Immer mehr Anleger fragen sich angesichts der steilen Aufwärtsbewegung der US-Wachstumsaktien, ob die Märkte auf eine Dotcom-Blase 2.0 zusteuern. Doch ist diese Gefahr real? Ein genauer Blick hinter die Kulissen zeigt, dass es zum jetzigen Zeitpunkt zu früh wäre, ein Ende der positiven Entwicklung anzunehmen. Der US-amerikanische Technologiesektor wird aktuell so hoch bewertet wie seit dem Platzen der Tech-Bubble kurz nach der Jahrtausendwende nicht mehr, doch unabhängig von hohen Bewertungsniveaus ist klar, dass die technologische Entwicklung voranschreiten wird.
Schaut man etwas genauer hin wird deutlich, dass die Hausse in erster Linie von den omnipräsenten FAANGs (Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google) getragen wurde – was zu einer sich mehr und mehr verstärkenden Übergewichtung dieser auch als „Big Tech“ genannten Titel in den Indizes führte. Im S&P 500 etwa entfällt allein auf diese fünf Titel mehr als 20 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung. Bezogen auf den Nasdaq100 Index liegt ihr Anteil sogar bei fast 50% – ein Klumpenrisiko par excellence. Erschwerend kommt hinzu, dass die meisten Anleger nicht bedenken, dass sie bereits über eine Vielzahl von Multi-Asset-, US- oder globalen Aktienfonds sehr stark an der Entwicklung dieser Titel partizipieren.
„Big Tech“ lenkt den Blick vom Wesentlichen ab
Dies bedeutet jedoch nicht, dass Investoren sich nun zwangsläufig von diesen Aktien trennen sollten. Allerdings führt die extreme Konzentration dazu, dass ein Portfolio weniger diversifiziert ist und somit mehr Risiken birgt. Zudem könnten Anleger, die zu stark in diesen Titeln engagiert sind, bei einer möglichen Renaissance der Value-Aktien auf dem falschen Fuß erwischt werden.
Die herausragende Kursentwicklung der „Big Tech“ Titel lenkt zudem von der tatsächlichen Entwicklung im Technologiebereich ab. Viele der bei den Anlegern beliebten Titel verfügen über attraktive Geschäftsmodelle und erzielen starke Erträge, doch letztendlich benötigen alle eine solide technologische Infrastruktur die auf Netzwerken, Hardware und Software beruht.
Was ist also Technologie im engeren Sinn, und was sind Geschäftsmodelle, die erst durch den technologischen Fortschritt sowie durch bereits vorhandene Technologien ermöglicht werden? Angesichts der Dominanz von Apple, Alphabet & Co. wird häufig übersehen, dass das aktuelle Umfeld eine ganze Reihe neuer Trendthemen umfasst, die alle eher undifferenziert unter dem Sammelbegriff „Tech“ subsumiert werden, zum Beispiel Cyber Security, Robotics und andere. Hier gilt es, mehr Ausgewogenheit über Basisinvestments im Portfolio zu schaffen.
Abseits der Masse investieren – mit einem Core-Satellite-Ansatz
Da, wie die jüngste Korrektur offenbart, auch „Big Tech“ den Gesetzen der Schwerkraft unterliegt, bietet eine Portfoliokonstruktion im Sinne eines Core-Satellite-Ansatzes gleich zwei Vorteile: Sie diversifiziert dank der breiteren Streuung die Risiken und bildet das Technologie-Universum grundlegender ab. Die Basis bietet ein Technologieportfolio welches die originären Titel aus der Informations- und Kommunikationstechnologie umfasst. Ein Portfolio-Team, das seit knapp 20 Jahren einen weltweit sehr erfolgreichen Track Record vorweisen kann und grundsätzlich zurückhaltender gegenüber Aktien ist, in denen die Masse investiert, ist das Technologieteam des DNB Fund Technology von DNB Asset Management.
Die Strategie der Norweger setzt auf ein Basisportfolio, das die Allokation in Techaktien eher verbreitert, als sich zu stark auf wenige Titel zu konzentrieren. So umfasst das Universum des DNB Fund Technology Werte aus den Bereichen Informations-Technologie, Media & Entertainment und Kommunikationstechnologie. Grundlage bilden die im MSCI Global Industry Classification Standard beinhalteten Sektoren Information Technology und Communication Services, wobei letzter wiederum 11 Subsektoren aufweist.
Die Idee eines Core-Satellite-Ansatzes ermöglicht Investoren die Teilhabe an grundlegenden technologischen Entwicklungen durch ein Investment in ein attraktives Core-Portfolio. Verschiedene Trends hingegen könnten in einem Satellitenportfolio abgebildet werden. Während letztere starken Schwankungen unterliegen können stellt das Basisinvestment eine langfristige und solide Investition in globale Technologieaktien dar. Auch mit Blick auf die geographische Risikostreuung wandelt DNB abseits ausgetretener Pfade. Basierend auf einer bottom-up-Titelauswahl ergibt sich aktuell eine Untergewichtung der USA und eine Übergewichtung europäischer Titel, was einen weiteren Beitrag zur Portfoliodiversifikation im globalen Technologieuniversum liefert.
Hagen-Holger Apel, Head of Wholesale D/A/CH & Alexander Krebs, Director International Sales bei DNB Asset Management
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