Chancen für Diversifikation und Resilienz: Aberdeen legt Private-Markets-Einschätzung vor

Aberdeen Investments veröffentlicht die aktuelle Ausgabe seiner halbjährlichen „Private Markets House View“ und gibt damit Einblick in die Einschätzungen seines Private Markets Solutions Teams. Dieses agiert innerhalb des Geschäftsbereichs Multi-Asset & Alternatives von Aberdeen Investments, ist jedoch vollständig unabhängig von den Bereichen Real Asset, Fixed Income und Specialist Equity. Aberdeen Investments | 12.06.2025 13:21 Uhr
Dr. Lulu Wang, Portfoliostrategin für den abrdn Global Private Markets Fund bei Aberdeen Investments / © e-fundresearch.com / Aberdeen Investments
Dr. Lulu Wang, Portfoliostrategin für den abrdn Global Private Markets Fund bei Aberdeen Investments / © e-fundresearch.com / Aberdeen Investments

  • Es ergeben sich Chancen für Outperformance und Diversifizierung in einem unsicheren geopolitischen und wirtschaftlichen Umfeld.
  • Aberdeen Investments bevorzugt aktuell Private-Credit- und Infrastruktur-Investments und hat Chancen im Bereich Private Equity in den Sektoren Technologie, Gesundheitswesen und Finanzen identifiziert.
  • Teilsegmente der privaten Märkte wie Infrastruktur und Immobilien könnten als Absicherung gegen Inflation dienen.

In der aktuellen „Private Markets House View“ hebt Aberdeen Investments vor allem die Bedeutung von Private Credit und Infrastruktur hervor, insbesondere für die potenzielle Diversifizierung und Outperformance im aktuellen Umfeld. Außerdem sieht das Private Markets Solutions Team Chancen im Private-Equity-Bereich, in Sektoren wie Technologie, Gesundheit und Finanzwerte, die nicht so stark von der unsicheren geopolitischen und wirtschaftlichen Lage betroffen sind und in dieser Zeit der Volatilität Resilienz beweisen.

Dr. Lulu Wang, Portfoliostrategin für den abrdn Global Private Markets Fund bei Aberdeen Investments, kommentiert: „Nach den von Präsident Trump am ‚Liberation Day‘ verhängten Zöllen kam es zu erheblichen Schwankungen an den Aktienmärkten. Aber schon zuvor deuteten steigende geopolitische Risiken darauf hin, dass wir in eine Phase höherer Inflation und geringeren globalen Wachstums eintreten könnten, als wir es in den vergangenen Jahrzehnten erlebt haben.

Dies spricht für bestimmte Teilsegmente der Private Markets, die als Absicherung gegen Inflation dienen könnten, wie beispielsweise Infrastruktur- und Immobilieninvestments, die inflationsgebundene Verträge haben. Auch Privat Credit können von höheren Zinsen profitieren, da Darlehen in der Regel variabel verzinst sind, sodass höhere Zinsen die Renditen steigern.

Allerdings entwickelt sich jedes Teilsegment der Private Markets unterschiedlich. Einige werden wahrscheinlich von einem solchen Szenario negativ beeinflusst werden, was die Bedeutung der Diversifizierung innerhalb der privaten Märkte sowie der Diversifizierung gegenüber den öffentlichen Märkten unterstreicht. Resilient zeigen sich insbesondere die Sektoren Technologie, Gesundheitswesen und Finanzdienstleistungen, die auch in volatilen Phasen Stabilität bieten.“

Private Credit

Private Credit hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Der Rückzug der Banken aus dem klassischen Kreditgeschäft über die vergangenen Jahrzehnte hat diesen Trend beschleunigt. Zuletzt kam es zu einer Welle von Neubewertungen im Bereich Private Credit, was zu Druck auf die Spreads geführt hat.

Aktuelle Marktverwerfungen eröffnen Chancen im Mid-Market-Segment von Private Credit, das flexibler ist und sich besser an schwierige Rahmenbedingungen anpassen kann – etwa durch Mechanismen, die Investoren Zugang zu Marktbereichen ermöglichen, die weniger stark von Handelspolitik betroffen sind.

Gleichzeitig mehren sich die Sorgen: Zölle und wachsender Budgetdruck – insbesondere durch steigende Verteidigungsausgaben – dämpfen den Ausblick auf langfristige Zinssätze. Sie beeinflussen, wie und wann Emittenten die Märkte nutzen. Asymmetrische und aktienspezifische Risiken machen eine präzise Risikobewertung und Anpassungsfähigkeit unerlässlich.

Infrastruktur

Der Infrastrukturmarkt verzeichnet weiterhin eine robuste Transaktionsdynamik, da das Interesse an digitaler Infrastruktur sowie erneuerbaren Energien ungebrochen hoch ist. Die Renditen stehen in umgekehrtem Verhältnis zum Einstiegspreis. Die implizite Liquidität und die Richtung der Mittelbeschaffung sprechen für bessere Rahmenbedingungen für Investments außerhalb des Large-Cap-/Value-Add-Segments, in dem zuletzt der Großteil des Kapitals allokiert wurde.

Das politische und makroökonomische Umfeld wird dabei voraussichtlich spürbaren Einfluss auf die Transaktionsaktivitäten im gesamten Infrastrukturbereich haben. Infrastrukturvermögen verfügt jedoch über zahlreiche strukturelle Merkmale, die es widerstandsfähiger gegenüber den vorherrschenden Wirtschafts- und Marktbedingungen machen. Infrastrukturprojekte erbringen unabhängig von der Wirtschaftslage wichtige Dienstleistungen, beispielsweise im Bereich der Versorgungsunternehmen und Telekommunikation, und sind daher nach wie vor ein attraktiver Investitionsbereich. Der Schlüssel wird darin liegen, gut bewertete Transaktionen zu identifizieren und gleichzeitig mit politischer Unsicherheit und Inflationsdruck umzugehen.

Immobilien

Die Aussichten für den Immobiliensektor sind vielversprechend, da sich die Bewertungen stabilisiert haben und in einigen Fällen bereits wieder ansteigen, was auf eine gute Performance im Jahr 2025 hindeutet. Die Mieten ziehen weiter an und es wird eine Erholung der Investitionsströme erwartet. Dies dürfte die kapitalseitige Performance unterstützen, während das begrenzte Angebot weiterhin die Cashflows stärkt und das reale Mietwachstum in Europa fördert.

Angesichts der frühen Phase der Erholung könnten die US-Handelssanktionen moderate Auswirkungen auf Wohnimmobilien, alternative Anlagen und Bürogebäude haben, während der Einzelhandel und die Logistikbranche mit stärkeren Gegenwinden zu kämpfen haben könnten. Der Logistiksektor dürfte von einer punktuell steigenden Nachfrage aufgrund von Umstrukturierungen in der Lieferkette und fiskalischen Impulsen profitieren, wobei jedoch das schwächere makroökonomische Umfeld die Gesamtnachfrage dämpfen dürfte.

Private Equity

Im Bereich Private Equity könnte die wachsende Unsicherheit, bedingt durch potenziell steigende Kosten und mögliche Lieferkettenstörungen infolge von Zöllen, zu einer Abschwächung der Transaktionsaktivitäten führen. Darüber hinaus wird die Unsicherheit hinsichtlich der Portfoliobewertungen die Beschaffung von Finanzmitteln erschweren. Besonders betroffen sind Branchen wie das verarbeitende Gewerbe und der Konsumgütersektor, die direkt unter den Zöllen leiden.

Gleichzeitig eröffnen diese Marktverwerfungen auch erhebliche Chancen, insbesondere in Sektoren wie Technologie und Dienstleistungen. Die Liquiditätsreserven sind weiterhin hoch und Private-Equity-Gesellschaften sind gut positioniert, um diese Chancen zu nutzen. Entscheidend wird sein, auf Manager im oberen Leistungsquartil zu setzen, um Marktunsicherheiten und Volatilität erfolgreich zu navigieren.

Ausblick

Trotz der Unsicherheiten an den Märkten, bestehen weiterhin Chancen für Investitionen in Private Markets. Die Anlageklasse ermöglicht in einem unsicheren geopolitischen und wirtschaftlichen Umfeld Chancen für Outperformance und Diversifizierung. Private Markets bieten eine einzigartige Gelegenheit, direkt in strukturelle Trends und Bereiche mit langfristigen Wachstumsfaktoren zu investieren: Digitalisierung, Demografie und Dekarbonisierung. Eine Allokation in Private Markets leistet außerdem einen wichtigen Beitrag zur Diversifizierung der Portfolios. Der Fokus sollte dabei auf Unternehmen mit rezessionsresistenten Geschäftsmodellen und soliden Fundamentaldaten liegen.

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