Bestandsaufnahme: Renminbi-Geschäft in Deutschland

Der Handel in Renminbi in Deutschland nimmt laut jüngster Statistik der Deutschen Bundesbank Fahrt auf: Demnach habe sich das Volumen von in Deutschland in Renminbi (RMB) emittierten Wertpapieren seit dem dritten Quartal 2014 mehr als vervierfachen können. Markets | 08.06.2015 13:20 Uhr
Joachim Nagel, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank / ©  Quelle: Uwe Nölke / Bundesbank
Joachim Nagel, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank / © Quelle: Uwe Nölke / Bundesbank
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21.7 Mrd. RMB: Volumen ausstehender RMB-Wertpapiere in Deutschland

Der Handel in Renminbi in Deutschland nimmt laut jüngster Statistik der Deutschen Bundesbank Fahrt auf: Innerhalb von nur zwei Quartalen (Q3-2014 bis Q1-2015) hat sich das Volumen von in Deutschland in Renminbi (RMB) emittierten Wertpapieren mehr als vervierfacht: Durch die Emission zahlreicher sog. "Goethe Bonds" und anderer Schuldverschreibungen stieg das Volumen von knapp 5 Mrd. RMB auf über 21 Mrd. RMB.

Kein Wachstum bei gehaltenen Einlagen in RMB

Die von deutschen Finanzmarktteilnehmern gehaltenen Einlagen in RMB betragen gemäß einer Umfrage bei deutschen Kreditinstituten relativ konstant ca. 12 Mrd. RMB. Die Kreditvergabe am Interbankenmarkt sowie an Kunden außerhalb des Bankenmarkts beträgt ebenfalls rund 12 Mrd. RMB. Die Umsatzzahlen zu Renminbi-Devisentransaktionen sind sehr volatil und auch von saisonalen Einflüssen geprägt. Sie betrugen in den vergangenen drei Quartalen zwischen 300 Mrd. RMB bis 1,4 Bio. RMB. (siehe Tabelle). 

Quelle: Deutsche Bundesbank
Quelle: Deutsche Bundesbank
"Wir können bereits jetzt auf eine sehr positive Entwicklung des Renminbi-Geschäfts in Deutschland zurückblicken", sagte Joachim Nagel, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank. "Es geht aus unserer Sicht darum, eine nachhaltige finanzwirtschaftliche Begleitung der wachsenden Handels- und Investitionsbeziehungen mit China zu erreichen. Zahlreiche Projekte sind auf Unternehmensebene angelaufen und werden zur weiteren Internationalisierung des Renminbi führen", so Nagel weiter.

Bundesbankvorstand Nagel: „Weitere Entwicklung von Renminbi-Produkten bleibt eine wichtige Aufgabe“

Seit Juli 2014 können deutsche institutionelle Investoren sich um ein sogenanntes RQFII-Kontingent (RQFII - Renminbi Qualified Foreign Institutional Investors) bewerben und damit direkt in China onshore investieren. Auf Infrastrukturebene verkündeten die Börsenbetreiber jüngst ein weiteres deutsch-chinesisches Joint Venture. "Die Marktteilnehmer haben in den vergangenen Monaten große Anstrengungen unternommen, das Renminbi-Geschäft zu etablieren. Dabei bleibt die weitere Entwicklung von Renminbi-Produkten eine wichtige Aufgabe der Finanzindustrie", sagte Bundesbankvorstand Nagel.

Auch auf wissenschaftlicher Seite wurden Projekte initiiert. So wird im September das an die Frankfurter Goethe Universität angegliederte "Sino-German Center of Finance and Economics" eröffnet. Vorstandsmitglieder der People’s Bank of China und der Deutschen Bundesbank werden gemeinsam dem Kuratorium vorsitzen.

Am 24. März 2014 unterzeichneten die Deutsche Bundesbank und die chinesische Zentralbank People’s Bank of China eine Absichtserklärung zum Clearing und Settlement in Renminbi am Finanzplatz Frankfurt. Teil der Vereinbarung war auch ein regelmäßiger Datenaustausch beider Notenbanken zum Einlagen- und Kreditgeschäft, zum Devisenhandel sowie zum Wertpapiergeschäft in Renminbi. Am 19. Juni 2014 war die Bank of China als erste Clearingbank im Euro-Raum in Frankfurt ernannt worden.

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