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"Die deutsche Wirtschaft wuchs im letzten Jahr um 0,6 Prozent. Das ist nicht dramatisch, ist aber eine klare Bestätigutng der derzeitigen Schwäche der deutschen Wirtschaft. Nach Jahren des Aufschwungs durchläuft die deutsche Konjunktur ein tiefes Tal.
Es ist beileibe kein Zufall, dass ausgerechnet Deutschland besonders betroffen ist. Die deutsche Volkswirtschaft ist sehr offen und international stark vernetzt. Daher leidet sie am stärksten unter dem Handelsstreit, der Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Brexit und den Problemen in wichtigen Schwellenländern wie Russland oder der Türkei. Soweit die schlechten Nachrichten. Die Guten: Der Tiefpunkt liegt hinter uns, denn bei den meisten wirtschaftlichen Krisenherden sieht es nach Besserung aus. Aber: Die Erholung wird denkbar unspektakulär ausfallen. So erwarten wir für 2020 ein schwaches Jahr mit einer Wachstumsrate von 0,6 Prozent. Erst 2021 sehen wir eine Verbesserung auf 1,0 Prozent.
Aus der Wirtschaftspolitik kommen in diesem Szenario nur schwache Wachstumsimpulse, vor allem aus dem moderaten Anstieg der Nettoausgaben des Staates. Bedeutende Initiativen, die die Produktivität erhöhen oder den Fachkräftemangel bekämpfen fehlen nach wie vor. Die Musik an den Kapitalmärkten spielt also weiterhin außerhalb Deutschlands und Europas."
Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt sowie Leiter Research & Investment Strategy bei Union Investment
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