DVFA: Die Finanzbranche braucht eine Kultur der Integrität

Ein Finanzmarkt ohne Ethik funktioniert auf Dauer nicht. Das ist ein Ergebnis des Positionspapiers der DVFA „Ethik und Integrität im Finanzmarkt“, das am Freitag in Frankfurt am Main vorgestellt wurde. Markets | 25.09.2015 14:40 Uhr
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Die Finanzbranche beruht auf ethischen Voraussetzungen“, sagte Professor Dr. Julian Nida-Rümelin, Leiter des Ethik-Panels der DVFA, das das Grundsatzpapier erarbeitet hat. „Ein System lediglich auf Regeln, Sanktionen und Kontrollen zu stützen, wird scheitern. Es bedarf darüber hinaus eines gemeinsamen, professionellen Ethos’.“

„Mehr Ethik zu wagen, ist der Alternativ-Entwurf zu verordneter kleinteiliger, hochkomplexer Kontrolle der Branche“, sagte Ingo R. Mainert, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des DVFA e.V. Die Förderung einer Kultur der Integrität der Finanzmarktakteure ergänze sinnvolle Regulierung und sei fest in der Tradition des Berufsverbandes verankert. 

Finanzinstitute und Finanzaufsicht hätten auf die jüngste weltweite Krise vor allem mit höherer Komplexität, mehr Compliance und immer detaillierteren Regelwerken reagiert. Dies drohe, die Organisationen zu lähmen und die Branche zu ersticken. 

Die DVFA als Berufsverband der Investment Professionals in Deutschland stellt sich der Herausforderung, im Spannungsfeld zwischen verantwortungsloser Gewinnmaximierung und hektischer Überregulierung, ethisch fundierte Orientierung anzubieten. Sie zielt ab auf die intrinsische Motivation jedes einzelnen Finanzmarktteilnehmers. 

„Das Positionspapier der DVFA bietet klare Erkenntnisse und praktikable Lösungen“, sagte Ralf Frank, Generalsekretär der DVFA. Urteilskraft, Entscheidungsstärke, Besonnenheit und Integrität seien die vier im Rückgriff auf die antike Philosophie entwickelten Tugenden, auf denen das Verhalten der Investment Professionals fußen sollte. 

Julian Nida-Rümelin, einer der renommiertesten zeitgenössischen philosophischen Denker Deutschlands, präsentierte die Positionen des fünfzehnköpfigen DVFA-Ethikpanels aus Wissenschaftlern, Bankern, Juristen und Kommunikationsexperten und stellte sich Fragen von Medienvertretern.

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