Asset-Allokation: Die Achterbahnfahrt der US-Handelspolitik geht weiter. Während die Liquiditätsbedingungen unterstützend wirken, sind die Bewertungen hoch, der globale makroökonomische Hintergrund ist unklar – mit Abwärtsrisiken für das Wachstum und Aufwärtsrisiken für die Inflation – und die geopolitische Lage bleibt angespannt. Wir bleiben bei unserer neutralen Gewichtung bei globalen Aktien, Anleihen und Cash. Aktien befinden sich zwar in einem Aufwärtstrend, sind jedoch teuer und anfällig für die verzögerten Auswirkungen von Zöllen auf die US-Wirtschaft. Anleihen profitieren von geldpolitischen Lockerungen und angemessenen Renditen, sind jedoch durch eine wieder anziehende US-Inflation und zunehmende Defizite gefährdet.
Aktien: Die globalen Aktienmärkte haben ihre bisherigen Höchststände deutlich übertroffen. US- und britische Aktien haben beispielsweise neue Rekordhöhen erreicht. Dennoch erscheinen uns Aktien weiterhin teuer und anfällig für verzögerte Auswirkungen von Zöllen auf die US-Wirtschaft. Daher behalten wir eine neutrale Haltung bei und konzentrieren uns auf Sektoren mit einer starken Gewinndynamik und Regionen mit günstigen lokalen Rahmenbedingungen.
Anleihen und Währungen: Die politische und wirtschaftliche Unsicherheit in Japan dürfte den Yen belasten – die Wahlen zum Oberhaus haben kein klares politisches Signal geliefert, was das Risiko eines hängenden Parlaments, das die Regierung destabilisieren könnte, erhöht. Die Bank of Japan dürfte ihr Programm zur quantitativen Straffung zurückfahren, was sich negativ auf die Währung auswirkt – damit begünstigt sie faktisch japanische Staatsanleihen gegenüber dem Yen. Das Pfund Sterling ist gemessen an der Kaufkraft relativ teuer. Wir rechnen mit einer zurückhaltenden Haltung der Bank of England angesichts der schwachen Konjunktur und des Drucks auf die Verbraucher durch steigende Steuersätze.
Der Markt preist zwei Zinssenkungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte im weiteren Jahresverlauf ein, aber wir halten eine dritte für möglich, die wie wiederum das Pfund Sterling schwächen würde. Daher reduzieren wir unsere Übergewichtung in japanischen Yen und Pfund Sterling auf neutral, da beide gegenüber dem Dollar anfällig erscheinen.
Von Luca Paolini, Chief Strategist bei Pictet Asset Management
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