Wenige Tage machen den Unterschied: Die Bedeutung einzelner Tage für den Aktienertrag

In einem aktuellen Gastkommentar zeigt Pascal Kielkopf, Kapitalmarktanalyst bei HQ Trust, auf, warum einige wenige Tage den Unterschied im Aktienertrag machen und wie Anleger darauf reagieren sollten. Markets | 25.07.2024 15:55 Uhr
Pascal Kielkopf, Kapitalmarktanalyst, HQ Trust / © e-fundresearch.com / HQ Trust
Pascal Kielkopf, Kapitalmarktanalyst, HQ Trust / © e-fundresearch.com / HQ Trust

Im ersten Halbjahr 2024 konnte der MSCI ACWI, ein marktbreiter globaler Aktienindex, um beeindruckende 14,7 % zulegen. Doch stellt sich die Frage, ob dieser Gewinn kontinuierlich über das Jahr verteilt erzielt wurde oder ob nur wenige Tage für dieses Plus verantwortlich sind. Pascal Kielkopf, Kapitalmarktanalyst bei HQ Trust, hat diese Frage genauer untersucht.

Untersuchungsergebnisse: Wenige Tage entscheidend

Kielkopf analysierte den Zeitraum von Januar 1972 bis Juni 2024 und stellte fest, dass die meisten Gewinne an nur wenigen Tagen innerhalb eines Jahres realisiert werden. Er errechnete, an wie vielen Tagen der MSCI ACWI ein neues Jahreshoch erreichte, was einen positiven Beitrag zur Gesamtjahresrendite leistet. „Nur an durchschnittlich 31 Tagen pro Jahr wird ein neues Jahreshoch erreicht“, erläutert Kielkopf. Dies bedeutet, dass der Aktienmarkt die meiste Zeit in Seitwärtsbewegungen oder in Phasen von Korrekturen und Erholungen verbringt.

Besonderheiten des ersten Halbjahres 2024

Im ersten Halbjahr 2024 gab es bereits 47 Tage mit einem neuen Jahreshoch, was überdurchschnittlich viele sind. Zum Vergleich: Die meisten Jahreshochs gab es bisher im Jahr 2019 mit 78 Tagen, während in den Jahren 1981 und 1992 jeweils nur ein Tag für den Jahresertrag verantwortlich war.

Allzeithochs vs. Jahreshochs

Ein Blick auf die Allzeithochs zeigt ein noch konzentrierteres Bild. In den 13.697 untersuchten Tagen wurde nur an 837 Tagen ein neues Allzeithoch erreicht. Dies entspricht lediglich 6 % der Zeit oder durchschnittlich 16 Tagen pro Jahr. Kielkopf merkt dazu an: „Da es Zeiten gab, in denen jahrelang kein neues Allzeithoch erreicht wurde, war bei dieser Betrachtung die Anzahl der Tage mit positivem Beitrag sogar noch erheblich geringer.“

Empfehlungen für Anleger

Kielkopf betont die Bedeutung der kontinuierlichen Investition. Er stellt fest: „Viele Analysen zeigen den Effekt, welche Rendite man verpasst, wenn man an den besten Tagen nicht investiert ist.“ Interessanterweise treten diese besten Tage selten bei einem neuen Jahreshoch auf. Im Gesamtzeitraum legte der Markt an durchschnittlich 24 Tagen pro Jahr über 1 % zu, während dies bei neuen Jahreshochs nur an 3 Tagen pro Jahr der Fall war.

Daraus folgt die Empfehlung für Anleger, in jeder Phase investiert zu bleiben, um an den wenigen entscheidenden Tagen partizipieren zu können. Dies gilt auch für Anleger, die regelmäßig per Sparplan Fonds oder ETFs kaufen. Sie profitieren zusätzlich vom Cost-Average-Effekt, indem sie bei niedrigen Kursen mehr Anteile kaufen und somit einen günstigen Durchschnittspreis erzielen.

Insgesamt unterstreichen die Ergebnisse des Experten, dass langfristiger Erfolg an den Aktienmärkten stark davon abhängt, auch in turbulenten Zeiten investiert zu bleiben und die wenigen profitablen Tage nicht zu verpassen. Kielkopf fasst zusammen: „Investoren sollten in jeder Phase investiert bleiben, um an den wenigen Tagen, die für den positiven Ertrag verantwortlich sind, dabei zu sein.“

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