„2015 war ein weiteres erfolgreiches Jahr für Union Investment. Unsere Entwicklung basiert auf zwei stabilen Säulen, dem Geschäft mit institutionellen Anlegern und der langfristigen Beziehung zu über 4,1 Millionen privaten Kunden“, erklärte Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment, bei der Jahrespressekonferenz des Unternehmens am neuen Frankfurter Stammsitz.
Signifikante Absatzsteigerung im institutionellen Geschäft
Das institutionelle Geschäft legte erheblich zu und verzeichnete im Jahr 2015 mit einem Nettoabsatz von 18,2 Mrd. Euro (2014: 11,1 Mrd. Euro) und einer Steigerung um 64 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein neues Rekordergebnis. Zudem konnten 66 neue Kunden gewonnen werden, davon 64 aus dem nicht genossenschaftlichen Bereich im In- und Ausland. „Das verwaltete Vermögen von professionellen Investoren hat zum Jahresende mit 147,7 Mrd. Euro einen neuen Höchststand erreicht“, so Reinke. „Sicherheit hat bei institutionellen Kunden zwar nach wie vor Vorrang. Doch mit dem Rückgang klassischer Ertragsquellen wächst der Renditebedarf und damit die Bereitschaft, mehr Risikobudget zur Verfügung zu stellen“, führte der Vorstandsvorsitzende aus.
Viele Anleger setzten auf Internationalisierung ihrer Investmentstrategien
Nachgefragt wurden vor allem Hochzins-, Wandel- und Nachranganleihen sowie Verbriefungen, Aktienstrategien und Immobilieninvestments. Viele institutionelle Anleger setzten auch verstärkt auf eine Internationalisierung ihrer Investmentstrategien, um globale Zins- und Wachstumsunterschiede zu nutzen. Nach wie vor gefragt sind Wertsicherungskonzepte, in denen inzwischen ein Volumen von rund 23 Mrd. Euro (2014: 20,4 Mrd. Euro) verwaltet wird. „Wir profitieren als aktiver Risikomanager davon, dass wir über 20 Jahre Erfahrung mit dynamischen Wertsicherungskonzepten vorweisen können“, hob Reinke hervor.
Auch das Thema Nachhaltigkeit gewinnt weiter an Bedeutung
Des Weiteren gewinnen nachhaltige Aspekte im institutionellen Geschäft zunehmend an Bedeutung, die den ökonomischen Erfolg in den Kontext sozialer und ökologischer Herausforderungen stellen. „Neben ethischen Prinzipien geht es darum, Megatrends wie Klimawandel, Demografie oder Globalisierung im Risikomanagement und bei Anlageentscheidungen abzubilden“, erklärte Reinke. Insgesamt sind in der Union Investment Gruppe knapp 17 Mrd. Euro in Fonds angelegt, die nach nachhaltigen Kriterien gemanagt werden. „Wir sind in Deutschland der führende Asset Manager bei nachhaltigen Fonds“, sagte Reinke.
Nettoneugeschäft mit Privatkunden legt um 57 Prozent zu
Mit einem starken Nettoneugeschäft von 8,0 Mrd. Euro im Jahr 2015 (2014: 5,1 Mrd. Euro) steigerte Union Investment den Absatz im Privatkundengeschäft das vierte Jahr in Folge auf ein Volumen von nunmehr 113,1 Mrd. Euro (2014: 102,3 Mrd. Euro) und gehört damit erneut zu den erfolgreichsten Anbietern in Deutschland. „Es ist uns gemeinsam mit unseren Partnern in der genossenschaftlichen FinanzGruppe gelungen, die strukturierte Vermögensanlage stärker in das Blickfeld privater Kunden zu rücken“, betonte Reinke. Dies zeigt besonders die starke Nachfrage nach Multi-Asset-Lösungen. Allein die sechs PrivatFonds konnten einen Nettoabsatz von 4,9 Mrd. Euro (2014: 3,8 Mrd. Euro) erzielen. Sie verfügen jetzt über einen Bestand von 13,4 Mrd. Euro. „Wir führen das Interesse an den PrivatFonds darauf zurück, dass sie in besonderer Weise Vermögensstruktur, aktives Management und dynamisches Risikomanagement vereinen“, führte Reinke aus.
Offene Immobilienfonds nach wie vor ein Zugpferd
Eine feste Größe im Anlagemix sind nach wie vor die Offenen Immobilienfonds, in denen Privatkunden im vergangenen Jahr netto 2,0 Mrd. Euro (2014: 1,6 Mrd. Euro) anlegten. Mit einem Transaktionsvolumen von insgesamt 3,5 Mrd. Euro im Jahr 2015 allein in den drei Immobilienfonds für Privatanleger gehört Union Investment zu den größten Immobilieninvestoren in Europa. „Die Transaktionen hatten auch zum Ziel, das durchschnittliche Objektalter in unseren drei Immobilienpublikumsfonds zu senken. Dies trägt zu einer hohen Vermietungsquote von über 95 Prozent bei“, sagte Reinke.
Fondssparpläne: Monatlicher Durchschnittsbetrag auf 132 Euro gestiegen
Ein weiterer Schwerpunkt des Neugeschäfts lag im Vermögensaufbau. Hier gewinnt das ratierliche Fondssparen Jahr für Jahr an Bedeutung. Union Investment verzeichnete bei den Sparplänen im vergangenen Jahr einen Zuwachs von 17,7 Prozent auf 1,158 Mio. Verträge (2014: 984.000 Verträge). „Rund drei Viertel der monatlichen Investitionen fließen in Aktien-, Misch- und Offene Immobilienfonds. Dabei stieg die durchschnittliche monatliche Sparrate pro Vertrag von 100 Euro vor drei Jahren auf nunmehr 132 Euro“, erklärte Reinke. Hinzu kam, dass über 1,8 Millionen Sparer 2015 per saldo 1.018 Mio. Euro (2014: 942 Mio. Euro) in die Riester-Fonds des Hauses einzahlten. „Ob Riester, vermögenswirksame Leistungen oder klassischer Sparplan: Fondssparpläne sind eine zeitgemäße Form des Vermögensaufbaus. Deshalb wird 2016 für uns das Jahr des Fondssparplans“, hob Reinke hervor.
Evolution des Sparens notwendiger denn je
Mit Blick auf die derzeit volatilen Kapitalmärkte appellierte Reinke an die Anleger, nun weder in Panik noch Schockstarre zu verfallen. Es sei entscheidend, die Aufmerksamkeit von den kurzfristigen Marktschwankungen auf die langfristigen Anlageziele zu lenken. Doch gebe es im Niedrigzinsumfeld keine einfachen Antworten mehr. Sparer sollten ihre Anlagen diversifizieren, um sich die Chance auf eine positive Rendite zu erhalten. „Fonds können ein wesentlicher Teil der Lösung sein, weil sie dem Sicherheitsverständnis der Kunden entgegenkommen, ihnen Teile des Risikomanagements abnehmen und zugleich langfristig auskömmliche Erträge ermöglichen“, sagte Reinke.