Was für ein historischer Gipfel! Wer hätte gedacht, dass sich die beiden durchaus kreativen Persönlichkeiten beim ersten persönlichen Treffen gleich so sympathisch sind. Naja, gewisse Ähnlichkeiten musste man ihnen im Vorfeld durchaus doch attestieren. Um dieser Gipfelliebe auf den Grund zu gehen, eignet sich wohl am besten ein Blick in das gemeinsame Statement, dass neben einer Reihe von No-na-neds folgenden legendären Satzteil beinhaltet: …the US-DPRK summit — the first in history — was an epochal event of great significance… Zwei Narzissten? aber wo.. *lol*
Ob dieses Zusammentreffen der beiden Herren tatsächlich von historischer Bedeutung gewesen sein wird, werden wohl andere Generationen zu beurteilen haben. Den propagandistischen Nutzen in der Gegenwart werden Befürworter und Gegner beider Seiten jedenfalls kaum bestreiten können. Nach der Brüskierung seiner ehemaligen(?) Partner beim bzw. nach dem G7 Gipfel musste DJ Trump wohl auch schleunigst eine andere Platte auflegen, um nicht sämtliche verbliebenen Sympathien der internationalen Gemeinschaft gänzlich zu verlieren. Für seinen Director of the National Economic Council, Herrn Kudlow, scheint die Aufregung jedenfalls zu viel gewesen zu sein…. Wobei sich die Herren Trudeau und Macron wahrscheinlich auch nicht weniger geärgert haben, aber die sind halt noch jünger. Fragt man sich, wie macht das die Merkel? Und, wo war eigentlich der Italiener?
Zur Frage eins: Ataraxie? Hoffentlich, oder er/es ist ihr inzwischen einfach wurscht. ;-) zur zweiten Frage: Warum ist Italien nochmal Mitglied der G7? Wegen der vergleichbar großen Staatsverschulung (das ist wohl auch der Grund, warum man Russland nicht mehr mitspielen lässt, die sind einfach zu wenig verschuldet ;-))? In BIP Terms wäre man wohl absolute und mehr noch relativ ein wenig abgeschlagen… Ja, Kanada ist auch kein Wirtschaftsturbo, aber die haben ja sonst niemanden. Grundsätzlich sollte Europa wohl endlich als solches auftreten, und nicht zu dritt (viert, wenn man die Briten noch hinzuzählen darf) zu einem Treffen kommen, wo man eigentlich gemeinsam mit China, Indien und uU Brasilien verhandeln sollte.
Den Markt lässt das indes völlig kalt. Ob hier nun das Desinteresse, die Greifbarkeit der Auswirkungen oder einfach die Ideenlosigkeit der Grund ist, ist schwer zu evaluieren. Glaubt man den Stimmen, die da behaupten 80% der Marktaktivität ist sowieso nur mehr Algo-Trading, dann verwundert´s kaum, weil wenn man das Rauschen rausnimmt bleibt abseits der Emotion nur mehr wenig über auf das man handeln könnte. Schau mer mal was die FED dazu sagt, vielleicht bringt die ja ein Bisserl Bewegung rein!
Ansonsten wenig Neues. Fast hat man das Gefühl alle denken sich: Na vorm Sommer mach´mer nix mehr! Soll so sein, oft passiert dann halt, wenn die Liquidität abwesenheitsbedingt weniger wird erst recht irgendwas. Fußball WM ist schließlich auch noch. In den einschlägigen Medien wurde in den vergangen Tagen basierend auf ökonometrischen Analysen immer wieder Frankreich als möglicher Weltmeisterkandidat genannt. Persönlich versteh ich ja nahezu kaum was vom Fußball, denke mir aber im Sinne der Österreicher, dass Klagenfurt nur Cordoba werden kann, wenn wir(! ;-)) nicht nur den amtierenden sondern auch den zukünftigen Weltmeister geschlagen hätten…
Fürchte das wars! :-)
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH
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