Die Umsätze der Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien steigen, aber die Renditen sind teilweise noch problematisch. Dies dürfte sich jedoch ändern, da das Wachstum in den kommenden Jahrzehnten anhalten wird. Viele Titel, die im letzten Jahr stark gefallen waren, haben inzwischen recht gute Finanzzahlen vorgelegt. Insgesamt ist der Index für erneuerbare Energien um fast 50 Prozent gefallen. Vergleicht man dies mit der Dotcom-Blase um die Jahrtausendwende, so dauerte es etwa zwei Jahre und sechs Monate vom Höchststand bis zum Tiefststand. Unter dieser Annahme haben wir noch einen Monat bis zur Talsohle.
Unbestritten ist, dass der Weg zu Netto-Null-Emissionen erhebliche Investitionen erfordert. Drei Themen werden dabei im Mittelpunkt stehen: Energie, Elektrifizierung und Ressourceneffizienz. Bei den Elektroautos sehen wir vor allem Tesla und BYD. China könnte hier mit voller Kraft kommen. Die Qualität der in China produzierten Autos ist gut und die Preise sind niedriger, so dass China innerhalb weniger Jahre einen großen Teil des Automarktes übernehmen könnte. Offensichtlich ist es relativ einfach, ein paar gutaussehende Elektroautos zu produzieren und viele schwierige Komponenten wie das Batteriepaket und den Wechselrichter auszulagern. Um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen, scheint es jedoch besser zu sein, kritische Hardware und/oder Software selbst zu entwickeln, wie es Tesla und BYD tun. Die Herausforderung besteht darin, die Produktion zu skalieren und qualitativ hochwertige Produkte zu einem Preis anzubieten, der mit alternativen Lösungen konkurrieren kann und eine angemessene Kapitalrendite ermöglicht.
Derzeit werden jährlich 10 Millionen Elektroautos verkauft, bei insgesamt 80 Millionen Neuzulassungen, was einem Anteil von 12,5 Prozent entspricht. Bis E-Autos einen dominierenden Marktanteil erreichen - wie zum Beispiel in Norwegen mit 80 Prozent - liegt also noch ein erhebliches Wachstumspotenzial vor uns.
Elektrifizierung erfordert Investitionen ins Stromnetz
In dem Maße, in dem erneuerbare Energien ausgebaut werden und immer mehr Menschen Solarzellen auf ihren Dächern installieren, muss das Stromnetz aufgerüstet werden, um größere Übertragungen zu bewältigen und mehr Flexibilität zu schaffen.
Derzeit reicht die Kapazität an Spitzentagen nicht aus. Weitere Investitionen sind notwendig. Intelligente Technik, die zu den günstigsten Tageszeiten Warmwasser aufheizt und Elektroautos auflädt, könnte helfen. Letztendlich gehen wir davon aus, dass die Batterietechnologie irgendwann in großem Maßstab sowohl in öffentlichen Gebäuden als auch in Privathaushalten installiert werden kann.
Zu den Unternehmen, die in diesem Bereich aktiv sind, gehören Schneider Electric und Hubbell, die auch im DNB Renewable Energy Portfolio vertreten sind. Sie stellen Teile für das Stromnetz her, und viele Verbraucher haben Schneider-Produkte in ihren Sicherungskästen.
Darüber hinaus investiert der Fonds in Bergbauunternehmen, die Seltene Erden und Lithium liefern. Diese ausgewählten Minengesellschaften sind fast ausschließlich außerhalb Chinas tätig. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die Bergbauunternehmen in der Lage sein werden, die durch den Elektrifizierungstrend entstehende Nachfrage zu decken.
Weniger Ressourcen- und Energieverbrauch
Ein zweiter wichtiger und großer Investitionsbereich ist die Energieeffizienz. Wärmepumpen werden in Skandinavien seit langem eingesetzt, während sie in anderen Teilen der Welt noch ein wichtiger Wachstumsbereich sind. Die traditionelle Isolierung von Rohren und Gebäuden zur Vermeidung von Wärmeverlusten ist ein wichtiger Beitrag zur Senkung des Energiebedarfs. Generell gibt es viele Möglichkeiten, den neuen Anforderungen an bestehende Gebäude und Neubauten gerecht zu werden.
von Stian Ueland, Portfoliomanager des DNB Fund Renewable Energy