„Trotz einer volatilen Entwicklung schlossen währungsgesicherte, globale Staatsanleihen das erste Quartal positiv ab. Dabei wurden sie durch eine starke Entwicklung der Anleihen der Peripherie-Länder in der Eurozone gestützt. Für die Zukunft empfehlen wir im Wesentlichen eine neutrale bis leicht positive Haltung in Bezug auf die Duration, da die Renditen beschränkt bleiben. Wichtig ist, dass Staatsanleihen – angesichts der wieder entfachten geopolitischen Risiken – in den letzten Wochen ihren Wert als qualitativer Zufluchtsort wiederentdeckt haben. Wir erwarten, dass die Duration weiterhin ein brauchbares Instrument zu Diversifikation ist.“
Eurozone
„In der Eurozone haben sich deutsche Bundesanleihen in den letzten Wochen stark erholt, während ökonomische Umfragedaten die Erwartungen enttäuscht haben. Die Märkte haben sich an den Umstand gewöhnt, dass die EZB ihre lockere Geldpolitik nur langsam zurückfährt. Die aktuelle Abflachung der Kurven (2yr-10yr spreads) ließ den Wert der Euro-Duration erodieren (Fidelity hat deshalb die Übergewichtung reduziert), aber der Markt bleibt gegenüber anderen infolge seiner relativ steilen Renditekurve attraktiv.
Durch eine erhöhte Nachfrage europäischer Banken, einer relativ optimistischen Nachrichtenlage sowie einer untergewichteten Positionierung haben sich Staatsanleihen der Peripherie-Länder in den letzten Monaten positiv entwickelt. Italien bietet einen optisch ansprechenden Spread in Relation zu Spanien, obwohl es unwahrscheinlich ist, dass sich diese Situation aufgrund fehlender positiver politischer Katalysatoren normalisieren wird. Mit niedrigen Spreads und vielen, bereits eingepreisten, guten Nachrichten stufen wir die Anleihen der Peripherie-Länder neutral ein.“
USA
„In den USA mühten sich die Renditen der 10jährigen-Staatsanleihen auf über 2,8 %, während diese im Spannungsfeld zwischen globalen und zyklischen Kräften stehen. Mit einem angepeilten Wert von 3 %, einer sich normalisierenden Politik und einer strafferen Inflation pushen zyklische Einflussfaktoren die Renditen in die Höhe.
Vor diesem Hintergrund wird die FED weiterhin Zinsen anheben, solange die Finanzmarktsituation dazu geeignet ist, und sie wird die Märkte nicht mit einer strengen Zinspolitik überraschen. Kürzliche Schwächen auf den Aktienmärkten sowie eine Ausweitung der Libor-OIS Spreads sind zaghafte Anzeichen für verschärfte Marktbedingungen. Wir erwarten, dass die Risiken zugunsten einer langsameren Straffung der Zinspolitik verzerrt dargestellt werden, während sich die Wirtschaft verlangsamt und sich die Unternehmensbilanzen in 2018 schneller normalisieren. Insgesamt rechnen wir damit, dass sich die Renditen auf US-Staatsanleihen für das restliche Jahr 2018 in einer engen Spanne bewegen werden; mit einer Tendenz zu niedrigeren Renditen.“