Eugene Philalithis, Manager des Fidelity Global Multi Asset Income Fund:
"Angetrieben von der Erholung der US-Konjunktur hat sich das globale Wachstum verbessert. Die schwachen Rohstoffpreise und Arbeitsmarktzahlen sorgen zudem für einen geringeren Inflationsdruck.
Die nächsten entscheidenden Schritte kommen vermutlich von den Zentralbanken. Die US-Notenbank und die Bank von England dürften die Leitzinsen im ersten oder zweiten Quartal 2015 anheben. Die Europäische Zentralbank hingegen wird die niedrigen Zinsen auf längere Sicht beibehalten, ähnlich die japanische Zentralbank. Das zwingt Anleger, die laufende Erträge suchen, zum Umdenken.
Weil die Märkte dazu tendieren, einen Zinsanstieg einzupreisen, bevor er passiert, ist es sinnvoll, sich jetzt schon für den kommenden Zinsanstieg zu positionieren. Ich habe daher Staatsanleihen und Unternehmensanleihen aus dem Investment-Grade-Bereich – also guter bis sehr guter Bonität –, die empfindlich auf Zinsänderungen reagieren, bereits reduziert. Stattdessen habe ich das Portfolio mehr auf Anlagen mit variablem Zinssatz ausgerichtet. Dazu gehören nicht-verbriefte Kredite, deren Coupon an die kurzfristigen Zinsen gekoppelt ist.
Da der Zinsanstieg in den USA und Großbritannien die Folge einer verbesserten Konjunkturlage sein dürfte, halte ich an der Übergewichtung von Anlagen aus dem Wachstumsbereich fest. Bei den Wachstumswerten habe ich im August den Anteil an dividendenstarken Aktien erhöht. Zudem setze ich weiter auf Anlagen wie Infrastruktur-Investments, die sich der Inflation anpassen und wenig mit anderen Anlageklassen korrelieren.
Bei Hochzinsanleihen ziehe ich asiatische und US-Werte europäischen Anleihen vor. Die Risikoaufschläge von US-Hochzinsanleihen sind aktuell gestiegen, was auch einen Puffer gegenüber steigenden Renditen von US-Staatsanleihen bietet. Bei asiatischen Hochzinsanleihen sorgen attraktive Bewertungen, ermutigende wirtschaftliche Daten und verbesserte Investorenerwartungen für Rückenwind."