Pictet AM: Suche nach Wertpotenzial wird immer schwieriger

Nach Einschätzungen der Pictet Asset Management Strategy Unit wird die Suche nach Wertpotenzial durch stagnierendes Wirtschaftswachstum und straffere Geldpolitik in allen Anlageklassen zunehmend erschwert. Pictet Asset Management | 11.08.2017 09:17 Uhr
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Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Auszüge aus dem aktuellen Pictet Asset Management: Barometer August 2017

"Riskantere Anlageklassen erfahren weiter Unterstützung durch ein relativ starkes weltweites Wachstum und anhaltende geldpolitische Stimulierungsmassnahmen. Doch Anleger sollten aus einer ganzen Reihe von Gründen vorsichtig sein.

Erstens verliert die Aktienrally an Fahrt. Gemessen am MSCI Index stiegen weltweite Aktien in den letzten drei Monaten nur um 4 Prozent in Lokalwährung.

Zudem scheint sich das Wirtschaftswachstum zu verlangsamen. Und die Wirtschaftsbedingungen dürften sich mittelfristig zwar nicht deutlich verschlechtern, werden sich voraussichtlich aber auch nicht stark verbessern. Falls das Wachstum in den USA und in anderen Regionen zudem wie von uns erwartet stagniert, werden Unternehmensgewinne in den kommenden Monaten langsamer steigen.

Quelle: Pictet Asset Management. Zum Vergrößern bitte auf den Chart klicken!
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Auch die Bewertungen sehen nicht besonders attraktiv aus. Viele riskante Anlagekategorien werden auf Niveaus gehandelt, die nach historischen Standards hoch sind. Das gilt insbesondere für weltweite Aktien, deren Gewinne seit Jahresbeginn derzeit im zweistelligen Bereich liegen.

Ein weiteres Haar in der Suppe ist die Geldpolitik. Langsam, aber sicher legen die Zentralbanken die Grundlagen für eine Drosselung der geldpolitischen Stimulierungsmassnahmen. Obwohl die US Federal Reserve die geldpolitischen Zügel nicht so schnell anziehen wird wie zuerst erwartet, sind die Weichen eindeutig gestellt. Die Europäische Zentralbank könnte unterdessen mit aggressiverem Vorgehen überraschen.

Aufgrund der Mischung aus langsamerem Wachstum, nachlassender geldpolitischer Stimulierung und hohen Bewertungen bleiben wir bei unserer neutralen Ausrichtung bei Aktien und unserer Untergewichtung von Anleihen.

Unsere Konjunkturindikatoren zeigen, dass das Weltwirtschaftswachstum seit Ende des ersten Quartals nachgelassen hat. Unsere Indikatoren deuten darauf hin, dass die Tätigkeit im verarbeitenden Gewerbe in den kommenden Monaten in den USA langsamer zunehmen und sich die Bedingungen am Immobilienmarkt verschlechtern werden. Ein möglicher weiterer Rückgang der US-Inflation – die Kerninflation (Verbraucherpreisindex ohne Lebensmittel und Energie) liegt derzeit bei nur 1,4 Prozent pro Jahr – könnte die Fed noch davon abhalten, die Zinsen dieses Jahr weiter zu erhöhen.

In Japan war die Wirtschaftstätigkeit rückläufig. Die Frühindikatoren und die Industrieproduktion sinken und das Exportwachstum verlangsamt sich. Wir gehen davon aus, dass die japanische Wirtschaft dieses Jahr um nur 1,2 Prozent wachsen wird. Damit dürfte sie am schlechtesten unter den wichtigen Volkswirtschaften abschneiden, aber dennoch über ihrem langfristigen Trend liegen. An der politischen Front droht ebenfalls ein Problem. Der Beliebtheitsgrad von Premierminister Shinzo Abe erreichte jüngst ein Rekordtief, während die Amtszeit des Gouverneurs der Bank of Japan, Haruhiko Kuroda, im April nächsten Jahres ausläuft.

Die Euro-Zone ist ein wirtschaftlicher Lichtblick. Das Wachstum in der Region bleibt mit 2 Prozent widerstandsfähig und liegt über dem Trend. Privatkonsum und Industrieproduktion gewinnen an Fahrt und das Kreditwachstum ist nach wie vor positiv, was ein Beleg dafür ist, dass die geldpolitische Unterstützung der EZB sich nun auf die Realwirtschaft auswirkt. Dies dürfte es der EZB ermöglichen, ihre Anleihekäufe ab Anfang nächsten Jahres schrittweise zurückzuschrauben.

Chinas Wirtschaft verzeichnete im zweiten Quartal mit 6,9 Prozent ein besseres Jahreswachstum als erwartet. Unser Frühindikator liegt jedoch weiterhin unter dem 3-Jahres-Durchschnitt und ging den sechsten Monat in Folge zurück."

Pictet Asset Management Strategy Unit

Lesen Sie weiter im vollständigen Pictet Asset Management: Barometer August 2017

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