Ui, angsagt, möchte ich fast sagen, auch der Goldchart braucht mal eine Pause. Da sich schon der große Isaac Newton theoretisch und diverse Musiker (ua das Mowton, Tylor Davis, Alan Parsons Project ;-) ) künstlerisch mit dem Thema What goes up, must come down! hinlänglich beschäftigt haben, brauchen wir uns mit den Grundlagen der Gravitation wohl nicht mehr auseinandersetzen (außer vielleicht der Leopold heute beim Physik Test ;-)). Der finanzmarkttechnische Aspekt, dass sich Perioden schwacher, bis defacto nicht vorhandener Gravitation mit solchen stärkerer abwechseln, ist aber eventuell einen erfrischten Blick wert.
Dass die Gravitation abnimmt je weiter sich ein Objekt vom Zentrum entfernt, ist der Physik und den Finanzmärkten gleich eigen, ist es aber in der Physik so, dass die Gravitation stetig abnimmt (sogar exponentiell und auch nicht mehr mehr wird ;-)) je größer die zurückgelegte Entfernung ist und sich irgendwo der Point of no Return befindet, tun sich Financial Assets erfahrungsgemäß sehr schwer, sich völlig hemmungslos zu entwickeln (Reversion to the Mean und so). Nun konnte man in den letzten Jahren durchaus den Eindruck gewinnen, dass das Urgesetz, dass sich irgendwann alles seinem inneren Wert und wenn schon nicht diesem, so zumindest seinem langfristigen Trend, annähert, durch die Bitcoins dieser Welt, die ja ex definitione außer der Scarcity, keinen inneren Wert haben, nachhaltig außer Kraft gesetzt wurde. Dass die Gschicht aber the other way round ist, weil der Wert der traditionellen Währungen zu Recht angezweifelt werden muss, und wir mit Bitcoin und - erfreulicherweise immer noch - Gold nur den Bewertungsmaßstab angepasst haben, scheint inzwischen evident.
Aber worauf ich eigentlich hinaus will *lol*: Es macht ein bisserl den Eindruck, als schlittern wir aus multiplen Gründen langsam, aber sicher in eine Periode mit sich erhöhender Gravitation und mithin erhöhter Volatilität und größerer Differenzierung unter den einzelnen Anlagen. Also einem Umfeld, das uns eigentlich taugen sollte, weil Skill wieder wichtiger werden dürfte. Am Anfang war und ist ;-) wie immer das Wort, dann wird´s wohl verstärkt ein Trading Markt werden (Timing ist - auch wie immer - alles! :-)). Kann noch jemand echte Diversifikation und Risikomanagement? Für die mit Möglichkeiten und mit … – hier fällt mir jetzt nix geschlechtsneutrales ein :-) – gibt´s in der Folge eventuell auf der Short Seite kapitalisierbare Opportunitäten und dann am Ende des Zyklus, wenn der ORF drei Tage hintereinander von der Korrektur berichtet hat, gibt‘ s für die Mutigen, die noch nicht alles verzockt haben, dann gute Dinge zu günstigen Preisen. :-)
Soviel zur Zusammenfassung des alten Playbooks. Kommt so natürlich nie linear und de-emotionalisiert, aber da die Herde sich zwar irgendwann immunisieren kann, ist sie groß genug und erstmal durchgeseucht, hilft leider eine erhöhte Anzahl von Individuen der Schwarmintelligenz nicht unbedingt, insbesondere wenn sich der Schwarm, ob externer Faktoren, zwar quantitativ stark vergrößert hat, die Qualität aber damit nicht mithalten konnte. Dilution of knowlege and skill, sozusagen. Hat man, um dem Problem entgegenzutreten bei vielen aktiven Fonds inzwischen Swing Pricing bzw. Anti-Dilution Levies eingeführt, die die Besonnenen vor Verkäufen zur Unzeit von den weniger ruhigen Händen schützen, gibt´s das leider am Markt und mithin bei den ETFs nicht. Was aber wiederum das Opportunity Set vergrößert… :-)
Herrlich ist, dass mit der Viecherei und den Bildern im Kopf von der Herdenimunität (Rindsviecher, oder?), zur Schwarmintelligenz (Herringsschwärme, die sich völlig synchron bewegen) zu den Lemmingen, die sich im kollektiven Selbstmord die Cliffs of Moher hinunterstürzen, um final bei den sich konzentrisch kreiselnden Pupillen vom Pinky zu landen, wenn er seinen Brain ohne ersichtlichen Grund anhimmelt….
I wish you well, nächste Woche fällt aus! :-)
Alles Liebe!
Florian Gröschl, Geschäftsführer und Miteigentümer der Absolute Return Consulting GmbH
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