CECE SRI: Der Nachhaltigkeitsindex für Osteuropa in neuer Zusammensetzung

Markets | 21.12.2021 09:00 Uhr
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CECE SRI: Der Nachhaltigkeitsindex für Osteuropa in neuer Zusammensetzung

Die jährliche Neuzusammensetzung des Nachhaltigkeitsindex CECE SRI (CECE Socially Responsible Investment) der Wiener Börse für Mittel- und Osteuropa, die mit 20. Dezember 2021 gilt, zeigt seit längerem wieder Dynamik: während die vergangenen Indexcompositions von wenig Veränderung gekennzeichnet waren, kamen diesmal zwei neue Unternehmen dazu: das auf Sicherheitssoftware spezialisierte Unternehmen Avast mit Sitz in London und Verwaltungszentrale in Prag sowie die rumänische Banca Transilvania.

Der CECE SRI umfasst jene Unternehmen, die an den Börsen Mittel- und Osteuropas (Belgrad, Bukarest, Budapest, Ljubljana, Prague, Sofia, Warschau, Zagreb) gehandelt werden und hinsichtlich ethischer, sozialer und ökologischer Leistungen führend sind. Mit seinem Start im Dezember 2008 war dieser Nachhaltigkeitsindex (vormals CEERIUS) die erste Nachhaltigkeits-Benchmark für Mittel- und Osteuropa. Verantwortlich für die Analyse der rund 100 sozialen und ökologischen Kriterien und das für die Indexaufnahme entscheidende Rating ist das auf Nachhaltigkeitsresearch spezialisierte Unternehmen rfu. Der Index wird in Echtzeit in EUR berechnet und veröffentlicht.

Warum überhaupt Nachhaltigkeitsindizes?

Nachhaltigkeitsindizes bieten Anlegerinnen und Anlegern sowohl eine zusätzliche Orientierung bei der Auswahl und Bewertung ihrer Investments, als auch stellen sie für die teilnehmenden Unternehmen ein Gütesiegel hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeitsqualität dar. Ein weiterer Nutzen ist es, den ökonomischen Effekt von sozial und ökologisch verantwortlichem Handeln der Unternehmen und Investoren sichtbar zu machen. 

Für wen sind Nachhaltigkeitsindizes interessant?

Primär sind es jene Investoren, die einen Nachhaltigkeitsansatz wie zum Beispiel Socially Responsible Investment (SRI) oder Impact Investing verfolgen. Während viele große Börsen weltweit seit mehreren Jahren bereits internationale Nachhaltigkeitsindizes erstellen - zu den bekanntesten zählen u.a. der Dow Jones Sustainability Index (DJSI) und der FTSE4Good Index - sind es aber auch kleinere Börsen, die sich in diesem Feld mit speziellem Engagement und Fokus hervorgetan haben. So war der österreichische Nachhaltigkeitsindex VÖNIX der Wiener Börse 2005 einer der ersten nationalen Nachhaltigkeitsindizes. Nur drei Jahre später folgte hier der CECE SRI als erste Nachhaltigkeits-Benchmark für Mittel- und Osteuropa.

CECE SRI - Aufwärtstrend und Dynamik

Und wie wirkt sich Nachhaltigkeit auf den Anlagerfolg aus. Hierzu gibt es eine Vielzahl von Studien und praktische Beispiele, die insgesamt einen tendenziell positiven Performanceeffekt von Nachhaltigkeit signalisieren. Doch dies gilt es, immer wieder und für verschiedene Marktsegmente gesondert unter Beweis zu stellen. Gerade in Emerging Markets tut sich oft ein Spannungsfeld auf zwischen einerseits noch vorhandenen Defiziten – z.B. in Form von hoher Umweltverschmutzung, schlechten Arbeitsbedingungen oder korrupten Geschäftspraktiken – und andererseits großen Fortschritten. Die Region Mittel- und Osteuropa ist hierfür ein anschauliches und insgesamt bereits recht weit fortgeschrittenes Beispiel.

Nimmt man den CECE SRI als Maß für den Nutzen einer nachhaltigen Unternehmens- und Anlagestrategie, so ergibt sich ein positives Bild. Der Index performt im 10-Jahresvergleich (16.12.2011 bis 16.12.2021) mit kumuliert +79,8%. Ein regional und technisch gut vergleichbarer konventioneller Index ist der ebenfalls von der Wiener Börse gerechnete CECE Extended Index (CECExt). Dieser performt im gleichen Zeitraum mit +24,5%. Die Outperformance des Nachhaltigkeitsindex zeigt sich ebenso auf 5 Jahre, 3 Jahre und – zumindest knapp – im 1-Jahresvergleich: +17,9% versus +17,6%.

Die aktuelle Zusammensetzung des CECE SRI

Im Indexjahr 2022 sind zwölf Unternehmen (2021 waren es zehn Indexmember) im CECE SRI enthalten: OTP BANK, RICHTER GEDEON, KRKA, HRVATSKI TELEKOM, MAGYAR TELEKOM, ZAVAROVALNICA TRIGLAV, O2 C.R., ERICSSON NIKOLA TESLA, LUKA KOPER PORT, TELEKOM SLOVENIJE, AVAST, BANCA TRANSILVANIA.

Damit sind die Länder Ungarn, Slowenien, Kroatien, Tschechien und Rumänien im Index vertreten, wogegen die Börsenplätze Sofia, Belgrad und vor allem Warschau in der aktuellen Composition nicht vertreten sind. Nach Branchen zeigt sich ein hoher Anteil der Finanzindustrie, des Gesundheitssektors sowie der IT- und Telekombranche. Deutlich unterrepräsentiert sind regelmäßig (und aktuell gar nicht vertreten) die in Osteuropa bedeutsamen Branchen Rohstoffe, Öl und Gas sowie Energieversorgung.

Weitere Informationen: www.wienerboerse.at/indizes/

Gastautor: Markus Urban, Analyst, rfu 

Über die rfu:
Die rfu, mit Sitz in Wien, ist Österreichs Spezialistin für Nachhaltiges Investment und Management und unterstützt institutionelle Kunden mit Nachhaltigkeits-Research und der Konzeption von Investmentprodukten. „Technologisches Herz" sind die rfu Nachhaltigkeitsmodelle für Unternehmen, Länder und Rohstoffe.

Weitere Leistungen sind u.a. die Erstellung von Prüfgutachten nach dem Österreichischen Umweltzeichen sowie Second Party Opinions zur Emission von Green und Social Bonds.

Weitere Informationen finden Sie auf www.rfu.at

Über die Artikelserie "GOING GREEN":
GOING GREEN ist eine monatliche Kolumne auf e-fundresearch.com zu Entwicklungen und Hintergründen im nachhaltigen Investment, verfasst von Reinhard Friesenbichler und seinen Kolleginnen und Kollegen aus der rfu.

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