"Die US-Wirtschaft ist wieder die Lokomotive des globalen Wachstums und wird es bleiben. Haushalte und Unternehmen haben ihre Schulden abgebaut, die Investoren richten ihren Fokus wieder auf die strukturellen Vorteile der US-Wirtschaft. So sichert die Schiefergas-Revolution den Zugang zu billiger Energie, und das Bevölkerungswachstum und die Zuwanderung sorgen für günstige Arbeitskräfte. Diese langfristigen Faktoren treiben das Wachstum weiter an und überlagern zyklische Sorgen, kurzfristige Marktschwankungen und mögliche Rücksetzer aufgrund der Zinspolitik der US-Notenbank.
US-Aktien sind mittlerweile zwar nicht mehr günstig, das Bewertungsniveau bewegt sich historisch betrachtet aber noch in vernünftigen Maßstäben. Für weitere Kursanstiege in der näheren Zukunft ist jedoch ein Wachstum der Unternehmensgewinne erforderlich. Ermutigend ist in dieser Hinsicht, dass die Unternehmen finanziell gesund sind, starke Bilanzen und große Barbestände aufweisen. Dieser Umstand dürfte ein Treiber für weitere M&A-Aktivitäten sein.
Nicht zuletzt aufgrund dieses stabilen Umfelds habe ich die großen Positionen in meinem Fonds in den vergangenen Monaten fast nicht verändert. Allerdings ist Cisco neu in meine Top-10-Holdings vorgerückt. Cisco habe ich aufgrund der attraktiven Bewertung, der starken langfristigen Fundamentaldaten und der proaktiven Kostenmaßnahmen des Netzwerk-Ausrüsters aufgestockt. Außerdem finde ich zwei Aktien aus dem Gesundheitssektor aktuell interessant: WellPoint, einer der größten Anbieter von Verwaltungsdienstleistungen im Gesundheitswesen, und Quest Diagnostics, ein Netzwerk klinischer Laboratorien. Beide profitieren von den Gesundheitsreformen in den USA und sind attraktiv bewertet."
Dominic Rossi:
"Das Ende des bereits fünf Jahre andauernden Bullenmarktes in den USA ist meiner Meinung nach noch nicht in Sicht. Optimistisch stimmt vor allem, dass die US-Wirtschaft in einem gesunden Tempo wächst und es trotz der expansiven Geldpolitik kaum Inflationsdruck gibt. Das ermöglicht es der US-Notenbank, ihre Geldpolitik sehr kontrolliert zu normalisieren. Selbst wenn die Zinsen in den USA steigen, dürfte das zwar zu einer kurzfristigen Verkaufswelle führen, den Aktienmarkt jedoch nicht dauerhaft belasten. Die historische Erfahrung hat gezeigt, dass die Aktienmärkte sich zu Beginn einer Zinsanstiegsphase gut entwickeln. Erst in einer späteren Phase belastet der Zinszyklus die Aktienmärkte.
Anders als viele Skeptiker bin ich außerdem zuversichtlich, dass die aktuell hohen Gewinnmargen der US-Unternehmen weiter Bestand haben. Sie werden unterstützt von strukturellen Faktoren wie beispielsweise einer fallenden Lohnquote. Ein weiterer Punkt, der mich für den US-Aktienmarkt optimistisch stimmt, ist die Stärke des US-Dollar, die sogar noch zunehmen dürfte. Denn sie wird US-Anleger dazu bewegen, ihr Geld – genau wie in den 1990er Jahren – nach Hause zu holen. Das wird den Aktienmarkt zusätzlich stützen."