Müller, Präsident Verband Schweizerischer Kantonalbanken:

„Ich bin froh, dass das Konzept der Synergienutzung innerhalb der Kantonalbanken-Gruppe unverändert Bestand hat. Nach dem Motto zentral produzieren, lokal vertreiben kommen die Stärken der Kantonalbanken - lokale Verankerung und Kundennähe - weiterhin optimal zum Tragen.“

Martin Scholl, Vorsitzender der Generaldirektion der Zürcher Kantonalbank:

„Gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Swisscanto-Gruppe setzen wir alles daran, dass die Kantonalbanken imAnlage-, Vermögensverwaltungs- und Vorsorgegeschäft sehr erfolgreich bleiben. Wir werden die Produktmarke Swisscanto künftig noch stärker positionieren und noch intensiver mit den Kantonalbanken zusammenarbeiten.“

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