Die deutsche Bevölkerung sieht düstere Zeiten auf sich zukommen. So erwarten 68 Prozent der Anleger, dass die künftigen Generationen Einbußen bei ihrem Wohlstand hinnehmen müssen. Nur jeder Zehnte glaubt, dass es der Jugend einmal besser geht. Knapp ein Fünftel (19 Prozent) rechnet mit einem Wohlstand wie heute. „Die Zahlen zeigen, dass die Menschen trotz aktuell boomender Konjunktur und sicheren Jobs sehr verunsichert über die zukünftige Entwicklung sind“, sagt Wolfram Erling, Leiter Zukunftsvorsorge bei Union Investment. Ein Grund dafür ist die Veränderung bei der gesetzlichen Rente. Denn 74 Prozent zweifeln daran, dass die gesetzliche Rente ausreicht, um den aktuellen Lebensstandard im Alter halten zu können. Dabei sind die Bedenken der jungen Erwachsenen zwischen 20 und 29 Jahren mit 79 Prozent am größten. Vor diesem Hintergrund verwundert es kaum, dass die Mehrzahl (74 Prozent) der Befragten davon ausgeht, im Rentenalter einen Teil ihrer Lebenshaltungskosten aus ihrem angesparten Vermögen und nicht aus dem monatlichen Einkommen bestreiten zu müssen. Unter den 20- bis 29-Jährigen befürchten dies sogar 88 Prozent. „Das ist eine völlig neue Erfahrung für die meisten Deutschen, die sich in der Vergangenheit darauf verlassen konnten, dass die gesetzliche Rente zum Leben reicht“, so Erling.
Nur knapp ein Viertel der jungen Erwachsenen glaubt, gut fürs Alter vorgesorgt zu haben
Die deutschen Anleger sehen demnach Handlungsbedarf. Immerhin halten es 69 Prozent für notwendig, sich mit der privaten Altersvorsorge zu beschäftigen. 82 Prozent der Befragten haben bereits reagiert und einen Altersvorsorgevertrag abgeschlossen. Offensichtlich sind sich dabei viele bewusst, dass das aber nicht reichen wird. Denn nur jeder Zweite (52 Prozent) Finanzentscheider in den privaten Haushalten geht davon aus, gut fürs Alter vorgesorgt zu haben. Die 20- bis 29-Jährigen schätzen die Situation noch kritischer ein. Hier glauben lediglich 24 Prozent, über eine gute Vorsorge zu verfügen. Diejenigen, die bisher noch keinen Altersvorsorgevertrag abgeschlossen haben, begründen dies in erster Linie damit, dass sie keine Notwendigkeit dafür sehen (42 Prozent). Jeweils 32 Prozent geben an, zu wenig Geld für eine Altersvorsorge zu haben oder sich später damit beschäftigen zu wollen.
Rente mit 63: Die meisten Deutschen erwarten steigende Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung
Mit der Einführung der abschlagsfreien Rente ab 63 zum 1. Juli 2014 erwarten 90 Prozent der Deutschen, dass die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung ganz sicher oder eventuell steigen werden. Nur jeder Zehnte rechnet dagegen mit gleichbleibenden oder fallenden Beiträgen. Von einem sinkenden Rentenniveau in Folge dieser Reform gehen 40 Prozent aus. 46 Prozent sind der Meinung, dass das möglicherweise passieren könnte. Lediglich 14 Prozent rechnen mit einem gleichbleibenden oder steigenden Rentenniveau. „Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Menschen mit dem Thema Altersvorsorge auseinandersetzen, weil sie wissen, dass ihr Wohlstand auf dem Spiel steht“, sagt Erling. Neben der Riester-Rente, die sowohl die eingezahlten Beiträge als auch die staatlichen Zulagen zu Beginn der Rentenphase garantiert, empfiehlt er Multi Asset-Lösungen zur privaten Vorsorge, wie beispielsweise die PrivatFonds. „Denn sie kombinieren Vermögensstrukturierung und Wertsicherung und bieten Anlegern so die Möglichkeit, mit kontrolliertem Risiko von den Kapitalmarktchancen zu profitieren“, erklärt Erling.
Seit Mitte 2007 lässt Union Investment durch das Marktforschungsinstitut Forsa quartalsweise eine Erhebung zum Thema Altersvorsorge durchführen. Befragt werden 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen. Die aktuelle Befragung für das zweite Quartal 2014 fand in der Zeit vom 2. bis 9. Mai 2014 statt. (Bei Umfragewerten, die sich nicht zu hundert Prozent addieren, gibt die Differenz den Anteil der unschlüssigen Befragten an.)