Die europäische Verteidigungsindustrie steht vor einem historischen Wendepunkt. Mit „ReArm Europe“, einem 800 Milliarden Euro schweren Programm zur Stärkung der Sicherheits- und Verteidigungsfähigkeit, verstärkt die EU massive Investitionen in den Rüstungssektor. Unternehmen wie Leonardo, Saab, Thales, Airbus, Rheinmetall und Safran - Le(s) S.T.A.R.S. der Börse - profitieren von dieser Neuausrichtung. Gleichzeitig fallen langjährige Finanzierungsbarrieren und die einst ethisch umstrittene Branche findet zunehmend Akzeptanz bei Investoren. Doch die Herausforderungen bleiben: Europas Rüstungsindustrie ist fragmentiert, die nationale Ausrichtung vieler Akteure erschwert eine koordinierte Strategie.
1. Von „MAG 7“ zu „Le(s) S.T.A.R.S.“ - Europas neue Börsenlieblinge
Die US-Tech-Giganten treten in den Hintergrund, während Leonardo, Saab, Thales, Airbus, Rheinmetall und Safran als Le(s) S.T.A.R.S. die europäischen Märkte dominieren. Sie profitieren vom Boom der Rüstungs- und Luftfahrtindustrie.
2. ReArm Europe: 800-Milliarden-Euro-Offensive für Sicherheit
Die Europäische Kommission plant eine massive Investitionsoffensive zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Europas. Ein zentrales Ziel: Die Verteidigungsausgaben sollen nicht mehr an das 3%-Defizit-Korsett gebunden sein.
3. Fragmentierte Industrie als Herausforderung
Die europäische Verteidigungsindustrie ist fragmentiert und national ausgerichtet. Das SCAF-Programm für das Kampfflugzeug der Zukunft könnte eine Harmonisierung auf kontinentaler Ebene ermöglichen.
4. Finanzierungsbarrieren fallen - ESG bleibt ein umkämpftes Thema
Die Rüstungsindustrie galt lange als ethisch problematisch. Doch Investoren erkennen zunehmend die Vereinbarkeit von ESG-Kriterien mit der Verteidigungsfinanzierung - jüngster Beweis: Airbus, Thales und Safran bleiben trotz ESG-Ratings im CAC ESG-Index.
5. Europa setzt auf heimische Verteidigung - Uneinigkeit bleibt
Während Frankreich kontinentale Unternehmen bevorzugt, ist Deutschland zurückhaltender. Die zukünftige Ausgestaltung der Verteidigungsstrategie bleibt damit offen.
Von Clément Inbona, Fondsmanager bei LFDE
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