Die Stimmung und die Lage in der Gesellschaft wie in der Wirtschaft sind katastrophal. Und nicht nur in Deutschland, sondern global ist eine Rezession unausweichlich. Der ifo-Geschäftsklimaindex ist auf ein Rekordtief gefallen. Gleiches triff auf die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate zu. Auch für die Stimmung der Konsumenten ist im tiefen Tal, wie der GfK-Index deutlich macht. Er ist auf einen historischen Tiefststand gefallen, und das ist keine Lappalie, denn der inländische Konsum ist für mehr als die Hälfte der deutschen Wirtschaftsleistung verantwortlich. Die deutschen Verbraucher befinden sich wie die Wirtschaft in einer Art Schockstarre.
In anderen Ländern sieht es nicht besser aus. Für Großbritannien erwarten die Volkswirte der Investmentbank Jeffries gar den schlimmsten Wirtschaftseinbruch seit Jahrhunderten und eine jahrelange Rezession. Die Narben dieser Krise werden noch einige Quartale zu spüren sein.
Doch wie lautet ein altes Sprichwort? „Ist die Nacht am dunkelsten, ist die Dämmerung nicht mehr weit!“ Wann dieser dunkelste Punkt erreicht ist, kann natürlich niemand sagen, denn mit einer echten Normalisierung des Wirtschafts- und Soziallebens dürfte vorerst nicht zu rechnen sein. Aber immerhin: Zur befürchteten Katastrophe mit einer Überlastung der Intensivstationen ist es in Deutschland bisher nicht gekommen und es ist zu hoffen, dass dies vollständig verhindert wurde. Vielmehr werden die ersten Schritte zur stufenweisen Öffnung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens gemacht.
Amazon & Co. gehen gestärkt aus der Krise hervor
Es gibt also Grund zur Hoffnung. Der zunehmende Optimismus der Börsianer begründet sich derweil vor allem in den massiven politischen und monetären Aktionen: Anders als zu Zeiten der Finanzkrise, als insbesondere Europa nur langsam Maßnahmen ergriff, haben die Regierungen diesmal weltweit zwar nicht konzertiert aber zumindest schnell gehandelt. Zwar wird es 2020 zu einer echten Weltrezession kommen, was selbstverständlich auch nicht an den Unternehmensergebnissen vorbeigehen wird, wie die laufende Berichtssaison zeigt. Aber einige Branchen konnten in der Krise sogar zulegen. Dazu gehören die FAANG-Werte Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google, also Alphabet. Nicht zu vergessen auch Microsoft. Die in der Lockdown-Phase besonders gefragten Dienste von Amazon und Netflix führten bei deren Aktien sogar zu neuen Höchstkursen. Homeoffice, Online-Konferenzen und ein schneller Datenaustausch und -zugriff haben in der Krise stark an Bedeutung gewonnen. Das kommt vor allem Microsoft, Alphabet, Cisco und Apple zugute. Und nicht zu vergessen: Mit Ausnahme von Netflix hatten all diese Unternehmen bereits vor der Krise sehr tiefe Taschen, sprich hohe Cash-Reserven. Das macht sie weniger anfällig als etwa Unternehmen, deren Bilanzen schon vor dem Virus-Ausbruch 'auf Kante genäht' waren.
Dies alles sind Qualitätsaktien, wie wir sie für unseren Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen suchen. Sie haben einen breiten ‚Burggraben‘ um ihr Geschäftsmodell aufgebaut, sie haben also strukturelle Wettbewerbsvorteile, sowie eine gewissen Preissetzungsmacht. Für uns zählen auch noch die chinesischen Internet-Riesen Alibaba und Baidu dazu. Die meisten dieser Titel halten wird schon seit langer Zeit im Portfolio, wir haben die jüngsten Kursturbulenzen aber dazu genutzt, diese Positionen auszubauen, bzw. neu in den Fonds aufzunehmen.
„Sonderkonjunktur“ für secunet Securities
Zu den Gewinnern gehört auch unser Portfoliowert secunet Securities, der mit seiner Sicherheitssoftware durch die Corina-Krise so etwas wie eine Sonderkonjunktur erlebt. Denn mit der gestiegenen Bedeutung von Online-Diensten zu Hochzeiten des Homeoffice und des beruflichen und privaten „Social Distancing“ steigt das Bedürfnis nach Cybersicherheit in gleichem Maße. Das treibt Unternehmen, Ämter und Verbände dazu, ihre IT-Systeme auf Sicherheitslücken hin überprüfen zu lassen. Und davon profitiert secunet Securities. Das Essener Unternehmen bietet Lösungen rund um IT-Sicherheit und IT-Hochsicherheit an. Die Aktie notiert mittlerweile auf einem Allzeithoch. Ein echter Gewinner der Corona-Krise.
Frank Fischer, CEO & CIO, Shareholder Value Management AG