Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen: Wie Frank Fischer Value-Investing neu gedacht umsetzt

"Wir sind schon immer Value-Investoren gewesen – und bleiben es auch! Aber es gibt verschiedene Ansätze, um Value in den Portfolios unserer Mandate wie dem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen umzusetzen", erklärt Fondsmanager Frank Fischer. Shareholder Value Management AG | 18.05.2020 15:48 Uhr
Frank Fischer, Fondsmanager des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen sowie CEO & CIO, Shareholder Value Management AG / © Shareholder Value Management AG
Frank Fischer, Fondsmanager des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen sowie CEO & CIO, Shareholder Value Management AG / © Shareholder Value Management AG
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Die Stimmung an den Märkten bleibt angespannt. Die Staatsverschuldung der Industrienationen ist von 90 auf über 120 Prozentpunkte nach oben geklettert. Und bei vielen Unternehmen sieht es auf der Schuldenseite nicht besser aus. Die Krise wird uns noch einige Zeit begleiten. Die Corona-Pandemie hat aber auch einen positiven Nebeneffekt: Sie zwingt uns anders zu denken! 

Um in der aktuellen Krise Mehrwert für die Anleger zu schaffen, bedarf es unterschiedlicher Denkmodelle. Wir sind schon immer Value-Investoren gewesen – und bleiben es auch! Aber es gibt verschiedene Ansätze, um Value in den Portfolios unserer Mandate wie dem Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen umzusetzen. Da ist zum einen das klassische „Graham Value“, bei dem sich die Unternehmen vor allem durch ein niedriges KGV und einen hohen Buchwert auszeichnen. Hier lieg der Fokus klar auf der Bewertung des Unternehmens. Dann das sogenannte „Narrow Moat Value“, bei dem die Unternehmen ein erhöhtes KGV haben, gleichzeitig aber über eine, wenn auch geringe, Preissetzungsmacht verfügen. Und dann haben wir das „Wide Mode Value“, oder auch „Modern Value“ genannte Modell. Die Unternehmen in dieser Kategorie haben zwar ein hohes KGV, aber auch eine sehr hohe Preissetzungsmacht. Hinzu kommt ein hohes Umsatzwachstum. Bei dieser Betrachtungsweise geht es vor allem darum, welchen Mehrwert in Form von Dividenden, Aktienrückkäufen, Wachstum und Rendite auf reinvestiertes Kapital (ROIIC) wir bekommen. Auch dieser Ansatz ist seit vielen Jahren Teil unserer Anlagestrategie. In der Krise setzten wir darauf einen besonderen Fokus. 

Klare Kriterien für „Modern Value“ 

„Modern Value“ finden wir in Unternehmen wie Alphabet und Alibaba, aber auch in deutschen Nebenwerten wie Secunet Securities und WashTec. Diese Firmen haben um ihr Geschäftsmodell herum einen sogenannten Burggraben in Form eines strukturellen Wettbewerbsvorteils aufgebaut und verfügen so über hohe Markteintrittsbarrieren. Gleichzeitig sind sie in nachhaltig wachsenden Märkten aktiv. Im Ergebnis verzeichnen sie eine hohe und wachsende Kapitalrendite. Kommt dazu noch eine große Sicherheitsmarge, können wir als Value-Investoren Ausverkaufssituationen wie in den letzten Wochen zum Einstieg nutzen oder schon bestehende Positionen ausbauen. 

Alphabet und sein neues „Billion User-baby“ 

Ein gutes Beispiel ist Alphabet. Der Google-Konzern hat erst kürzlich bei der Vorlage seiner Quartalsergebnisse gezeigt, welche Macht in diesem Unternehmen steckt. Der Umsatz wuchs zweistellig, der Konzerngewinn stieg in Q1 auf 6,7 Milliarden Dollar. Und damit nicht genug: Um neue Kunden zu gewinnen, wurde das Videokonferenzsystem „Google Meet“ den Nutzern kostenlos zur Verfügung gestellt. In Zeiten von Homeoffice und abgesagten Dienstreisen ein riesiger Markt, den Alphabet hier konsequent angeht. Mit „Google Meet“ scheint das nächste „Billion User-Baby“ des Konzerns heranzuwachsen, also ein Dienst, der weltweit mehr als eine Milliarde Nutzer an Alphabet bindet. 

Secunet, die Sicherheitsexperten 

Ein anderes Beispiel ist der deutsche Nebenwert Secunet Securities. Das Essener Unternehmen ist Spezialist für Datensicherheit. Hinzu kommt, dass man eine Nische besetzt, in die kaum ein Wettbewerber eindringen kann. So ist die Firma bei der deutschlandweiten Einführung der elektronischen Gesundheitskarte für Arztpraxen und Krankenhäuser führend und hat dabei Teile des Geschäfts übernommen, das zuvor von T-Systems betrieben wurde. Hinzu kommen Software-Updates und die Wartung der Geräte, die hohe Erlöse garantieren. Darüber hinaus hat man mit der Auslieferung sogenannter E-Kioske für die digitale Passkontrolle an Flughäfen begonnen. Derzeit herrscht auf den Flughäfen rund um den Globus zwar die große Flaute, das wird aber nicht immer so bleiben. 

WashTec: „Sauber“ aus der Krise 

Vom Ende einer anderen Flaute wird WashTec profitieren. Die Aktie des Weltmarktführer für Autowaschanlagen war im Zuge des Shutdowns um rund 40 Prozent gefallen, nachdem in der Krise fast keiner mehr Auto gefahren ist. Nach den ersten Lockerungen zieht der Individualverkehr aber wieder an, wie man an den jüngsten Staus auf den Autobahnen und in den Städten sehen kann. Dadurch werden Autos wieder schmutzig und müssen gewaschen und gepflegt werden. Von alledem profitiert das Unternehmen aus Augsburg. WashTec hat zudem einen ausgeprägten Wettbewerbsvorteil, da es nicht nur die Waschanlagen verkauft, sondern auch den gesamten Service und die Versorgung der Anlagen abdeckt. All diese Beispiele zeigen, wie wichtig ein ausgeprägter Wettbewerbsvorteil, hohe Markteintrittsbarrieren und eine damit verbundene Preissetzungsmacht sind. All das ist Value, nur eben nicht klassisch, sondern neu gedacht.

Frank Fischer, CEO & CIO der Shareholder Value Management AG sowie Fondsmanager des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen

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