Herr Kupferschmied, aktuell werden viele Marktteilnehmer aufgrund der Coronavirus Homeoffice-Verordnungen ins „kalte Wasser gestoßen“ und sind dazu gezwungen, sowohl firmeninterne als auch Video-Konferenzen mit Kunden von Zuhause aus durchzuführen. Wir sind uns wohl alle einig, dass der derzeitige Ausnahmezustand viele Fehler verzeiht: Gibt es von Ihrer Seite dennoch simple Tipps, die einer „Homeoffice“-Videoaufnahme zu mehr Professionalität verhelfen können?
Simon Kupferschmied: In dieser Ausnamesituation sind natürlich viele Marktteilnehmer gezwungen Kontakt mit Kunden und Kollegen über Videokonferenzen zu halten. Zwei kleine Tipps für ein möglichst professionelles Auftreten bei Konferenzen wären aus meiner Sicht: Erstens, die Lichtsituation vor einer Konferenzschaltung überprüfen. Ich empfehle Tageslicht als natürliche Lichtquelle zu verwenden und sofern möglich, sich direkt vom Fensterlicht von vorne (bei strahlendem Sonnenschein natürlich entsprechend abgedunkelt) anscheinen zu lassen – somit ist eine über das gesamte Gesicht gleichbleibende flächige Ausleuchtung gewährleistet. Zweitens, den Bildhintergrund nicht zu vergessen – eine vielleicht unaufgeräumte Wohnung oder zu viele private Hintergrund-Einblicke hinterlassen möglicherweise keinen professionellen Eindruck bei Kollegen oder Kunden.
Wie sieht es mit der Technik aus? Reichen Standard-Webcam und das eingebaute Mikrofon meines Laptops aus?
Simon Kupferschmied: Die aktuellen technischen Möglichkeiten von Computer und Laptop für Konferenz-Schaltungen sind schon auf einem guten technischen Niveau. Dennoch kann durch die Verwendung von extern zugeschalteten Kameras (diese verfügen über einen besseren Kamerasensor bzw. haben eine wesentlich bessere Auflösung) statt der eingebauten Webcams die Bildqualität entscheidend verbessert werden. Besonders wichtig bei Konferenz-Schaltungen und Kundengesprächen ist jedoch der Ton; Gespräche sollten klar und deutlich verständlich sein. Die Tonqualität kann über die Verwendung eines Headset bzw. über externe Mikrofone (bis hin zu Funkstreckenmikrofonen) maßgeblich positiv beeinflusst werden.
…und wie ist das mit dem Dresscode? Wird der feine Zwirn auch beim Video-Gespräch aus dem Wohnzimmer benötigt?
Simon Kupferschmied: Saubere, passende Kleidung und ein gepflegtes Auftreten sind meiner Meinung nach auch bei Videokonferenzen selbstverständlich. Ob es in der aktuellen Situation wirklich nötig ist, Videokonferenzen in Anzug und Krawatte durchzuführen stelle ich persönlich in Frage. Dennoch können einfache Grundregeln, wie sie übrigens immer bei Foto- und Filmproduktionen gelten eingehalten werden: Gut sitzende und passende Kleidung ist Grundvoraussetzung; kleinkarierte Muster bei Hemden (Krawatten) und Polos aufgrund von möglichen Moiré-Effekten und extrem schreiende Farben wie z.B. rote Kleidung vermeiden (diese lenken das menschliche Auge leicht vom Wesentlichen ab).
In welchem Ausmaß ist Ihr Geschäftsmodell von den Maßnahmen gegen das Coronavirus beeinträchtigt? Stehen Sie auch „von der Ferne aus“ für Coachings und Video-Schnitt und Bearbeitung zur Verfügung?
Simon Kupferschmied: Leider trifft mich die Corona-Krise als Dienstleister besonders hart, da alle geplanten Produktionen der nächsten Wochen (wie Buchungen bei Kongressen usw.) bis auf weiteres abgesagt bzw. storniert wurden. Natürlich stehe ich für kleinere Videoproduktionen (z.B. im Rahmen von Interviews mit wenigen Teilnehmen – selbstverständlich um den Sicherheitsabstand zueinander entsprechen einzuhalten); Live-Schaltungen und weitere Dienstleistungen wie Videoschnitt oder auch Online-Unterstützung und Coachings bei technischen Fragen zu Filmangelegenheiten sehr gerne zur Verfügung.