Raumfahrt als Wachstumsmarkt: DNB-Fondsmanager über die Chancen und Risiken der "Space Economy"

DNB Asset Management | 03.02.2025 11:24 Uhr
Audun Wickstrand Iversen, Portfoliomanager bei DNB Asset Management / © e-fundresearch.com / DNB Asset Management
Audun Wickstrand Iversen, Portfoliomanager bei DNB Asset Management / © e-fundresearch.com / DNB Asset Management

Die Raumfahrt hat sich in den letzten Jahren von einem staatlich dominierten Sektor zu einer lukrativen kommerziellen Industrie entwickelt. Der Marktwert der globalen Raumfahrtwirtschaft wird derzeit auf rund 500 Milliarden US-Dollar geschätzt und soll bis 2035 auf über 1,8 Billionen US-Dollar anwachsen. Dieser Anstieg wird durch technologische Fortschritte wie wiederverwendbare Raketen, Satellitentechnologie und kommerzielle Raumfahrtprojekte ermöglicht. So hat beispielsweise SpaceX im Jahr 2024 einen positiven operativen Cashflow erreicht und zählte im Dezember desselben Jahres 4,6 Millionen Abonnenten seines Starlink-Dienstes, ein Zuwachs von 600.000 Nutzern seit September.

Für Investoren bietet die Raumfahrtbranche eine seltene Gelegenheit, an einem Sektor teilzuhaben, der sich durch exponentielles Wachstum und Disruption in mehreren Industriezweigen auszeichnet. Die vielversprechendsten Chancen liegen in den folgenden Bereichen:

  1. Satellitenbasierte Industrien: Kommunikations-, Navigations- und Erdbeobachtungssysteme bilden die Grundlage für neue Geschäftsmodelle und Anwendungen.
  2. Rauminfrastruktur: Startdienstleistungen und der Aufbau von Raumstationen schaffen essenzielle Grundlagen für die Expansion ins All.
  3. Zukunftstechnologien: Innovationen wie Quantenkommunikation und die Fertigung in der Schwerelosigkeit könnten ganze Branchen revolutionieren.

Die Risiken in der Raumfahrtbranche sind jedoch erheblich. Hohe Kapitalanforderungen und regulatorische Hürden können Investitionen erschweren. Geopolitische Spannungen und Verzögerungen bei technologischen Entwicklungen stellen ebenfalls große Herausforderungen dar. Ein weiterer wichtiger Risikofaktor ist die Regulierung von Funkfrequenzen durch die Internationale Fernmeldeunion (ITU) sowie die nationale Lizenzierung von Frequenzen, die für den Betrieb von Satellitennetzwerken unerlässlich sind.

Neue Wirtschaftssektoren in der Erdumlaufbahn

Im Bereich des satellitenbasierten Internets eröffnen sich enorme Potenziale. SpaceX mit seinem Starlink-Service und AST SpaceMobile, dem weltweit ersten Anbieter von direkt auf Endgeräte übertragbarem Satelliteninternet, treiben die globale Vernetzung voran. AST SpaceMobile nutzt die größten kommerziell eingesetzten Satellitenarrays in der erdnahen Umlaufbahn, um Internetzugang an jeden Ort der Welt zu bringen.

Auch der Ausbau von Satelliten und Infrastruktur bietet vielversprechende Möglichkeiten. Unternehmen wie MDA Space, bekannt für den ikonischen „Canadarm“ der Internationalen Raumstation, sowie Spire, das mit seiner Konstellation kleiner Cubesats innovative Wettermodelle entwickelt, gehören zu den Vorreitern. Redwire, ein zentraler Partner der NASA, positioniert sich mit einem breiten Spektrum an Dienstleistungen als integraler Bestandteil der Raumfahrtökonomie.

Die Raketenstartbranche zeigt ebenfalls starkes Wachstumspotenzial. SpaceX und Rocket Lab dominieren diesen Sektor mit ihren kosteneffizienten Startlösungen. In der Raumfahrt-Exploration schließlich setzen Unternehmen wie Intuitive Machines und Blue Origin Maßstäbe. Intuitive Machines unterstützt die NASA aktiv bei Mondmissionen und zukünftigen Marsprojekten, während Blue Origin seine langfristige Vision für die Besiedlung des Weltraums verfolgt.

Diese neuen Wirtschaftssektoren in der Erdumlaufbahn verdeutlichen die Breite und Tiefe der Möglichkeiten für Investoren, die bereit sind, sich in diesem dynamischen Umfeld zu engagieren.

Produktion in Schwerelosigkeit: Chancen für Medizin und Technologie

Die Schwerelosigkeit ermöglicht die Herstellung reinerer Proteine und präziserer biologischer Prozesse, was die Entwicklung von Medikamenten und Therapien gegen Krankheiten wie Krebs und neurodegenerative Störungen revolutionieren könnte. Ein Vorreiter ist Redwire, das biotechnologische Verfahren an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) entwickelt, um Gewebe und Organe für Transplantationen zu produzieren. Durch Partnerschaften mit großen Pharmaunternehmen wie Eli Lilly arbeitet das Unternehmen auch an der Entwicklung gezielterer und wirksamerer Medikamente.

Auch die Herstellung von Siliziumchips profitiert von der Schwerelosigkeit, da sie fehlerfreie Kristallstrukturen ermöglicht. Dies könnte spezialisierte Fabriken im All hervorbringen, die hochreine Chips für Anwendungen in den Bereichen KI, Quantencomputing und IoT produzieren.

Kein einfaches Terrain für Anleger

Die Raumfahrtbranche steht an der Schwelle zu einem gewaltigen Wachstum und bietet vielfältige Chancen für Investoren. Dennoch bleibt sie ein risikoreiches Terrain, das durch hohe Innovationskosten und regulatorische Herausforderungen geprägt ist. Für Anleger, die bereit sind, langfristig zu denken und Risiken in Kauf zu nehmen, könnte die Raumfahrt jedoch eine der vielversprechendsten Branchen des 21. Jahrhunderts sein.

Von Audun Wickstrand Iversen, Portfoliomanager bei DNB Asset Management

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