Pilotphase Dekarbonisierung: Nächste Schritte

Artikelserie "Pilotphase Dekarbonisierung" (Teil 3 von 3) | Die Finanzindustrie ist in der Pflicht etwas für den nachhaltigen Bestand unserer Volkswirtschaften zu tun. In diesem Zusammenhang steht insbesondere die Frage, wie unsere Portfolios zu den globalen Klimazielen passen, im Vordergrund. AXA Investment Managers | 15.10.2021 12:19 Uhr
© e-fundresearch.com / Canva
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Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

In unserer Artikelserie zur Dekarbonisierung analysieren wir, wie CO2 Einsparungen in Investmentportfolios erreicht werden können, um einen Beitrag zu den Pariser Klimazielen leisten zu können.

Im ersten Teil unserer Artikelserie zur Dekarbonisierung haben wir untersucht, welchen Einfluss Allokation und Selektion zum Erreichen der Klimaziele durch Investitionen haben können. Wir haben dazu zwei unterschiedliche Unternehmensanleihen-Portfolios in zukunftsbezogenen Simulationen über fünf Jahre untersucht.

Im zweiten Teil haben wir, anhand der gleichen Portfolios, analysiert, in wieweit eine Diversifikation von Investitionen nach Sektoren und Anleihelaufzeiten zur Dekarbonisierung beitragen können. 

Im dritten Teil möchten wir nun auf weitere mögliche Schritte eingehen.

Die Pilotphase stimmt uns zuversichtlich, dass es angesichts der CO2-Performance und Klimazusagen unter sonst gleichen Bedingungen tatsächlich möglich ist, die nötige Dekarbonisierung von -16% bis -29% bis 2025 in einigen Anleiheuniversen, wie etwa dem europäischen Markt, zu erreichen. Dennoch bieten sich in verschiedensten Bereichen noch weitere Analysen an.

Sektorspezifische Dekarbonisierungspfade

Diese Analyse konzentriert sich auf die vom IPCC definierten globalen Dekarbonisierungspfade bis 2050. Die Klimawissenschaft hat jedoch gezeigt, dass einige Sektoren kurz- und mittelfristig schneller als die Gesamtwirtschaft handeln müssen, um CO2-Neutralität zu erreichen. In manchen Sektoren sind Senkungen schwierig, etwa bei Grundstoffen, Stahl und Verkehr sowie in anderen energieintensiven Branchen und transformationsrelevanten Segmenten. Mit ihnen befassen sich Expertenorganisationen wie die Science Based Targets Initiative (SBTi)1. Sie ermittelt wissenschaftliche Kennzahlen zur CO2-Senkung, die diese Sektoren liefern müssen, um die Klimaszenarios der Internationalen Energie-Agentur2 zu erfüllen.

Die Energiewende und die Kraft grüner Investments

Wir konzentrieren uns hier zwar auf Dekarbonisierungsziele, doch um die Netto-Null zu erreichen, muss man auch die Energiewende fördern und bereits jetzt in grüne Lösungen investieren. Zukünftig könnte man für jede Investmentstrategie, die am Pariser Klimaabkommen ausgerichtet ist, ein Mindestengagement in CO2-armen Aktivitäten festlegen, um die Dekarbonisierung zu fördern.

Auch die zunehmende Akzeptanz von Standards, wie der EU-Taxonomie, wird zu grüneren Portfolios und Asset-Allokationen beitragen. AXA IM hat eine interne grüne Typologie3 mit vier Kategorien entwickelt: 

  1. intelligente Energielösungen, 
  2. nachhaltige Ökosysteme, 
  3. umweltfreundliche Gebäude und 
  4. CO2-armer Verkehr. 

Sobald die Taxonomie offiziell vorliegt, werden wir Anknüpfungen vornehmen.

Qualitative Analyse und Engagement

Dem Carbon Disclosure Project zufolge hatten 40% der Unternehmen des MSCI All Country World Index (ACWI) bis Februar 2020 CO2-Emissionsziele bekannt gegeben – doppelt so viele wie 2015.

MSCI ESG Research hat jedoch gezeigt, dass die CO2-Ziele im Anlageuniversum des MSCI ACWI im Allgemeinen nicht sehr aggressiv oder anspruchsvoll waren. Bei der Kontrolle, ob die Unternehmen ihre Klimaziele erreichen können, hat MSCI zudem herausgefunden, dass fast 50% der börsennotierten Unternehmen weltweit nicht auf Kurs lagen, um auch nur ein einziges ihrer aktuellen Ziele zu erreichen.

Zwar geben immer mehr Unternehmen Zusagen ab, doch sowohl ihr Einsatz als auch die Fähigkeit, sie zu erreichen, sind nach wie vor fragwürdig.

Für uns heißt das, wir wollen die Unternehmensziele im Modell detaillierter berücksichtigen, indem wir die Qualität des Managements, die Glaubwürdigkeit der Transformationspläne und die Erfolgsbilanz des Unternehmens bei der Dekarbonisierung miteinbeziehen. Entscheidend dafür sind qualitative Analysen und die Beurteilung der Fortschritte, die Unternehmen durch unsere Engagementaktivitäten erreichen.

In unserer dreiteiligen Artikelserie zur Dekarbonisierung haben wir mit Hilfe von Portfoliosimulationen gezeigt, dass es möglich ist, den CO2-Fußabdruck von Investments zu verbessern und bis 2025 ein Zwischenziel von -16% bis -29% (gegenüber 2020) zu erreichen. 

AXA Group und AXA IM haben schon jetzt einen Schritt in Richtung Dekarbonisierung der Investitionen gemacht: CO2 Emissionen der Investitionen werden bis 2025 (gegenüber 2019) um 20% reduziert werden.

Das Pariser Abkommen hat alle Parteien verpflichtet, alle fünf Jahre verstärkte Ziele vorzulegen. Aus diesem Grund ist die COP26 in Glasgow eine wichtige Sitzung.

Insbesondere die Private Finance Agenda der COP26 soll sicherstellen, dass jede finanzielle Entscheidung dem Klimawandel Rechnung trägt. Mit unseren Portfolio-Dekarbonisierungsplänen – sowie anderen Klimaprojekten wie Transition Bonds und einem verdoppelten „grünen“ Investitionsziel von 24 Mrd. Euro bis 2023 – hoffen wir bei AXA IM auf einem guten Weg zu sein.4

Lise Moret, Head of Climate Strategy, AXA Investment Managers

Thomas Roulland, Head of Responsible Investment Solutions, Models and Tools, AXA Investment Managers

César Vanneaux, Investmentanalyst, Quant Lab, AXA Investment Managers

1 Ambitious corporate climate action - Science Based Targets

2 Zurzeit basieren die Sektorpfade der SBTi für „deutlich unter 2 Grad“ (~1,8 °C) auf dem Szenario „SDS“ der IEA. Darüber hinaus hat die IEA das Szenario „NZE2050“ entwickelt, das einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C entspricht. Bislang sind aber vor allem auf Sektorebene noch keine detaillierten Daten verfügbar.

3 Vgl. TCFD-Bericht 2020 von AXA IM und Klimastrategiebericht 2020

4 AXA Group Climate Corporate Communication

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