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Der Zuwachs ist vor allem dem starken privaten Konsum zu verdanken. Mit der Wiedereröffnung von immer mehr Wirtschaftsbereichen in den Sommermonaten haben die Verbraucher mehr Geld ausgegeben. Dazu kam, dass viele Menschen den Sommerurlaub in Deutschland verbrachten. Das stützte die Dienstleister. Ein weiterer Grund für das gute Abschneiden liegt an einem eher mechanischen Effekt: weil im April noch die Corona-Notbremse in Kraft war und die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal belastete, bestand im dritten Quartal viel Potenzial für kräftiges Wachstum.
Gebremst wird die Erholung aber vom verarbeitenden Gewerbe. Anhaltende Lieferprobleme und Angebotsengpässe setzen der deutschen Wirtschaft deutlich zu. Angesichts der vergleichsweise großen Bedeutung der Industrie mehr als vielen europäischen Nachbarn.
Dieses Bild dürfte uns den Winter über begleiten. Zudem belasten die höheren Energiepreise. Aber: Die Auftragsbücher der Unternehmen sind voll und sie wachsen weiter. Die deutlich gestreckten Lieferzeiten führen bislang nur vereinzelt zu Auftragsstreichungen. Die aktuellen Produktionseinbußen dürften also nur eine vorübergehende Delle sein und von wieder stärkeren Zahlen im nächsten Jahr abgelöst werden.
Was also derzeit verloren scheint, ist nicht weg: Der starke Wachstumsimpuls, der die deutsche Wirtschaft aus der Krise bringt, streckt sich lediglich auf mehrere Quartale.
Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt bei Union Investment
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