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e-fundresearch.com: Herr Aigner, in einem für Asset Manager durchaus herausfordernden Umfeld ist es der Raiffeisen KAG mit dem Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix kürzlich als erstem österreichischer Anbieter gelungen, mit einem Nachhaltigkeitsprodukt die Schallmauer von mehr als 1 Milliarde EUR Volumen zu durchbrechen. Wie erklären Sie sich diesen Erfolg?
Dieter Aigner: Anlegerinnen und Anlegern ist es zunehmend wichtig, ihr Kapital nicht nur ertragreich, sondern auch möglichst ökologisch und sozial verantwortlich zu investieren. Der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix liegt zudem als gemischtes Produkt auch von seiner Anlagestruktur (ca. 50 % Aktien und 50 % Anleihen) ganz auf Linie mit dem, was Anlegerinnen und Anleger derzeit stark nachfragen.
Der Fonds ist darüber hinaus „hochdekoriert“. Er trägt zahlreiche angesehene Nachhaltigkeitslabels – darunter das 3-Sterne-FNG-Siegel – und wird regelmäßig für seine hohe Managementqualität ausgezeichnet. Die massiven Zuflüsse der vergangenen Monate – der Fonds hat sein Volumen seit Jänner 2018 mehr als verdoppelt – stammen in erster Linie von Privatanlegern. Ein klares Zeichen dafür, dass nachhaltiges Investieren an Breite gewinnt.
e-fundresearch.com: Ist damit das Ende der Fahnenstange bereits erreicht? Welches weitere Potenzial versprechen Sie sich von nachhaltigen Investments? Mit Blick auf das gesamte Fondsdomizil wurde das Wachstum bislang ja zum Gutteil vor allem von institutionellen Zuflüssen getragen.
Dieter Aigner: Es ist richtig, dass derzeit noch institutionelle Anleger den Großteil zur grünen Welle am Finanzmarkt beitragen – insbesondere sind dies die österreichischen Vorsorgekassen und Versicherungen. Doch nachhaltiges Investieren ist längst bei den Privatanlegern angekommen. Unser Volumen bei nachhaltigen Investments hat sich auch im Retailgeschäft seit 2014 vervielfacht. Es ist nur konsequent und logisch, dass Menschen, die bewusst verantwortungsvoller gegenüber Umwelt und Gesellschaft leben, auch bei der Geldanlage zu nachhaltigen Angeboten greifen. Aus meiner Sicht ist das Ende der Fahnenstange längst nicht erreicht. Im Gegenteil, wir stehen erst am Anfang einer sehr großen Entwicklung in diese Richtung.e-fundresearch.com: Mit Blick auf das Retail-Geschäft: Beobachten Sie in der Praxis einen reinen Switch von konventionellen zu nachhaltigen Produkten oder lässt sich der ein oder andere Kunde gerade ob der Nachhaltigkeitsfondspalette erstmals für ein Fondsinvestment begeistern?
Dieter Aigner: Die Finanzwirtschaft hat einen enormen Hebel, das Thema Nachhaltigkeit voranzutreiben und ist auch aufgefordert, diesen anzuwenden. Unser integratives Nachhaltigkeitskonzept geht weit über einfache Ausschlüsse hinaus und basiert auf den drei Ebenen „Vermeiden“, „Unterstützen“ sowie „Einfluss nehmen“. Alle drei Ebenen gehen in die Richtung, Unternehmen dazu zu veranlassen, nachhaltiger zu werden. Dieses Konzept spricht auch neue Kundengruppen an, die Kapitalmarktinvestments bislang vielleicht eher kritisch gegenübergestanden haben.e-fundresearch.com: Fondssparpläne haben ebenfalls stark zum Volumenwachstum des eingangs erwähnten Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix beitragen können. Welche Rolle spielen Fondssparpläne mit Blick auf Ihr Gesamtgeschäft bereits und wie viel kann man sich davon mit Blick in die Zukunft noch erwarten? Gerade bei unseren deutschen Nachbarn läuft das Fondsspar-Geschäft ja durchaus schon sehr beachtlich.
Dieter Aigner: Der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix zählt auch beim Fondssparen zu den beliebtesten Produkten der Raiffeisen KAG. Rund 30.000 Anlegerinnen und Anleger zahlen regelmäßig – die Einzahlungssumme ist ab 50 Euro monatlich variabel – in den Fonds ein. Fondssparen ist und bleibt für uns ein sehr wesentliches strategisches Geschäftsfeld. Denn gerade im aktuellen Niedrigzinsumfeld bleiben die sogenannten "kleinen Sparer" in traditionellen Anlageformen ohne Chance auf Erträge. Über Fondssparpläne erhält auch diese Kundengruppe Zugang zu den Kapitalmärkten.e-fundresearch.com: Ohne konkrete Namen nennen zu wollen, war in der jüngeren Vergangenheit zu beobachten, dass durchaus volumenstarke Raiffeisen-Fonds vereinzelt von externem auf internes Management umgestellt wurden. Was steckt hinter dieser Entscheidung, das lokale Fondsmanagement mit zusätzlichem Volumen zu stärken?
Dieter Aigner: Die Raiffeisen KAG ist im Laufe ihres mehr als 30-jährigen Bestehens stark gewachsen und hat sich auch hinsichtlich ihrer Kompetenzen und Expertise stark verändert und erweitert. Als wir damit begonnen haben, globale Aktienfonds in unser Portfolio aufzunehmen, erschien es uns richtig, hier starke Partner an Bord zu holen, die über langjährige Expertise verfügten. In den vergangenen Jahren konnten wir diese Kompetenz – speziell über das Management unserer Branchenfonds – selbst aufbauen und haben heute ein Team im Unternehmen, das über ein fundiertes Know-how und mittlerweile auch langjährige Expertise im Management globaler Aktien verfügt. Aus unserer Sicht ist es daher sehr schlüssig, die ausgelagerte Fondsverwaltung ins Unternehmen zu holen, da wir die erforderliche Qualität inzwischen selbst gewährleisten können.e-fundresearch.com: Vielen Dank für das Gespräch & weiterhin viel Erfolg, Herr Aigner!
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